Diabetes Mellitus war noch vor 20-30 Jahren eher eine Alterskrankheit, jedoch sind aktuell auch immer mehr junge Menschen davon betroffen. Laut einer Auswertung des Gesundheitsuntersuchungssurveys für Erwachsene (DEGS) wurde die Krankheit bei 7,2% der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren diagnostiziert. Die Tendenz und Schätzungen gehen jedoch von einer weiteren deutlichen Steigerung bis zum Jahr 2013 aus. Viele männliche Betroffene leiden als Symptom oder Nebenwirkung von Diabetes unter einer erektilen Dysfunktion (ED). Gerade in höherem Alter ist davon auszugehen, dass jeder zweite Diabetiker mit Impotenz zu kämpfen hat. Ein solches Problem muss jedoch keineswegs chronisch werden, denn es gibt eine ganze Reihe von möglichen Gegenmaßnahmen.
Warum kann Diabetes Impotenz auslösen?
Sollten Sie unter Diabetes leiden, der bisher noch nicht erkannt wurde, kann eine eventuelle Impotenz auch ein Indiz für die im Volksmund als Zuckerkrankheit bekannte Problematik sein. Infolge eines dauerhaft zu hohen Blutzuckerspiegels kommt es im Körper nämlich zu Beschädigungen und Verstopfungen der Blutgefäße. Diese leiden unter Sauerstoffnot und sterben nach einer gewissen Zeit ab. Da die Blutgefäße im Bereich des männlichen Schwellkörpers besonders fein und empfindlich sind, vollzieht sich der schädliche Prozess hier besonders früh und es kommt zu einer erektilen Dysfunktion. Wird der Blutzucker weiterhin nicht eingestellt, schreitet diese Entwicklung weiter voran und beschädigt auch die Blutgefäße am Herzen oder der Blutbahn zum Gehirn. Als fatale Folge ergibt sich ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Hier noch einmal die Entwicklung im Überblick:
- Ein hoher Blutzuckerspiegel bewirkt Verstopfungen und Beschädigungen der Blutgefäße
- Die Blutgefäße am männlichen Geschlechtsteil sind besonders empfindlich und reagieren sehr früh -> Erektionsstörungen
- Bleibt eine Diabetes-Erkrankung unerkannt, können auch weitere Blutbahnen im Körper beschädigt werden -> Absterben von Extremitäten, Herzinfarkt, Schlaganfall
Wie lässt sich gegensteuern?
Themenwelt: Folgen der Diabetes
Glückicherweise sind Potenzprobleme infolge von Diabetes kein Grund zur Panik, denn es gibt ein ganzes Bündel Therapieoptionen. Als wichtige Voraussetzung dafür muss jedoch der Blutzuckerspiegel stabilisiert und dauerhaft richtig eingestellt werden. Je nach persönlicher Situation werden dafür unterschiedliche Medikamente sowie eventuell auch Insulin eingesetzt. Ferner besteht jedoch die Möglichkeit, durch den eigenen Lebensstil unterstützend einzugreifen. Hier eine kleine Übersicht an möglichen eigenen Beiträgen:
- Regelmäßige Diabetes-Medikation
- möglichst Verzicht auf Alkohol und Nikotin
- Ernährungshinweise des Arztes beachten
- Aktiver Lebenswandel mit Sport im Alltag
- Übergewicht reduzieren und beseitigen
Sollten die Blutzuckerwerte und auch die Fettwerte dauerhaft eingestellt sein, können Sie mithilfe Ihres Arztes auch die vordergründigen Potenzstörungen in Angriff nehmen. Hierzu wird auf eine entsprechende Medikation mit bekannten Mitteln wie Viagra, Cialis und Levitra gesetzt. Diese verbessern die Erektionsfähigkeit des männlichen Glieds und sorgen zudem für ein intensiveres Lustgefühl. Als zusätzliche Maßnahme kann auch eine Paartherapie aufgenommen werden, die vor allem gegen die Versagensängste hilft. Gerade eine länger andauernde Impotenz kann sich nämlich sehr nachteilig auf das männliche Selbstbewusstsein auswirken. Viele Betroffene fühlen sich ihrer Männlichkeit beraubt und trauen sich deutlich weniger zu. Solche Probleme gemeinsam mit der Partnerin anzusprechen und daran zu arbeiten, hat sich oftmals als sehr hilfreich erwiesen. Die Gegenmaßnahmen im Überblick:
- Einstellung der Blutzuckerwerte
- Unterstützung der Medikation durch gesunden Lebenswandel
- Potenzmittel auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft
- Paartherapien zur Beseitigung psychischer Hürden
Nicht das Handtuch werfen!
Allen Betroffenen kann nicht oft genug gesagt werden, dass sie nicht aufgeben sollen. Auch wenn Potenzprobleme eine sehr große psychische Belastung darstellen, ist die aktive Arbeit an einer Lösung äußerst wichtig. Rufen Sie sich immer wieder ins Gedächtnis, dass es mittlerweile sehr gute Therapiemöglichkeiten gibt und der Status quo kein Dauerzustand sein muss! Sind die Blutzuckerwerte erst einmal eingestellt und die Medikation läuft, lösen sich viele Probleme ganz von selbst.