Symptome wie Gelenk- oder Gliederschmerzen treten selten ohne entsprechende Grunderkrankung auf. Begleitbeschwerden sind hier nicht nur ein wichtiges Indiz, um effiziente Hausmittel zu finden, sondern auch, um ernsthafte Gesundheitsprobleme ausschließen zu können. Erfahren Sie deshalb im Folgenden, welche Auslöser wann für Ihre Gliederschmerzen verantwortlich sein können und mit welchen Hausmitteln Sie besonders gut fahren, um die Symptome in den Griff zu bekommen.
Mögliche Ursachen für Gliederschmerzen
Als Begleiterscheinung einer Erkältung oder Grippe dürften Gliederschmerzen wohl jedem ein Begriff sein. Schuld an den Schmerzen ist hier eine krankheitsbedingte Erhöhung der körperlichen Schmerzempfindlichkeit, welche durch die Ausschüttung entsprechender Botenstoffe verursacht wird. Allerdings kommen noch andere Gesundheitsbeschwerden (z.B. Gelenkentzündungen) für das Entstehen von Gliederschmerzen in Betracht, wobei eine Beobachtung begleitender Symptome die private wie ärztliche Ursachenforschung sehr vereinfacht. Darüber hinaus fällt die Wahl der richtigen Hausmittel nach Erkennung der Schmerzursache deutlich leichter. Hier ein kleiner Überblick:
Ursache | häufige Begleitsymptome |
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Infektionskrankheiten (z.B. Erkältung, Grippe, Mumps, Masern oder Röteln) | Fieber, Husten, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Schluckbeschwerden, Schnupfen |
Knochen- und Gelenkprobleme (z.B. Osteoporose, Arthritis, Verstauchungen oder Knochenbrüche) | schwere Schmerzen im Bereich der Ellenbogen, Fersen, Knie, Hüfte, Schulter, des Handgelenks, Nackens oder Rückens |
Gefäß- und Muskelbeschwerden (z.B. Arteriosklerose, Gefäß- oder Sehnenentzündungen) | Bluthochdruck, Muskelkater, Thrombosen, Schmerzen in den Gefäßen |
Stoffwechselkrankheiten (z.B. Gicht oder Diabetes mellitus) | Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Durstgefühle, Nierenprobleme, häufiges Wasserlassen, Seh- und Konzentrationsstörungen, Schmerzen im Ellenbogen-, Finger-, Knie- oder Sprunggelenk |
Welche Hausmittel helfen bei Gliederschmerzen?
Wenn Sie Hausmittel zur Behandlung Ihrer Gliederschmerzen anwenden möchten, ist eine ursachenorientierte Therapie sinnvoll. Je nachdem welche Erkrankung oder Beschwerde den Schmerzen zugrunde liegt, sind demnach folgende Behandlungsschritte zu empfehlen:
- warme Getränke mit schmerzlindernder Wirkung – Ein besonderer Geheimtipp bei Gliederschmerzen durch Gelenkentzündungen sind Hausmittel in Form warmer Getränke und Brühen, wie zum Beispiel Hühnersuppe oder erwärmter Apfelessig. Geben Sie für Letzteres einfach zwei Teelöffel des Essigs gemeinsam mit einem Teelöffel Honig in ein Glas warmes Wasser und trinken Sie hiervon täglich 2 Tassen. Eine ähnlich lindernde Wirkung auf Schmerzen in den Gliedmaßen besitzt neben heißer Hühnerbrühe auch warme Kurkumamilch. Das Gewürz Kurkuma wird in Asien und Indonesien bereits seit Jahrhunderten gegen Gelenkentzündungen und Gliederschmerzen angewandt und ist seit einiger Zeit auch in Deutschland als effektives Hausmittel bekannt. Ein halber Teelöffel Kurkumapulver pro Glas reicht dabei schon aus, um die Schmerzfreiheit Ihrer Glieder zu fördern. Als gesunde Tagesdosis gelten diesbezüglich 3 Gläser Kurkumamilch.
- Knoblauch als Hausmittel – Ein geschwächtes Immunsystem führt bei vielen Erkrankungen zu Schmerzen in den Gliedern. Insbesondere wenn es um eine Erkältung, Grippe und Gelenk- oder Stoffwechselkrankheit geht, spielen immunologische Prozesse eine wichtige Rolle bei der Schmerzentstehung. Knoblauch gilt hier als zuverlässiges Hausmittel, um der Immunabwehr wieder auf die Sprünge zu helfen. Die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe der würzigen Knolle vermögen es nämlich, Infektionen, Schwellungen und Verstauchungen gleichermaßen zu lindern, was letztendlich auch den Gliederschmerzen Abhilfe leistet. Denkbar ist beispielsweise eine gezielte Verwendung des Knoblauchs in der täglichen Ernährung. Dabei sollten Sie den Knoblauch zuvor leicht anbraten, damit sich dessen heilsame Wirkstoffe besser entfalten können.
- Massageöle gegen Gliederschmerzen – Massagen sind vor allem bei entzündungsbedingten Gliederschmerzen ein wunderbares Hausmittel. Die Liste denkbarer Kräuteröle erstreckt sich hier von Arnika, Argan, Beinwell, Eukalyptus, Fichte und Goldrutenkraut über Kamille, Kampfer, Kümmel, Lavendel, Mandel und Menthol bis hin zu Oregano, Propolis, Rosmarin, Sesam, Teebaumöl, Thymian und Weidenrinde. Zwei bis drei Massagen täglich sollten dabei schnell zu einer Besserung der Gliederschmerzen führen. Klassische Symptome einer Erkältung (z.B. Husten oder Schnupfen) lassen sich zudem durch das Einmassieren von Eukalyptusöl in den Brustabschnitt beheben. Eine Anwendung der Massagekräuter in Salbenform ist ebenfalls denkbar.
- weitere heilpflanzliche Hausmittel – Die Heilessenzen der obenstehenden Kräuter können Sie zur Behandlung von Gliederschmerzen auch als Tee zubereiten. Zwei bis drei Tassen der heilpflanzlichen Hausmittel pro Tag reichen völlig aus, um ihrem schmerzgeplagten Körper eine warme Wohltat zu bescheren. Noch besser ist bei Gliederschmerzen allerdings ein ausgiebiges Kräuterbad. Hier umgibt die Wärme den gesamten Körper von außen, was nicht nur die Durchblutung fördert, sondern auch Husten, Schnupfen, Verspannungen und Schmerzsymptome auflöst. Verbleiben Sie jedoch nicht länger als 30 Minuten in den heilsamen Dämpfen und achten sie auf eine Wassertemperatur von maximal 38 °C, um Ihren Kreislauf nicht zu überlasten.
- Wickel aus Kräuterbrei – Neben der Zubereitung von Massageölen, Salben, Heilbädern und Tees eignen sich manche Kräuter auch zur Herstellung von Kräuterwickeln. Vor allem Beinwellbrei ist hier gut als Hausmittel zur Behandlung von Gliederschmerzen geeignet. Er lässt sich unkompliziert aus 100 g Beinwellwurzel und 1 Liter kochendem Wasser herstellen, sollte für einen heilsamen Wickel aber unbedingt noch warm sein.
- schmerzlindernde Senfkompressen – Ebenfalls bewährt hat sich bei Gliederschmerzen eine Behandlung mit dem Hausmittel Senf. Dabei werden ca. 4 Esslöffel Senfmehl unter der Zugabe von lauwarmem Wasser zu einem glatten Brei verrührt. Auf ein Leinentuch gestrichen, kann auch der Senfbrei als Wickel auf schmerzende Glieder und Gelenke angewendet werden. Achten Sie aber darauf, das Hausmittel nicht öfter als einmal täglich und nicht länger als 5 Tage am Stück gegen Ihre Gliederschmerzen anzuwenden. Auch sollte die Anwendungsdauer 15 Minuten nicht überschreiten.
- Quark- und Wirsingwickel – Wie bereits aufgeführt, gibt es für Wickel als Hausmittel gegen Gliederschmerzen diverse Rezepte, wobei gerade Warm-Kalt-Umschläge eine schmerzlindernde Wirkung besitzen sollen. Versuchen Sie es bei Gliederschmerzen deshalb doch auch einmal mit einer Kombination aus kaltem Quark und warmen Wirsingblättern. Hierzu kochen Sie zunächst ein paar Wirsingblätter in heißem Wasser. Während dem Garprozess können Sie etwas gewöhnlichen Speisequark fingerdick auf ein Kompressentuch streichen und den Wickel vorab um das schmerzende Gelenk winden. Nehmen Sie die Kompresse ab, sobald der Quark bröckelig wird und waschen Sie das Gelenk unter warmem Wasser ab. Im Anschluss rollen Sie die gekochten Wirsingblätter bis zum Saftaustritt aus (z.B. mit einem Nudelholz). Die entwässerten Blätter werden nun ähnlich wie die Wickel um das von Gliederschmerzen geplagte Gelenk gelegt, wo sie etwa 1 1/2 Stunden einwirken müssen. Wenn Sie diese Prozedur zwei bis drei mal pro Tag wiederholen, werden sich Ihre Schmerzen schon bald in Wohlgefallen auflösen.
Tipp: Gewürzkräuter gegen Gliederschmerzen wie Oregano, Knoblauch, Rosmarin und Thymian, lassen sich als Hausmittel auch in Kombination mit Hühnersuppe einnehmen. Schmecken Sie die Brühe also großzügig mit den Gewürzen ab.
Gliederschmerzen – Wann zum Arzt?
Vorübergehende Gliederschmerzen, etwa aufgrund einer leichten Erkältung, Muskel- oder Gelenkverspannung, sind eher harmlos und bedürfen keiner ärztlichen Untersuchung. Eine Behandlung durch Hausmittel reicht demzufolge häufig aus. Anders gestaltet sich die Angelegenheit aber, wenn ernst zu nehmende Gelenk-, Gefäß- oder Stoffwechselerkrankungen für die Schmerzen in Frage kommen. Sollten Sie neben den Gliederschmerzen also Symptome wie Bluthochdruck, Müdigkeit, Nierenprobleme oder ein vermehrtes Durstgefühl beobachten ist ein Gang zum Arzt dringend anzuraten.
Gleiches gilt im Übrigen bei Verdacht auf schwere Infektionskrankheiten wie Mumps, Masern und lang anhaltende, grippale Infekte. Sich hier allein auf Hausmittel zu verlassen, ist sehr problematisch, da die Krankheitserreger äußerst aggressiv sind. Eine fachmedizinische Behandlung ist darum auch hier vorzuziehen.
Fazit
Gegen Gliederschmerzen ist in Sachen Hausmittel mehr als nur ein Kraut gewachsen. Um die Symptome aber langfristig zu vertreiben, ist es wichtig, die genaue Ursache der Schmerzen anhand von Begleitbeschwerden zu ergründen. Kommen schwerwiegende Grunderkrankungen als Auslöser für die Schmerzen in Frage, sollten Sie anstatt eigenmächtig mit Hausmitteln zu hantieren, dringend einen Arzt aufsuchen, der Ihre gesundheitliche Situation in einer professionellen Untersuchung abklären kann. Für Gliederschmerzen als Symptom einer Erkrankung in Verbindung mit Schnupfen und Husten eignen sich Hausmittel wie Hühnersuppe und Co. jedoch sehr gut.