Vielen Frauen leiden darunter, dass ihre Bauchdecke nach der Schwangerschaft massiv an Spannkraft verloren hat. Doch nicht nur Frauen, auch Männer können von der schlaffen, überschüssigen Haut im Bauchbereich betroffen sein. Beispielsweise dann, wenn eine starke Gewichtsabnahme erfolgte und sich die überdehnte Haut nicht mehr von selbst zurückziehen kann. Für Betroffene stellt dieser Zustand eine extreme Belastung dar und sie fühlen sich in ihrem eigenen Körper nicht mehr wohl. In vielen Fällen kann nur noch eine Bauchstraffung helfen, die störende Fettschürze zu entfernen und eine harmonische Silhouette herzustellen.
Was ist eine Bauchstraffung?
Die meisten Menschen haben kleine Fettpölsterchen an der Hüfte und am Bauch. Die Haut ist in diesen Bereiche in der Lage, sich daran anzupassen und weitet sich aus, wenn der Betroffene zunimmt. Nimmt dieser mithilfe einer gesunden Ernährung und Sport ab, kann sich die Haut auch wieder zurückbilden und zieht sich zusammen.
Auch bei stark übergewichtigen Personen ist das größte Organ des Menschen in der Lage, sich an die Gegebenheiten anzupassen. Sie wächst sozusagen mit dem Bauch mit, weitet sich und legt sich um die Fettansammlung herum. Unterzieht sich diese Person einer Diät, zieht sich die Haut auch bis zu einem gewissen Punkt mit zurück. Allerdings wurde sie in vielen Fällen soweit ausgedehnt, dass sich das Organ nicht mehr komplett zurückbilden kann. Dies kann auch vorkommen, wenn die Fettreduktion zu schnell erfolgt und keine sportliche Betätigung stattgefunden hat. Somit entstehen sogenannte Fettschürzen: Überschüssige Haut, die schlaff und unästhetisch an der Bauchdecke herunterhängt. Selbiges kann auch bei einer Schwangerschaft passieren. Vor allem dann, wenn es sich nicht um die erste Schwangerschaft handelte, Zwillinge geboren werden oder keine Maßnahmen zur Rückbildung der Haut getroffen wurden.
Eine Bauchstraffung oder auch Bauchdeckenstraffung ermöglicht es, die überschüssige Haut zu entfernen und so wieder eine ästhetische und harmonische Silhouette herzustellen. Der Arzt entfernt die vorhandene Fettschürze und strafft die Bauchdecke, sodass sich die Haut wieder um das vorhandene Gewebe legen kann.
Welche Arten der Bauchstraffung gibt es?
Es gibt verschiedene Methoden zur Straffung der Bauchdecke, die abhängig von dem vorhandenen Hautüberschuss zum Einsatz kommen:
· Mini-Bauchstraffung
Die Mini-Bauchstraffung wird angewandt, wenn der Patient nur am Unterbauch überschüssige Haut hat. In diesem Fall ist keine Operation der gesamten Bauchdecke nötig. Der Arzt muss nur einen kleinen Schnitt setzen und unter Umständen ist nicht einmal eine Vollnarkose notwendig.
· Komplette Bauchstraffung
Die komplette Bauchstraffung wird auch Bauchdeckenplastik genannt. Sowohl der obere Bereich des Bauches wie auch der Unterbauch sind von der schlaffen Haut betroffen. Diese Methode kommt also zum Einsatz, wenn der Patient große Hautlappen aufweist. Der Arzt strafft dabei die gesamte Bauchdecke und muss dabei die Position des Bauchnabels anpassen. Eine Bauchdeckenplastik kann meist nur unter Vollnarkose durchgeführt werden und macht einen stationären Aufenthalt nötig.
· Endoskopische Bauchdeckenstraffung
Die endoskopische Bauchdeckenstraffung ist für den Patienten vergleichsweise schonend und hinterlässt nur eine sehr kleine Narbe. Allerdings findet keine Straffung von überschüssiger Haut statt, sondern die Bauchmuskulatur wird gestrafft. Dieser Eingriff kommt daher für Personen infrage, die unter einer geschwächten Muskulatur leiden. Der Arzt macht einen kleinen Schnitt im Schambereich und dringt mit einem dünnen Endoskop in die Bauchdecke ein. So kann er die betroffenen Bauchmuskeln im Inneren zusammennähen.
Wie läuft eine komplette Bauchdeckenstraffung ab?
Weißt der Patient großflächig überschüssige Haut auf, muss die Bauchdecke komplett gestrafft werden. Dieser Eingriff erfolgt stationär und kann zwischen zwei und drei Stunden dauern.
Der Arzt führt einen Schnitt zwischen den beiden Beckenknochen durch. Einen zweiten Schnitt setzt er rund um den Bauchnabel, um diesen aus dem Gewebe zu lösen. Anschließend hebt er die Haut an und löst auch diese von dem darunterliegenden Gewebe. So kann er sie nach unten ziehen, wodurch die Bauchdecke straff wird. Wenn nötig, kann der Chirurg gleichzeitig eine Straffung der Bauchmuskulatur vornehmen. So entsteht eine einheitlichere und schmalere Silhouette.
Sobald die Bauchdecke gestrafft ist, entfernt der Arzt die überschüssige Haut und schneidet ein kleines Loch in das Organ, um den Bauchnabel wieder einbringen zu können. Im letzten Schritt muss das Gewebe noch vernäht werden.
In dem meisten Fällen legt der Arzt eine Wunddrainage, um den Abfluss von Blut und Wundsekret zu ermöglichen. Bereits kurze Zeit nach der Operation kann diese im Normalfall entfernt und durch Bandagen ersetzt werden.
Lief die Operation komplikationslos und lässt sich keine Wundheilungsstörung erkennen, darf der Patient nach zwei bis drei Tagen das Krankenhaus verlassen. Die Fäden können nach maximal drei Wochen gezogen werden.
Für wen eignet sich eine Bauchstraffung?
Das Straffen der Bauchdecke kommt für Menschen infrage, die schlaffe Hautpartien nach einer Schwangerschaft oder einer massiven Gewichtsreduktion haben. Außerdem muss sichergestellt sein, dass sich die Haut nicht durch die Einwirkung einer gesunden Ernährung und Sport von alleine zurückbilden kann.
Die Bauchstraffung kann auch in Kombination mit einer Fettabsaugung erfolgen. Auch hier sollte er Arzt zuerst klären, ob nicht die Möglichkeit besteht, mit einer Ernährungsumstellung und körperlicher Aktivität die gewünschten Erfolge zu erzielen.
Was kostet eine Bauchstraffung?
Die Kosten für eine Bauchstraffung liegen in der Regel zwischen 3.500 und 6.000 Euro. Abhängig ist die exakte Höhe von der Art des Eingriffs und dem Aufwand des Verfahrens. In vielen Fällen müssen die Patienten die Kosten selbst tragen, denn die gesetzlichen Krankenkassen kommen nur unter bestimmten Voraussetzungen für die Behandlung auf. Dafür müssen medizinische Gründe diesen Eingriff entsprechend rechtfertigen. Mögliche Gründe sind:
- Regelmäßige Entzündungen der Unterbauchfalte
- Bewegungseinschränkungen
- Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule
Unter Umständen lassen sich auch psychische Umstände mit der Entscheidung begründen. Beispielsweise dann, wenn der Patient massiv an Lebensqualität gewinnt. Eine eher seltene, jedoch weitere Möglichkeit, eine Zahlung durch die gesetzliche Krankenkasse zu erhalten besteht dann, wenn der Betroffene aufgrund der schlaffen Haut anhaltend arbeitsunfähig sein sollte.
Welche Risiken birgt die Bauchstraffung?
Da es sich bei der Bauchstraffung um einen operativen Eingriff handelt, besteht ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Nachblutungen. Auch eine Wundheilungsstörung kann vorkommen. Vor allem dann, wenn sich der Patient nicht ausreichend schont und die von der Klinik verordneten Vorsorgemaßnahmen nicht einhält.
Mögliche Komplikationen sind zudem Infektionen und das Absterben des Nabels. Ein guter Schönheitschirurg wird seine Patienten allerdings nicht nur umfassend über alle Risiken aufklären, sondern auch alle Vorkehrungen treffen, um Komplikationen zu verhindern.