Ein Screening ist eine Früherkennungsuntersuchung. Der Begriff kommt aus der englischen Sprache und bedeutet so viel wie Filteruntersuchung. Durch ein solches Screening ist es möglich, dass etwaige Vorstufen, Stadien und Risiken einer Erkrankung bei Ihnen frühzeitig erkannt werden können. Daher richtet sich diese Krebsvorsorgeuntersuchung auch immer an gesunde Personen, die bis dato noch nicht erkrankt sind. Als Vorbeugemaßnahmen gegen Hautkrebs zielt das Hautkrebsscreening vor allem auf die Suche der drei möglichen Hautkrebserkrankungen ab:
- Das Basalzellkarzinom
- Das spinozelluläre Karzinom
- Das maligne Melanom, besser bekannt unter „Schwarzer Hautkrebs“
Wird Hautkrebs in einem frühen Stadium erkannt, kann es fast bis zu einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent geheilt werden. Daher kann das Hautkrebsscreening für Sie unter anderem bedeuten, dass Ihr Leben gerettet wird.
Hautkrebs kann fatalerweise an allen Stellen Ihres Körpers entstehen. Entgegen vieler Meinungen sind daher nicht nur die Körperregionen betroffen, die sich häufig unter starker Sonneneinstrahlung befinden, auch wenn diese Körperpartien selbstverständlich einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Das Screening deckt daher auch eine Untersuchung Ihres gesamten Körpers ab. Für viele mag diese Ganzkörperuntersuchung sehr unangenehm sein. Letztendlich dient es jedoch dem Schutz Ihrer Gesundheit.
Keine hundertprozentige Absicherung
Trotz des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts ist auch ein Hautkrebsscreening nicht zu 100 Prozent genau. Denn es ist immer möglich, dass Auffälligkeiten im Hautbild nicht erkannt werden. Weiterhin ist es ebenfalls denkbar, dass ein Hautkrebs bei Ihnen diagnostiziert und folglich auch behandelt wird, der Sie im weiteren Verlauf Ihres Lebens gar nicht direkt belastet hätte. Diese Risikofaktoren kann das Screening durchaus beinhalten, sie sind im Vergleich eines unbehandelten Hautkrebs‘ jedoch als geringfügig zu betrachten.
Trotz dieser Tatsache wird das Hautkrebsscreening nach festgesetzten Qualitätsstandards ausgeführt. Die Untersuchungsmaßnahmen unterliegen weiterhin einem standardisierten Verfahren, welches dokumentiert wird und somit auch einer objektiven fachmännischen Überprüfung standhält. Grundsätzlich dürfen alle Ärzte, die an einer dementsprechenden Fortbildung teilgenommen haben, das Hautkrebsscreening anbieten. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei jedoch um Hausärzte oder Dermatologen. Durch die gesetzlichen Krankenkassen wird ein Hautkrebsscreening alle 2 Jahre für Menschen ab dem 35. Lebensjahr kostenfrei gewährt.
Dies gilt es vor einem Hautkrebsscreening zu beachten
Sollten Sie sich einem Screening unterziehen, so gilt es einige Dinge zu beachten, die es Ihrem Arzt ermöglichen, das Hautkrebsscreening schnell und unkompliziert durchführen zu können:
- Entfernen Sie jeglichen Körperschmuck, der eine Hautveränderung verstecken könnte (Piercings, Ringe, Ohrstecker etc.)
- Verzichten Sie auf das Auflegen von Make-Up, wodurch gerade der „helle Hautkrebs“ nur sehr schwierig zu erkennen ist
- Tragen Sie eine einfache Frisur, die auch eine Untersuchung Ihrer Kopfhaut ermöglicht
- Rasieren Sie sich, wenn möglich, am ganzen Körper. Haare können das Screening ebenfalls erschweren
Der Ablauf des Hautkrebsscreenings
Am Anfang der Untersuchung erfolgt eine herkömmliche Befragung, die Ihren Arzt über Ihren derzeitigen Gesundheitszustand informieren soll. Dazu gehört auch eine Abklärung Ihrer bisherigen Vorerkrankungen. Zudem begutachtet der Arzt mögliche Risikofaktoren, beispielsweise wenn Sie über eine Vielzahl an Muttermalen verfügen.
Dann beginnt die eigentliche Untersuchung. Ihr Arzt wird Sie darum bitten, sich Ihrer Kleider zu entledigen, da er Ihren gesamten Körper untersuchen muss. Begonnen wird meistens mit dem Kopf und der Kopfhaut. Hierzu benutzt der Arzt einen Spatel. Auch eine Untersuchung der Ohren und Ihrer Augen ist darin inbegriffen. Zudem wird der Arzt Ihre Lippen, Ihr Zahnfleisch sowie Ihre Mundschleimhäute betrachten müssen.
Von hier an wird er sich langsam an Ihren Körper nach unten bewegen und jede Stelle genau inspizieren. Ihr Hals, Ihr Oberkörper sowie Ihre Gliedmaßen sind davon ebenfalls betroffen. Dazu gehört es auch, dass Ihre Darmregion begutachtet werden muss. Genitalien sowie die Zwischenräume Ihrer Zehen können ebenfalls anfällig für einen möglichen Hautkrebs sein, weswegen auch hier nicht auf eine genaue Untersuchung verzichtet werden darf.
Ihnen wird auffallen, dass die Untersuchung lediglich mittels einer sehr hellen Lampe stattfindet. Ansonsten wird der Arzt sie lediglich genau mit seinen Augen betrachten. Weitere technische Hilfsmittel sind für gewöhnlich nicht notwendig. Die spezielle Schulung des Arztes macht dies möglich.
Sollten bei Ihnen besondere Auffälligkeiten oder Vorerkrankungen auch innerhalb Ihrer Familie bestehen, wird der Arzt Sie speziell beraten, wie oft eine Untersuchung bei Ihnen anzuraten ist. Auch wie Sie sich bei starker Sonneneinstrahlung am besten schützen können, gehört zur Beratung der Untersuchung.
Insgesamt dauert ein Hautkrebsscreening in etwa 15 Minuten. Sollten sich Auffälligkeiten bei Ihnen abzeichnen, so ist dementsprechend mit einem längeren Zeitraum zu rechnen. Vorbeugend kann Ihnen Ihr Arzt auch empfehlen, beispielsweise Muttermale chirurgisch entfernen zu lassen, die unter Umständen für eine Entwicklung von Hautkrebs anfällig sein könnten. Hier noch einmal der Ablauf im Überblick:
- Zunächst erfolgt ein Gespräch zur Abklärung von Vorerkrankungen
- Die Untersuchung selbst findet lediglich mit einer hellen Lampe und dem geschulten Auge des Hautarztes statt
- Es werden nahezu alle Körperregionen gecheckt, da sich der Hautkrebs auch an versteckten Stellen entwickeln kann
- Dauer der Untersuchung: ca. 15 Minuten