Jede Person hat im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit Durchfall (Diarrhö) zu kämpfen. Meist sind Fehler in der Ernährung, Stress oder leichte Darmverstimmungen für die Beschwerden verantwortlich. Solange der Durchfall dabei aber nicht öfter als einmal pro Tag auftritt, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Eine Behandlung durch Hausmittel ist in diesen Fällen oftmals ausreichend. Tritt der Durchfall hingegen häufiger bzw. über längere Zeiträume auf und wird zudem von Schmerzen, Übelkeit oder Blut im Stuhl begleitet, sollten Sie alarmiert sein. Im Folgenden möchten wir Ihnen deshalb zeigen, wann und welche Hausmittel sinnvoll sind und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten.
Wie entsteht Durchfall?
Durchfall ist eine Art automatischer Reinigungsprozess des Körpers nach plötzlichen Unstimmigkeiten im Darm. Dabei vollzieht sich die Entwässerung des Nahrungsbreis im Dünndarm nur unvollständig, was zu verflüssigten Ausscheidungen führt. Als Ursache für die Diarrhö können diverse Faktoren in Frage kommen:
Themenwelt Bauchschmerzen:
- falsche Ernährung: Fastfood, stark salzige und fettreiche Gerichte überfordern den Darm sehr schnell. Ebenso gibt es natürliche Lebensmittel wie trüben Apfelsaft und Trockenobst, welche bei einigen Menschen rasch für Durchfall sorgen. Während durchfallförderndes Obst und Gemüse in der Ernährung aber größtenteils unbedenklich ist, sollten Sie mit fettigen und salzhaltigen Fertigprodukten vorsichtig sein.
- Lebensmittelunverträglichkeit: Bei Lebensmittelallergien bzw. -unverträglichkeiten (z.B. durch Laktoseintoleranz) ist der Darm nicht in der Lage, die Nahrung richtig aufzuspalten und zu verwerten. Damit der Darm während dem Transport der unverwertbaren Bestandteile keinen Schaden nimmt, wird der Darmschleimhaut Wasser entzogen, um eine schnelle Ausscheidung zu gewährleisten. Durchfälle, die sich ohne erkennbaren Grund bei normaler Ernährung ereignen, könnten demnach ein Hinweis auf bestehende Lebensmittelaversionen sein.
- Medikamente: Als Nebenwirkung zahlreicher Medikamente ist Durchfall gut bekannt. Insbesondere Diätmedikamente und Abführmittel haben diesbezüglich denselben Effekt wie bestimmte Lebensmittelgruppen. Eine dauerhafte Einnahme der Präparate ist mit Blick auf die starke Entwässerung des Körpers nicht zu empfehlen.
- Darmerkrankungen: Darmkrebs, eine leistungsschwache Bauchspeicheldrüse, aber auch bakterielle Infektionen des Darms wie Gastritis oder Morbus Crohn verhindern eine gesunde Verdauung und können so ebenfalls zu Durchfall führen. Je nach Schwere der Erkrankung tritt die Diarrhö hier gemeinsam mit Blut- oder Schleimbeimengungen im Stuhl auf. Ebenso sind Übelkeit und Erbrechen für Magen-Darm-Erkrankungen nicht selten, insbesondere, wenn es sich um eine Magen-Darm-Grippe handelt.
- Schwangerschaft: Auch schwangere Frauen klagen gelegentlich über Durchfall. Verantwortlich hierfür ist die für eine Schwangerschaft charakteristische Hormonumstellung des weiblichen Körpers. Sie führt bei manchen Frauen zu einem stofflichen Ungleichgewicht in der Darmflora, was kurzweilige Diarrhö begünstigt. Hausmittel helfen gerade hier besonders gut.
- Innere Unruhe: Ob Stress, körperliche Überanstrengung oder seelische Probleme – Wenn der Körper sich nach Ruhe sehnt, macht er sich häufig durch Warnsignale bemerkbar. Allen voran reagiert der Darm umgehend auf besagte Ruhelosigkeit und äußert dies gerne durch Bauchschmerzen und Durchfall. Sollte also keine Darmerkrankung, falsche Ernährung, Schwangerschaft oder ähnliches vorliegen, ist innere Unruhe als Auslöser für Durchfall sehr wahrscheinlich.
Welche Hausmittel helfen gegen Durchfall?
Um Ihren Darm zu beruhigen und somit Durchfall zu lindern, gibt es zahlreiche nützliche Hausmittel. Sie lassen sich in der Regel unkompliziert in der Drogerie oder Apotheke kaufen, können zum Teil aber auch selbst hergestellt werden. Zudem gibt es auch in Sachen Ernährung einige Tricks, um den Durchfall zu stoppen. Im Folgenden werden die Hausmittel gegen Durchfall näher beschrieben.
- Heil- und Kräutertee: Achten Sie auf eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr, da der Körper bei Durchfall stark entwässert wird. Gleichzeitig können Sie Ihre Getränke mit durchfalllindernden Kräutern verfeinern. Schwarzer, Brombeer-, Heidelbeer-, Pfefferminz-, Fenchel- und Kamillentee sind diesbezüglich sehr zu empfehlen. Die Heilpflanzen besitzen wertvolle, entzündungshemmende und stopfende Inhaltsstoffe (z.B. Gerbstoffe) und sind als Hausmittel somit wie geschaffen, um Durchfall effektiv zu bekämpfen.
- gesunde Ernährung und stopfende Lebensmittel wie Möhren oder Bananen: Wie Kräuter haben auch viele Lebensmittel haben eine stopfende Wirkung. Es kann also von Vorteil sein, wenn Sie diese bei Durchfall vermehrt in Ihre Ernährung einbauen. Vor allem Möhrensuppe ist ideal geeignet, denn sie versorgt den angeschlagenen Organismus mit wichtigen Vitaminen und Flüssigkeit. Zudem wirkt sie sich aktiv schützend auf die Darmschleimhaut aus. Damit die Möhrensuppe aber wirklich entlastend wirkt, ist von scharfen Gewürzen abzusehen. Eine Messerspitze Salz genügt, um den Salzhaushalt im Körper auszugleichen. Darüber hinaus gelten auch Bananen als gutes Hausmittel gegen Durchfall und sie sättigen gut. Um die Verdauung zusätzlich zu vereinfachen, sollten Sie die Bananen vor dem Verzehr zerdrücken.
- Geriebener Apfel: Geriebener Apfel ist als Hausmittel gegen Durchfall schon sehr lange bekannt. Das darin enthaltende Pektin wirkt stuhlfestigend und gilt zudem als Schutzstoff für den Darm und die Schleimhaut.
- Salzstangen und Cola: An Salzstangen und Coca Cola als effektive Hausmittel gegen Durchfall scheiden sich bisweilen die Geister. Die tatsächliche Wirkung dieser Kombination ist medizinisch nicht bestätigt, daher sollte sie mit Vorsicht genossen werden. Zu viel Salz und Zucker in der Ernährung wirken zudem reizend auf die angeschlagene Darmschleimhaut und können den Durchfall weiter verschlimmern. Als erstes Hausmittel der Wahl lassen sich Salzstangen und Cola deshalb nicht empfehlen.
- Schüssler-Salze: Ebenfalls eine gute Methode, um den Durchfall zu lindern, ist der Griff zu Schüssler-Salzen. Nummer 3 (Ferrum Phosphoricum), 5 (Kalium Phsophoricum) und 8 (Natrium Chloratum) sind nützliche Helfer bei Durchfällen und können ergänzend auch bei allgemeinen Infektionen des Magen-Darm-Traktes angewendet werden. Die genaue Wirkungsweise dieser Hausmittel ist jedoch nicht medizinisch gesichert.
- Bioflorin: Bioflorinkapseln erhalten Sie in jeder gut sortierten Drogerie oder Apotheke. Das Präparat enthält natürliche Darmbakterien, welche helfen, die Verdauung zu regulieren. Hingewiesen werden sollte aber auf die bekannten Unverträglichkeitsreaktionen mancher Patienten. Gehen Sie demnach zurückhaltend mit der Dosierung um oder ziehen Sie einen Arzt zu Rate, bevor Sie dieses Hausmittel ausprobieren.
- sonstige medikamentöse Hausmittel: Frei erhältliche Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid bieten schnelle Soforthilfe bei Durchfall, da sie die Darmtätigkeit drosseln. Halten Sie sich bei diesem Hausmittel aber unbedingt an die Dosierungsanweisung des Apothekers. Tritt keine Besserung der Diarrhö ein, sollte auch hier ein Arzt konsultiert werden.
Diese Hausmittel gegen Durchfall wirken nicht in jedem Fall, haben sich aber über viele Jahre in Haushalten bewährt. Da ein Test diesbezüglich normalerweise keine Schäden anrichten dürfte, kann es nicht schaden, die Hausmittel vor einer medikamentösen Behandlung auszuprobieren. Wenn sich jedoch auch nach einigen Tagen keine Besserung einstellt, konsultieren Sie einen Arzt und schildern Sie dabei auch, welche Hausmittel Sie gegen den Durchfall probiert haben!
Ab wann sollten Patienten mit Durchfall zum Arzt gehen?
Bei Blut im Stuhl, krampfartigen Unterleibsschmerzen, plötzlichem Gewichtsverlust oder starkem Brechdurchfall ist ein Arztbesuch unerlässlich. Hier könnte eine gefährliche Darmerkrankung wie Gastritis, Morbus Crohn, im schlimmsten Fall sogar ein Magen-Darm-Karzinom vorliegen, die sich durch Hausmittel nicht kurieren lässt. Auch bei Durchfall während der Schwangerschaft kann ein Arztbesuch sehr hilfreich sein. Eventuell hilft eine vorübergehende Umstellung der Ernährung, die Schwangerschaftshormone zu zähmen.
Fazit
Gelegentliche Verdauungsbeschwerden in Form von Durchfall sind meistens harmlos. Auch lässt sich die Verstimmung des Magen-Darm-Trakts üblicherweise gut durch Hausmittel und stopfende Lebensmittel wie Möhrensuppe oder Bananen behandeln. Sollte die Diarrhö aber in Kombination mit beunruhigenden Symptomen wie starken Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten, müssen Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um größere Gesundheitsschäden rechtzeitig zu entschärfen. Hausmittel wirken in solchen Fällen oftmals nicht mehr.