Hashimoto Thyreoiditis ist die bekannteste und häufigste Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Die Erkrankung tritt oftmals ab einem Alter von 40 Jahren auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Hashimoto (kurz) unterscheidet sich zwischen zwei Formen im Verlauf. Während sich bei der klassischen Form die Schilddrüse vergrößert und an Funktion verliert, wird bei der atrophischen Form das Schilddrüsengewebe zerstört. Die atrophische Form der Erkrankung kommt häufiger vor.
Die Autoimunerkrankung
Da es sich bei Hashimoto um eine Autoimmunerkrankung handelt, bildet der Körper hierbei Antikörper gegen das Eiweiß der Schilddrüse. Somit wird diese in ihrer Funktion gestört und chronisch entzündlich. Das Gewebe wird dauerhaft zerstört und die Folge ist eine Unterfunktion der Schilddrüse. Die Ursache der Erkrankung ist vermutlich genetisch bedingt. Auch Hepatitis C Patienten können an Hashimoto erkranken.
Menschen die an der Autoimmunerkrankung Hashimoto erkrankt sind, leiden oftmals zusätzlich an noch weiteren Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1 oder Zöliakie.
Die Erkrankung ist nicht mit direkten Schmerzen verbunden. Oftmals wird sie erst sehr spät diagnostiziert, da wenige Symptome auftreten. Wird sie dann diagnostiziert, ist sie meist schon fortgeschritten. Dann haben Betroffene Beschwerden. Einige dieser Beschwerden können folgende sein. (weitere Beschwerden und Symptome werden später noch erläutert).
- Abgeschlagenheit
- Ausgetrocknete Haut
- Blutfettwerte zu hoch
- Desinteresse und keine Lust
- Gewichtszunahme
- Haarausfall – Heiserkeit
- Kälteempfindlichkeit
- Konzentrationsschwäche
- Müdigkeit
- Verringerte Fruchtbarkeit
- Verstopfung
- Zyklusstörungen
Ebenso kann sich zu Hashimoto eine Erkrankung am Gehirn dazu entwickeln. Diese
kann schlimme Symptome bis hin zu epileptischen Anfällen und Psychosen führen.
Die Diagnose
Um Hashimoto zu diagnostizieren wird zunächst eine Anamnese durchgeführt. Hinzu kommt eine Blutuntersuchung, um eine eventuelle Funktionsstörung der Schilddrüse festzustellen. Hierbei werden spezielle Schilddrüsenwerte gemessen. Ebenso wird das Blut auf bestimmte Antikörper getestet.
Eine weitere wichtige Untersuchung zur Diagnostik von Hashimoto, ist die Ultraschall Untersuchung. Hierbei kann festgestellt werden, ob die Schilddrüse zu klein ist, was auf Hashimoto hindeutet.
Anschließend kann der behandelnde Arzt noch eine Gewebeprobe der Schilddrüse entnehmen. Dies geschieht per Biopsie. Durch die Untersuchung des Gewebes kann festgestellt werden, ob sich vermehrt weiße Blutkörperchen darin befinden.
Dies ist ein Anzeichen für Hashimoto.
Diagnostik
Weitere Diagnostik mittels EEG oder der Entnahme von Hirnflüssigkeit geben ebenfalls Aufschluss über die Erkrankung.
Eine spezielle Therapie gegen die Autoimmunerkrankung Hashimoto gibt es bisher nicht. Es lassen sich derzeit nur die auftretenden Symptome behandeln. Meist wird hier das künstliche Schilddrüsenhormon Levothyroxin in Form von Tabletten verabreicht. Allerdings ist der Bedarf an Hormonen meist je nach Jahreszeit unterschiedlich. Im Winter wird in der Regel mehr benötigt als im Sommer. Auch Schwangere benötigen mehr Schilddrüsenhormone.
Hat sich durch die Erkrankung allerdings die Schilddrüse vergrößert, so kann diese operativ entnommen werden.
Die Ernährung
Auch die Ernährung spielt bei Hashimoto eine große Rolle. Eine zu hohe Aufnahme von Jod kann beispielsweise die Erkrankung verschlechtern. Lebensmittel wie Meeresfrüchte, Hering oder Seelachs enthalten viel Jod und sollten von Betroffenen daher vermieden werden.
Die Unterschiedlichen Symptome der Schilddrüsenunter- und Schilddrüsenüberfunktion werden im Folgenden noch einmal nacheinander aufgeführt. (Sollten diese Symptome vorhanden sein, heißt dies nicht, dass es sich direkt um eine Schilddrüsenerkrankung handelt).
SCHILDDRÜSENUNTERFUNKTION
- Anfälligkeit für Infektionen
- Antriebslosigkeit
- Ausgetrocknete Haut
- Blähungen oder Verstopfung
- Depressionen
- Erhöhte Blutfettwerte
- Erschöpfung
- Gelenkschmerzen
- Gewichtszunahme
- Haarausfall
- Kälteempfindlichkeit
- Kloßgefühl im Hals
- Konzentrationsstörungen
- Müdigkeit
- Reizhusten
- Schlafstörungen
- Veränderung der Stimme
- Zyklusstörungen
SCHILDDRÜSENÜBERFUNKTION
- Angst
- Durchfall
- Erhöhter Blutdruck
- Gewichtsabnahme
- Heißhunger
- Herzrasen
- Muskelzittern
- Nervosität
- Ruhelosigkeit
- Schlaflosigkeit
- Schwitzen
- Zittrige Hände
Die Autoimmunerkrankung Hashimoto ist nicht heilbar, aber für viele Patienten gut behandelbar.