Der Hexenschuss bringt von jetzt auf gleich akute Rückenschmerzen mit sich. So banal der Auslöser, wie etwa schweres Heben auch sein können, so sind die Beschwerden für Betroffene doch äußerst schmerzhaft. Im Regelfall klingen die Schmerzen von selbst wieder ab, auch wenn es einige Zeit dauert. In diesem Artikel haben wir dennoch einige Tipps zusammengefasst, mit Übungen und Medikamenten, die den Hexenschuss lindern und erklären, wann eine Behandlung notwendig ist.
Was ist ein Hexenschuss eigentlich?
Die Bezeichnung für den umgangssprachlichen Hexenschuss lautet unter Medizinern Lumbago oder Lumbalgie. Betroffene nehmen meist ohne eine Vorahnung einen starken, stechenden Schmerz im Rücken wahr. Grund dafür ist, dass eine funktionelle Störung des Bewegungsapparates vorliegt. Betroffen sind überwiegend Menschen zwischen 30 und 50 Jahren, die eine unzureichend ausgebildete Rückenmuskulatur haben oder über einen längeren Zeitraum hinweg unter Verspannungen litten. Äußerliche Einflüsse, wie schweres Heben sorgen dafür, dass die Muskulatur im Rücken maximal belastet wird, woraufhin sich die bereits verkürzten Muskeln reflexartig zusammenziehen. Dabei wird der gesamte Rücken blockiert, was zu anhaltenden Schmerzen führt.
Was ist bei einem Hexenschuss zu tun?
Ein Hexenschuss macht nicht sofort eine Behandlung und den Besuch eines Arztes notwendig. Anders ist es allerdings, wenn die Schmerzen unerträglich werden, zunehmen oder nicht mehr abklingen. In diesem Fall sollten sich Betroffene schnellstmöglich in die Hände eines Fachmanns begeben.
Eine medizinische Behandlung des Hexenschusses ist außerdem notwendig, wenn zusätzliche Symptome auftreten. Leidet der Betroffene an Fieber, Übelkeit, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln kann sich eine ernst zu nehmende Krankheit oder Verletzung hinter den Beschwerden verbergen. Vor allem Gefühlsstörungen in den Gliedmaßen sind ein häufiges Indiz für einen behandlungsnotwendigen Bandscheibenvorfall.
Behandlung eines Hexenschusses
Die Beschwerden sind äußerst schmerzhaft, doch klingen sie im Regelfall von alleine ab. Behandlungen bei einem Hexenschuss sind in den meisten Fällen nicht zwingend notwendig, können das Leiden des Patienten jedoch lindern. Wichtig ist zunächst, dass Betroffene keine Schonhaltung einnehmen. Dadurch kommt es zu weiteren Verspannungen, welche die Bewegung zusätzlich einschränken und sogar zu Folgeschäden führen können. Auch Bettruhe ist zu meiden.
Wenn die Schmerzen es zulassen, sieht die Hexenschuss Behandlung leichte Bewegung vor. Spaziergänge auf ebenem Gelände können Linderung schaffen und helfen dabei, die Verspannungen zu lösen. Auch Wärmetherapie wie ein heißes Bad oder heiße Wickel wirkend schmerzlindernd.
Sind die Schmerzen zu stark, muss ein Experte aufgesucht werden. Ein Chiropraktiker ist in der Lage, die Blockaden mit gezielten Handgriffen zu lösen. Auch Massagen und therapeutische Anwendungen wie Fango sind eine effiziente Hexenschuss Behandlung.
Übungen für einen akuten Hexenschuss
Es gibt verschiedene Hexenschuss Übungen, mit denen sich die Schmerzen lindern und Blockaden nach und nach lösen lassen:
- Die Stufenlagerung hilft bei einem akuten Schmerzzustand. Dafür legen Sie sich auf einen festen, ebenen Untergrund und legen die Beine im rechten Winkel auf einem Stuhl oder dem Sofa ab. Bei dieser Haltung wird die Wirbelsäule entlastet und die Schmerzen lassen nach.
- Legen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf eine Sportmatte und versuchen Sie zu entspannen. Die Hände liegen neben dem Körper, der Blick geht nach oben. Versuchen Sie vorsichtig und in kleinen Schritten die Beine immer weiter nach vorne gleiten zu lassen. Diese Übung sollte nicht über den Schmerz hinausgehen.
- Legen Sie sich auf den Bauch und entspannen Sie. Es spielt keine Rolle, ob die Beine angewinkelt sind oder gerade aufliegen. Bitten Sie ein Familienmitglied Ihnen ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmeflasche auf den schmerzenden Bereich zu legen. Sollten die Schmerzen zunehmen, ist die Hexenschuss Behandlung sofort abzubrechen. In diesem Fall kann die Blockade auf eine Entzündung zurückzuführen sein.
Medikamente bei einem Hexenschuss
In Absprache mit einem Arzt können Medikamente zur Schmerzlinderung bei einem Hexenschuss zum Einsatz kommen. Im Regelfall wird der Mediziner zunächst zu Schmerzmittel raten, um die Beschwerden vorübergehend zu lindern und um eine Schonhaltung vorzubeugen. Nach der Einnahme von Schmerzmitteln fällt es zudem leichter, Hexenschuss Übungen durchzuführen.
Schmerzgel wie Voltaren kann zusätzlich zur Linderung verhelfen. Die Salbe wird auf der betroffenen Stelle aufgetragen, wo sie direkt in das Gewebe einzieht. Der enthaltene Wirkstoff Diclofenac wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Für den Gebrauch im Alltag sind auch spezielle Pflaster erhältlich, die den Wirkstoff über die Haut abgeben. Es gibt außerdem Wärmepflaster, mit denen zusätzlich die Durchblutung gefördert wird.
Hexenschuss vorbeugen: So klappt’s
Wer einmal an einem Hexenschuss litt, der möchte garantiert keinen Weiteren erleben. Um dies zu verhindern, sind entsprechende Präventionsmaßnahmen wichtig. Als Grundlage zur Vorbeugung eines Hexenschusses gilt eine starke Rückenmuskulatur. Regelmäßiger Sport und Krafttraining helfen dabei, die Muskeln zu stärken. Viele Fitnessstudios oder Physiotherapeuten bieten spezielles Rückentraining an, das für jedes Fitnesslevel und jede Altersklasse geeignet ist. Außerdem bezuschussen viele Kassen die Teilnahme im Rahmen ihres Bonusprogramms.
Um Verspannungen vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Heiße Bäder, Massagen und Entspannungsübungen wirken wohltuend und beugen einen Hexenschuss vor. Zur Prävention gehören außerdem ein ergonomischer Arbeitsplatz sowie eine rückenschonende Matratze. Wie ein gesunder Arbeitsplatz aussieht, verraten wir hier.