Die Gefahr, die von einer Myokarditis ausgeht, ist in keinster Weise zu unterschätzen, auch wenn der Infekt oftmals unkompliziert verläuft. Leider ist die Früherkennung nicht immer einfach, denn nicht selten liegen der Herzmuskelentzündung gewöhnliche Krankheiten wie eine Erkältung zugrunde, als deren Symptome entsprechende Beschwerden gedeutet werden.
Die eigentliche Myokarditis geht somit leicht in der ursächlichen Vorerkrankung unter, weshalb in Verdachtsmomenten der Gang zum Arzt ratsam ist. Im folgenden Ratgeber finden Sie eine Auflistung häufiger Symptome, die auf eine Herzmuskelentzündung hindeuten können.
Welche Anzeichen und Symptome sprechen für eine Herzmuskelentzündung
Zur größten Risikogruppe gehören bei einer Herzmuskelentzündung Leistungssportler. So liegt die Todesrate bei jungen Athleten derzeit etwa bei fünf Prozent und auch was die Ausheilung anbelangt, können im Bereich des Leistungssports vermehrt Komplikationen auftreten. Grund hierfür ist die Tatsache, dass das Herz bei körperlicher Anstrengung weiter geschwächt wird, was eine Ausheilung der Herzmuskelentzündung erschwert. Unabhängig davon erhärten folgende Symptome einen Verdacht auf eine Entzündung des Herzmuskels:
Herzmuskelentzündung und starkes Schwitzen: Eine akute Myokarditis kann regelrechte Schweißausbrüche verursachen. Insbesondere wenn das Schwitzen von Fieber begleitet wird und überwiegend nachts auftritt, sollten Sie alarmiert sein. Auch kann innere Unruhe und Angst in Kombination mit starken Schwitzen ein Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sein. Sollten sich entsprechende Symptome also vermehrt während lang anhaltenden, infektiösen Krankheiten (z.B. Erkältung) zeigen, ist Vorsicht geboten. Suchen Sie dringend einen Arzt auf und lassen Sie per EKG klären, ob eine Herzmuskelentzündung vorliegt.
Herzmuskelentzündung und Brustschmerzen: Einher gehen die nächtlichen Schweißattacken bei einer Herzmuskelentzündung in der Regel mit plötzlichen Brustschmerzen. Diese lösen bei 30 Prozent aller Betroffenen große Angst aus und sollten mit Blick auf mögliche andere Herzkrankheiten auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Ist das Herz von einem Infekt betroffen, gestalten sich die Brustschmerzen meist drückend bis stechend. Ein Ausstrahlen in die Schulter oder in den Bauchraum ist selten, kann aber vorkommen.
Herz-Rhythmusstörungen bei Herzmuskelentzündung: Wenn das Herz durch eine Herzmuskelentzündung überlastet ist und zu großer körperlicher Stress besteht, gerät das lebenswichtige Organ grundsätzlich aus dem Takt. Zu spüren ist dies bei bis zu 15 Prozent aller Myokarditisfälle in Form von Herzstolpern oder allgemeinen Rhythmusstörungen. Auch ein hoher Ruhepuls (Frequenz höher als 100 Schläge pro Minute) kann diesbezüglich ein Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sein.
Herzmuskelentzündung und Schwächezustände: Das Herz pumpt pro Minute mehrere Liter Blut durch den gesamten Körper. Ist der Herzmuskel allerdings durch eine Herzmuskelentzündung geschwächt, wird auch der Pumpvorgang beeinträchtigt. Aus diesem Grund ist Herzschwäche in einem Großteil aller Fälle die logische Konsequenz. Eine tiefgreifende, körperliche Erschöpfung aufgrund von Durchblutungsstörungen ist ebenfalls denkbar und äußert sich vor allem nach größeren Anstrengungen, gelegentlich aber auch in Ruhephasen. Die Symptome können sich zudem auch auf Ihren Kreislauf niederschlagen.
Gewichtsverlust bei Herzmuskelentzündung: Aufgrund der durch eine Herzmuskelentzündung geschwächten Pumpfähigkeit lässt das Herz auch den restlichen Organismus durcheinander geraten. Nährstoffe erreichen ihren Bestimmungsort schlechter oder werden durch eine Begleiterkrankung wie Erkältung oder Grippe nur noch unzureichend aufgenommen. Der Gewichtsverlust bei Herzmuskelentzündung erfolgt deshalb ungewöhnlich schnell und intensiv.
Atemnot bei Herzmuskelentzündung: 60 Prozent aller Betroffenen weisen eine vorangegangene Atemwegserkrankung wie Grippe oder Erkältung auf. Atemnot ist deshalb eines der häufigsten Symptome bei Herzmuskelentzündung. Selbst ohne körperliche Betätigung fällt den Patient das Atmen schwer, was ähnlich wie Herzrhythmusstörungen und Brustschmerzen akute Angst bis hin zu lang anhaltenden Angstzuständen verursachen kann.
Verdacht: Herzmuskelentzündung – was Sie bei entsprechenden Anzeichen tun sollten
- Besonders wichtig ist es bei Verdacht auf Myokarditis, ruhig zu bleiben. Angst oder psychischer Stress könnten die Symptome der Herzmuskelentzündung ansonsten verschlimmern. Versuchen Sie demnach trotz allem ruhig zu atmen und Ihr Herz durch intensive Ruhephasen zu entlasten.
- Beobachten Sie bei bestehenden Krankheiten, ob Symptome wie Atemnot und Brustschmerzen in Kombination mit anderen genannten Beschwerden auftreten. Insbesondere Fieber und Herzrhythmusstörungen sollten dabei ernst genommen werden und machen einen Arztbesuch zwingend erforderlich. Ein Gang zum Kardiologen ist in diesem Zusammenhang sehr empfehlenswert, kann er eine Herzmuskelentzündung mittels EKG doch am besten erkennen bzw. ausschließen.
- Sofern Sie bereits an einer infektiösen Vorerkrankung wie Erkältung oder Grippe leiden, ist es wichtig, diese vollständig auszuheilen, damit Krankheitserreger so schnell wie möglich gestoppt werden, bevor sie größeren Schaden am Herz anrichten. Eine Abklärung durch den Facharzt ist auch hier notwendig, um geeignete Therapiemaßnahmen gegen die bestehende Krankheiten sowie die Herzmuskelentzündung ergreifen zu können.
- Unterstützen Sie die Immunabwehr Ihres Körpers wie auch Ihr Herz während der Ausheilung von Krankheiten durch gesunde Ernährung und Schonung. Nur wenn Ihr Immunsystem wieder zu Kräften kommt, lässt sich eine Ausbreitung von Krankheitserregern therapeutisch effektiv behandeln. Je weniger Anstrengungen das Herz und der Kreislauf dabei zu bewältigen haben, desto schneller ist auch die Herzmuskelentzündung überstanden.
- Bei vielen Krankheiten wird moderate sportliche Betätigung empfohlen. Im Falle einer Herzmuskelentzündung ist davon allerdings abzuraten. Gegen einen gemütlichen Spaziergang, in Absprache mit dem Arzt, mag nichts sprechen. Ausdauersport oder andere körperliche Anstrengungen sollten jedoch fürs Erste eingestellt werden, um das Herz und den Kreislauf während der Behandlung einer Myokarditis zu schonen.
Fazit
Ein koronarer Infekt wie auch andere infektiöse Krankheiten sind in keinem Fall angenehm und stellen für Körper und Herz prinzipiell eine Belastung dar. Dabei ist die Entzündung des Herzmuskels meist das Resultat einer zu heftig verlaufenden Vorinfektion, die durch unzureichende Schonung oder mangelnde Behandlung bis zum Herz vordringen konnte. Es ist deshalb unerlässlich, etwaige Symptome aufmerksam zu beobachten und ggf. einen Facharzt zurate zu ziehen, der die Herzrhythmusstörung zuverlässig per EKG erkennen und Ihnen bei der Bekämpfung der Infektionserreger helfen kann. Mit einer entsprechenden Behandlung werden Sie jedoch normalerweise wieder ganz gesund.