Der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme verlängert den natürlichen Schutz der Haut um das Zigfache. Diesen Satz haben Sie sicherlich schon einmal in dieser oder einer ähnlichen Form gehört und fragten sich direkt zwei Dinge: Was ist der natürliche Hautschutz und welchen Zeitraum beträgt dieser? Fakt ist, dass jede Haut, abhängig vom Alter, ein eigenes Schutzsystem hat, das sich über eine gewisse Zeit gegen die schädliche UV-Strahlung zur Wehr setzen kann. Das leuchtet ein, immerhin haben Menschen in sehr sonnenverwöhnten Breitengraden nur selten oder gar nicht unter Sonnenbränden und Hautkrebs zu leiden als Menschen, die höchstens in den Sommermonaten für wenige Tage der direkten Bestrahlung ausgesetzt sind. Doch, woher wissen Sie, welcher Hauttyp Sie sind? Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen eine Hilfestellung geben.
Die verschiedenen Hauttypen
Keine Haut gleicht der anderen und jeder Mensch reagiert anders auf das Sonnenbaden. Während einige Glückliche bereits beim Blick aus dem Kellerfenster eine hübsche Sonnenbräune haben, leiden andere Personen bereits nach fünf Minuten in der Sonne unter starken Hautrötungen und Allergiesymptomen. Grundlage für die unterschiedlichen Verhaltensweisen ist der Hauttyp. Dieser wird in fünf Kategorien aufgeteilt und beginnt bei ganz hellen Hauttypen und endet bei dunkler Haut.
- Aber Vorsicht: Babys und Kleinkinder werden nicht in die Kategorien eingeteilt. Das natürliche Schutzsystem der Haut entwickelt sich erst im Laufe der Zeit, daher sollten Sie auch ein recht dunkelhäutiges Baby mit Kleidung und Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor vor der Sonnenbestrahlung schützen.
Hauttyp | Beschreibung | Gefährdung | Bräunungsverhalten | Natürlicher Hautschutz -Dauer |
---|---|---|---|---|
1 | Sehr helle Haut, häufig mit Sommersprossen; rötliche Haare und grüne oder blaue Augen | Direkte, starke Sonnenbrände beim Sonnenbaden | Keine Bräune | 5 – 10 Minuten |
2 | Etwas dunkler als Typ 1, wenige Sommersprossen, dunkelblonde bis hellbraune Haare, blaue, grüne oder graue Augen | Großer Hang zu schmerzhaften, starken Sonnenbränden | Kaum Bräune | 20 Minuten |
3 | Mittelhelle Haut, oft in Verbindung mit hellbraunem Haar, blauen Augen | Selten Sonnenbrände | Bräunt langsam | 20-30 Minuten |
4 | Leicht gebräunte Haut ohne Sommersprossen, dunkelblonde bis braune Haare, grüne oder braune Augen | Nur selten leichte Sonnenbrände | Schnelles Bräunungsverhalten | 30-45 Minuten |
5 | Relativ braune Haut ohne Sommersprossen, dunkelbraune oder schwarze Haare, dunkle Augenfarbe | Sehr seltener Sonnenbrand | Schnelles und tiefes Bräunen | Circa 60 Minuten |
6 | Dunkelbraune oder schwarze Haut, schwarzes Haar, dunkle Augenferbe | Sehr seltener Sonnenbrand | ./. | Ungefähr ab 90 MInuten |
Erst seit dem Jahr 1975 besteht eine Klassifizierung der einzelnen Hauttypen, die von dem US-amerikanischen Arzt Thomas Fitzpatrick entwickelt wurde. Für Europäer werden in der Regel die ersten vier Stufen herangezogen, wobei die Grenzen verschmelzen. Personen mit südeuropäischer Abstammung oder einem Hauttyp, der an Südeuropäer erinnert, besitzen einen höheren Eigenhautschutz als Personen, die in das Bild der typischen Nordeuropäer fallen.
Der Hauttyp der Kategorie V kann mit Arabern oder Indern in Verbindung gebracht werden. Die Haut ist also von Natur aus deutlich braun, bräunt schnell nach und erweist sich als unempfindlich. Der Hauttyp 6 hingegen betrifft die Ureinwohner Australiens und Zentralafrikaner.
Wo kann ich meinen Hauttyp bestimmen lassen?
Obwohl die Übersicht bereits eine Ahnung zulässt, ist es in vielen Fällen schwer, den richtigen Hauttyp zu bestimmen. Immerhin gibt es sehr hellhäutige Menschen mit blonden Haaren, die noch nie einen Sonnenbrand hatten und aus jedem Urlaub frisch gebräunt zurückkommen. Hingegen können Personen des Typs 4 durchaus mit einer Empfindlichkeit gesegnet sein, die zu heftigen Sonnenbränden führt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dass Sie die Bestimmung bei einem Hautarzt durchführen lassen. Einige Kosmetikstudios und gar Sonnenstudios besitzen ebenfalls die Möglichkeit des Tests. Hierzu wird mit einem Gerät die Haut am Oberarm und an der Stirn gescannt, wodurch der Hauttyp bestimmt werden kann.
Was bedeutet der Hauttyp in Bezug auf die Sonnencreme?
Indirekt sagt Ihnen Ihr Hauttyp, über welchen Zeitraum Sie sich relativ sicher ungeschützt in der Sonne bewegen können. Allerdings lässt sich die Zeitspanne niemals konkret festlegen, da
- der jeweilige Breitengrad
- das Wetter
- die UV-Belastung
- Vorerkrankungen
Themenwelt Sonnen:
entscheidende Einflüsse sind. Ein Beispiel: Der Besuch im deutschen Freibad im Sommer belastet Ihre Haut vollkommen anders, als wenn Sie sich auf den Kanaren an den Strand legen. Zudem spielt auch die Umgebung eine tragende Rolle. Ist der Boden sehr hell und reflektiert das LIcht, ist die Bestrahlung ungleich höher, als auf einer nicht reflektierenden Wiese. Aus diesem Grund laufen Sie in den Wintermonaten auf schneebedeckten Böden und strahlendem Sonnenschein besonders große Gefahr, einen Sonnenbrand zu erhalten.
Direkt können Sie aber Ihre Sonnendauer mithilfe des Hauttyps bestimmen. Hierzu multiplizieren Sie die minimale Dauer des Hautschutzes mit dem Lichtschutzfaktor. Das heißt bei Typ 1 und einem LSF von 20:
- fünf Minuten Hautschutz x 20 = 100 Minuten Sonnenbaden
Übrigens: Reizen Sie die Zeitspanne nicht vollständig aus, sondern suchen Sie sicherheitshalber frühzeitig einen Schattenplatz auf. Die Angaben stellen nur einen Mittelwert und eine Richtlinie dar – Ihre Haut entscheidet letztlich allein über Ihre Sonnendauer.
Bei Kindern, bei Reisen in die äquatornahen Länder und im Winter sollten Sie möglichst einen hohen Lichtschutzfaktor wählen. Furcht, dass Sie nicht bräunen, brauchen Sie nicht zu haben. Besitzt die Sonnencreme chemische Filter, wandelt sie die UV-Strahlung nur in Wärme um, anstelle sie zu reflektieren.