Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Geburten in den schleswig-holsteinischen Kliniken um fast auf fast 21.400 (rund 600 mehr) gestiegen. Die Kapazität der Geburtshilfe sinkt jedoch. Die SPD-Landtagsabgeordnete Birte Pauls teilte der Deutschen Presseagentur mit, dass aufgrund dieser Lage sich die Situation für schwangere Frauen verschlechtern würde. Hierbei betonte sie, dass die Geburtshilfe kein Markt der Möglichkeiten, sondern ein Teil der medizinischen Grundversorgen sein sollte und entsprechend vom Land aus koordiniert werden müsse. Hierbei müsse die Landesregierung die Versorgung von Mutter und Kind sicherstellen.
Die SPD-Landtagsabgeordnete reagierte auf die Schließung von Geburtsstationen im Land sowie auf die Antwort der Landesregierung zu einer Anfrage, die sie stellte. Laut ihrer Aussagen nehme die Landesregierung diese Schließungen seit Jahren nur zur Kenntnis und würde, wenn überhaupt, nur zögerlich und verspätet reagieren. So sei es für viele Geburtsstationen bereits zu spät.
Ebenfalls kritisiert sie, dass es erst jetzt wieder einen Arbeitskreis zur Geburtenhilfe im Gesundheitsministerium geben würde. Hierbei könne nur gehofft werden, dass hierbei mit den Beteiligten so schnell wie möglich Konzepte erarbeitet werden würden, damit keine weitere Geburtsstation geschlossen werden müsse und sich die Rahmenbedingungen für Mütter, Kinder und Hebammen verbessern.
Laut Regierungsangaben zufolge hatte es 2021 erneut im Städtischen Krankenhaus Kiel die meisten Geburten im Land gegeben; gefolgt vom Universitätsklinikum in Kiel sowie das Diakonissen-Krankenhaus Flensburg.