Ein erhöhter Harnsäurespiegel kann sich auf Dauer zu einem Problem entwickeln und im schlimmsten Fall zu Gicht führen. Die Harnsäure wird in der Regel durch die Niere gesteuert, doch gibt es Erkrankungen und Schädigungen, mit der die erhöhte Produktion der Säure einhergehen.
Problematisch ist jedoch nicht die Säure an sich. Vielmehr befinden sich in der Harnsäure Purate, also Salze, die sich im Gewebe ablagern können. Bei einer sehr hohen Harnsäureproduktion lagern sich die Salze sowohl im Gewebe als auch in den Gelenken ab, was infolge zu Entzündungen mit Schmerzen und Beschwerden führt. Unbehandelt kann sich aus der Problematik Gicht entwickeln, eine Krankheit, die das Leben von Betroffenen stark einschränkt. Auch Arthritis oder Nierensteine werden durch die Anreicherung von Puraten gefördert.
Gründe für den erhöhten Harnsäurespiegel
Der menschliche Organismus produziert Harnsäure infolge der Nahrungsverarbeitung. Wird Nahrung verbaut, tritt der sogenannte Purinstoffwechsel in den Vordergrund. Während der Verarbeitung zersetzt der Körper die Purate, die schließlich in den Nieren in der Harnsäure gebunden und ausgeschieden werden. Eine Fehlfunktion der Nieren, Übergewicht und eine äußerst purinreiche Ernährung kann dazu führen, dass der Körper den Stoffwechsel nicht mehr im benötigten Maße sicherstellen kann, sodass die Salze nicht vollständig ausgeschieden werden. Stattdessen bilden sich aus den Salzen im Blut Urate und gelangen von hier in die Gelenke und das Gewebe. Als problematisch ist zu betrachten, dass ein erhöhter Harnsäurespiegel nicht direkt körperliche Beschwerden verursacht. Viele Betroffene leben über Jahre mit der erhöhten Konzentration, bevor sie die ersten Anzeichen feststellen. Nun kann es bereits zu spät sein. Daher ist es ratsam, bei
- Übergewicht,
- Nierenfunktionsstörungen
- bestimmten Medikamenten
- ungesunder Ernährung
regelmäßig den Harnsäurewert im Blut mitbestimmen zu lassen.
Die richtige Ernährung
Obwohl es Medikamente gibt, die den Harnsäurespiegel absenken, möchten Betroffene nicht unbedingt auf chemische Stoffe zurückgreifen. Das liegt zum einen daran, dass Medikamente ebenfalls die Leber und Nieren schädigen können, zum anderen erfordern die Medikamente gleichzeitig eine Ernährungsumstellung. Mit dieser allein lässt sich der Spiegel bereits kräftig absenken, sodass ein beschwerdefreies Leben möglich ist beziehungsweise eine Folgeerkrankung erst gar nicht entsteht.
Den Beginn der Senkung stellt eine drastische Ernährungsumstellung dar, die konsequent durchgehalten werden muss. Bestimmte Lebensmittel enthalten eine hohe Konzentration von Purinen enthalten, sollten möglichst komplett oder teilweise von dem Speiseplan gestrichen werden. Hierzu gehören
- Innereien
- Fleisch
- Meeresfrüchte
- Fisch
- Alkohol.
Der Blick auf diese Liste lässt Betroffene zumeist erst einmal schlucken. Verständlich, immerhin gehört Fleisch bei vielen Menschen fast täglich auf den Teller. Allerdings braucht niemand vollständig auf Fleisch zu verzichten, es genügt, den Fleischkonsum einzuschränken. Eine kleine Portion darf zwei bis drei Mal die Woche gegessen werden, nur ist zu bedenken, dass Wurst ebenfalls zum Fleisch gezählt wird. Wer gerne Geflügel zu sich nimmt, entfernt möglichst die Haut, das sich hierin das Purin anreichert.
Fisch gilt generell als purinreich, insbesondere weisen Sardinen, Fischkonserven und Meeresfrüchte eine hohe Konzentration auf. Hingegen eignen sich größere Fische als seltene Delikatesse. Hier gilt: Umso größer der Fisch, desto niedriger die Purinkonzentration.
Wer an einer erhöhten Harnsäurekonzentration leidet, muss dem Körper grundsätzlich viel Flüssigkeit zuführen. In der Praxis bewähren sich Früchte- und Kräutertees, ebenso wie Mineralwasser und Säfte. Der morgendliche Kaffee oder schwarze Tee als Wachmacher braucht allerdings nicht von der Speiseliste gestrichen werden. Einigen Untersuchungen zufolge soll Kaffee sogar die Beschwerden bei einer bereits entwickelten Gicht lindern, beziehungsweise positiv auf die Senkung des Harnsäurespiegels einwirken.
Gesunde Lebensmittel zur Senkung des Harnsäurespiegels
Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Auflistung der Lebensmittel zur Verfügung, die Sie bei einem erhöhten Harnsäurespiegel zu sich nehmen können und die Ihnen helfen, den Spiegel auf natürlichem Wege abzusenken:
Lebensmittel zum uneingeschränkten Genuss:
- Gemüse und Salat: Tomaten, Gurken, Kürbis, Kohlsorten, Champignons, Salate, Krautsorten können uneingeschränkt gegessen werden. Ausnahmen: Erbsen, Bohnen, Linsen, Grünkohl, Steinpilze und Spargel – nur in begrenzten Mengen
- Kartoffeln: fettarme Kartoffelgerichte wie Pellkartoffeln oder Kartoffelpüree
- Obst: keine Einschränkungen
- Getreide: Vollkornprodukte und andere Getreideprodukte können unbegrenzt gegessen werden
- Zucker/Backwaren: fettarme Süßigkeiten
Lebensmittel mit Einschränkungen:
- Fette und Öle: pflanzliche Fette und Öle, beispielsweise Distelöl, Sonnenblumenöl und Margarine können Sie sparsam im Speiseplan aufnehmen.
- Eier: zwei bis drei Eier wöchentlich sind problemlos essbar, allerdings sollten die Speisen möglichst fettarm sein
- Fleisch: fettarme Wurst- und Fleischsorten wie Geflügel, Rind, Kalb- oder Schweinefleisch dürfen im begrenzten Umfang zu sich genommen werden
- Fisch: nur fettarme Fische (Seelachs, Scholle, Hecht)
- Milchprodukte: fettarme Milchprodukte im begrenzten Umfang (Käse nur bis zu einem Fettgehalt von 45 Prozent)
Die erlaubten Lebensmittel lassen sich problemlos in die Ernährungsumstellung eingliedern und führen automatisch zu einem Gewichtsverlust, der, gerade bei bestehendem Übergewicht, ohnehin angeraten ist.