Wer länger als sechs Monate unter anhaltenden Schmerzen handelt, zählt zu den chronischen Schmerzpatienten und das sind immerhin rund 19 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Der Schmerz ist sozusagen das Alarmsignal des Körpers und macht uns darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt. Die Auslöser sind ebenso vielfältig, wie die Art der Schmerzen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Leidet man unter chronischen Schmerzen, dann bestimmen die Schmerzen zum großen Teil das Leben des Leidenden. Wir möchten heute über chronische Schmerzen aufklären und zudem einige alternativen Hilfen vorstellen, die man in Absprache mit den behandelnden Ärzten als Schmerztherapie unterstützend anwenden kann.
Die häufigsten Ursachen von chronischen Schmerzen
Liest man Artikel zum Thema chronische Schmerzen, dann werden häufig Krankheiten als Auslöser genannt, die einen langen Leidensweg beschreiben und meistens zwar behandelbar aber selten heilbar sind.
- Arthrose
- Gefäßerkrankungen
- Nervenschmerzen
- Fibromyalgie
- Tumorerkrankungen
Neben den oben genannten Krankheiten besteht auch bei einigen Medikamenten die Gefahr, dass sie chronische Schmerzen auslösen können. Zu den häufigsten zählen hier Schmerzmittel. Für Betroffene endet dies häufig in einem Teufelskreis.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich im Grunde aus jedem Schmerz ein chronischer Schmerz entwickeln kann.
Chronischer Schmerz- eine eigene Krankheit
Sind die Schmerzen chronisch geworden, dann ist dies als eigenständige Krankheit zu betrachten und auch als diese zu behandeln. Schmerzen können chronisch werden, in dem sich ein sogenanntes Schmerzgedächtnis bildet.
Chronische Schmerzen lassen sich in folgende drei Bereiche einteilen:
- Veränderung der Verarbeitung der Schmerzimpulse (nozizeptive Schmerzen)
- Schädigung des Nervensystems (neuropathische Schmerzen)
- eine Mischform, bei der beide der oben genannten Formen vorliegen
Halten die Schmerzen über einen langen Zeitraum an, dann hat dies auf die Psyche der Leidenden einen großen Einfluss. Alltägliche Arbeiten fallen immer schwerer und viele Betroffene ziehen sich immer mehr zurück und nehmen nur noch selten am sozialen Leben teil. Soziale Isolation ist die Folge.
Die drei Säulen der Schmerzbehandlung
Sind chronische Schmerzen als Krankheit diagnostiziert, dann finden Patienten in Schmerzzentren und Schmerzkliniken. Die Behandelnden richten sich nach folgenden drei Säulen:
- die medizinische Komponente
- Kombination aus Physiotherapie und physikalischer Therapie
- Psychotherapie
Ziel der Kombination aus den drei Säulen ist es die Schmerzen für den Patienten erträglich zu machen und die Mobilität zu erhöhen. Die medizinische Komponenten kümmert sich um die Medikation um die Schmerzen zu verringern. Liegt als Auslöser für den chronischen Schmerz ein Schmerzmittelabusus vor, dann wird der Patient bei der Entwöhnung und dem Entzug unterstützt. Anwendung zur Unterstützung finden häufig auch Antidepressiva und Psychopharmaka.
Die Kombination aus Physiotherapie und physikalischer Therapie ermöglicht es den Patienten ihrer Schonhaltung entgegenzuwirken und die Übungen helfen den Betroffenen dabei wieder beweglicher zu werden und die verkrampften Muskeln zu lockern.
Die dritte Säule, die Psychotherapie nimmt in der Behandlung chronischer Schmerzen eine wichtige Rolle ein. Wie oben beschreiben schränken die Schmerzen die Patienten massiv in ihrem Alltag ein und häufig ist die soziale Isolation die Folge dessen. Auch Depressionen sind eine häufige Folge, wenn die Schmerzen schon länger anhalten. Die Patienten werden dabei unterstützt ihre Krankheit und die Probleme zu erkennen und ihnen durch Gespräche mit Therapeuten und entsprechenden Therapien entgegen zu wirken.