Beim hochintensiven fokussierten Ultraschall handelt es sich um ein Therapieverfahren, das zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen eingesetzt wird. Bei der HiFu-Therapie werden Ultraschallwellen, die um ein Vielfaches energiereicher sind als die Wellen beim diagnostischen Ultraschall, punktgenau gegen bösartige Tumore gerichtet. Dies geschieht durch einen sogenannte „Wandler“, der die Energie bündelt. Das betroffene Gewebe wird dabei bis zu drei Sekunden lang stark erhitzt, wodurch die Krebszellen zerstört werden und absterben. Wir erklären euch heute, wo HiFu überall zum Einsatz kommt und, ob das in Österreich möglich ist!
HiFu als Facelifting
Der erste Einsatzzweck, den wir euch präsentieren, ist das Face Lifting. Denn aus der Krebsbehandlung entstand mit Hifu auch eine Art des Liftings ohne Skalpell und Blut, das im Gesicht für straffere Haut sorgen soll. Angeblich sollen so keine Schnitte, keine Narben und kein Schmerz verursacht werden. Geht Face Lifting also ohne Blut? Mit HiFu ist das möglich geworden. Manche Salons in Deutschland und Österreich bieten das auch schon an. So zum Beispeil das Kosmetikstudio Secret of beauty in Berlin. Falls jemand im Bereich Face-Lifting Interesse in Österreich hat, gibt es zum Beispiel den Salon Fitness-Beauty, der HiFu-Face-Lifting anbietet. Doch wie geht das nun vonstatten? Folgende Schritte werden hier angewandt:
- Die Haut wird gründlich gereinigt
- Mit dem Stift werden Bereiche markiert, die der Ultraschall nachher behandelt
- Nun wird ein Gel aufgetragen, sodass es losgehen kann
- Vom Kinn wird begonnen, man lässt den Ultraschall auf einer Stell und wartet auf das Signal, dann geht es zur nächsten Stell und dann zur nächsten und immer so weiter.
- Das Ganze kann bis zu eineinhalb Stunden dauern, je nach Intensität und Hautzustand
- Die Ergebnisse dieser Behandlung sind angeblich dann nach 3 bis 6 Monaten sichtbar
Wo wird die HiFu-Therapie als Krebsbehandlung
Hauptsächlich wird die HiFu-Therapie zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind die Schilddrüse, die Bauchspeicheldrüse, Leber, Knochen und Nieren. Zudem wird dieses Verfahren bei der Behandlung von Myomen – das sind gutartige Geschwulste in der Gebärmutter – angewendet. In wenigen Fällen wird auch Brustkrebs mit fokussierten Ultraschallwellen behandelt, wenn Patientinnen andere Therapiemethoden ablehnen. Einige Studien zeigen auch Erfolge bei der Behandlung von Gehirntumoren, Schlaganfällen sowie Parkinson. Im kosmetischen Bereich wird dieses Verfahren beim Facelifting verwendet.
Welche Vorteile hat der hochintensive fokussierte Ultraschall?
Dadurch, dass bei der HiFu-Therapie nicht in den Körper eingedrungen werden muss, verringert sich die Gefahr von Blutungen oder die Verschleppung von Tumorzellen in andere Körperregionen auf ein Minimum. So können auch Tumore erfolgreich behandelt werden, die ihre Position beispielsweise durch die Atmung des Patienten verändern. Die Bauchwand des Patienten wird während des Eingriffs gekühlt, wodurch die Gefahr von Verbrennungen der Haut äußerst gering ist.
Ablauf der Behandlung
In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung unter Vollnarkose. Dies hängt von der Größe des Tumors ab. Werden Myome mit der HiFu-Therapie behandelt, bekommen die Patientinnen ein Schmerz- und Beruhigungsmittel, sind aber wach. Wichtig ist, dass der Betroffene während des Eingriffs ruhig liegt und keine Schmerzen verspürt. Die Therapiedauer beträgt mit Vor- und Nachbereitung insgesamt 2-6 Stunden, der eigentliche Eingriff dauert 1-3 Stunden. An der Therapie sind stets mehrere Fachrichtungen wie Radiologie, Anästhesie und Innere Medizin beteiligt. Nach dem Eingriff muss der Patient zur Beobachtung und Nachbehandlung zwei bis sieben Tage im Krankenhaus bleiben.
Gibt es Nebenwirkungen?
Die HiFu-Therapie gilt als nebenwirkungsarm, schwere Nebenwirkungen sind kaum zu erwarten. Möglich sind leichte Missempfindungen und Schmerzen an den betroffenen Hautstellenkurz nach der Behandlung, auch Rötungen und Schwellungen sind möglich, die aber nur von kurzer Dauer sind. Reizungen und Infektionen an den umliegenden Organen sind nicht ganz auszuschließen, kommen aber äußerst selten vor.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die Kosten für eine HiFu-Behandlung können bis zu 10.000 Euro betragen. Da dieses Verfahren noch nicht zu den Standardbehandlungen in der Krebstherapie gehört, muss der Betroffene die Kostenübernahme bei der Krankenversicherung beantragen.
Kann man die HiFu-Therapie auch in Österreich machen?
Auch in Österreich gibt es bereits Kliniken, die das neue Therapie-Verfahren zur medizinischen und kosmetischen Behandlung anwenden. Das erste österreichische Krankenhaus, das Patienten mit der HiFu-Therapie behandelt, ist das Klinikum Wels-Grieskirchwn. Auch in Wien gibt es Kliniken und Therapiezentren, die Patienten mit dem hochintensiven fokussierten Ultraschall behandeln.