Im Jahr 2007 haben die Bundesländer in Deutschland ein Rauchverbot in den meisten Gaststätten eingeführt, was in der Gesellschaft eine starke Kontroverse auslöste: Wie sollen Raucher behandelt werden? Die Argumente sind klar verteilt: Während Raucher sich vermehrt über gesellschaftliche Ausgrenzung beschweren, möchten Nichtraucher nicht durch den Qualm belästigt werden. Nun hat sich laut einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg jedoch in breiten Schichten der Bevölkerung ein Mentalitätswechsel eingestellt. Während im Jahr 2005 nur 53% der Deutschen ein Rauchverbot befürworteten, liegt die Quote heute bei 82%.
Auch immer mehr Raucher sind für das Verbot
Die hohe Zustimmungsquote ist nach Aussage von Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention des DKFZ, vor allem ein Resultat des Meinungsumschwungs bei den aktiven Rauchern. Im Jahr 2007 (zur Einführung der Rauchverbote) sahen nur 30% ein solches Rauchverbot positiv, während der Anteil der Befürworter heute bei 59% liege. Die ehemaligen Raucher stellten ebenfalls eine geschlossene Mehrheit von 89% an Befürwortern und der Anteil der Nichtraucher liege mit 93% nach wie vor hoch, hieß es weiter.
Proteste von Rauchergruppen ungehört
In der Pressemitteilung des DKFZ wird zudem darauf eingegangen, dass die Proteste der Rauchergruppen größtenteils ungehört bleiben. Die letzte große Initiative der Tabaklobby in NRW scheiterte. Laut Dr. Martina Pötschke-Langer stünden die sehr medienwirksamen Proteste in keinem Verhältnis zu den Mehrheitsverhältnissen in Deutschland. Damit lässt sich davon ausgehen, dass das Rauchverbot in Gaststätten als gesellschaftlich akzeptiert angesehen werden kann.