Im ersten Moment denken Sie hier wahrscheinlich ans Frühstück. Kein Wunder – sind Haferflocken doch klassische Bestandteile fürs Müsli. Was viele Verbraucher nicht wissen: Haferflocken machen nicht nur satt, deren Genuss hat viele positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Anders als bei den meisten Getreidearten werden beim Hafer im Zuge der Verarbeitung nur die Spelzen entfernt. Der Haferkern behält Samen- und Fruchtschale sowie den Keimling. Und genau hier stecken verschiedene Inhaltsstoffe, die zum positiven Einfluss der Haferflocken beitragen.
Was steckt aber alles in Haferflocken? Einerseits enthält der Haferkern mit rund 70 Prozent einen sehr hohen Anteil an Kohlenhydraten. Gleichzeitig bestehen die Haferflocken aber auch zu 15 Prozent aus Eiweißen, enthalten Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe.
Ein buntes Potpourri, das zum besonderen Ruf der Haferflocken als Energiespender beiträgt. Sportler haben diese Tatsache schon vor längerer Zeit erkannt und nutzen Haferflocken daher gezielt für die Versorgung ihres Körpers mit der notwendigen Energie. Aufgrund des hohen Gehalts an Kohlenhydraten profitieren aber auch Sie als Otto-Normalverbraucher vom Verzehr der Haferflocken. Gegessen zum Frühstück geben Ihnen die Haferflocken Kraft und Power für den Tag – und sind das ideale Energiereservoir für den Stress im Büro.
Tipp:Haferflocken werden oft als Ersatz bei entzündlichen Erkrankungen des Verdauungsapparats sowie Zöliakie eingesetzt, da Hafer eine der wenigen einheimischen Getreidesorten ist, die im Fall der Glutenunverträglichkeit verzehrt werden kann.
Vitamine – Hafer macht nicht nur satt
Kohlenhydrate und Eiweiße sind nur ein Grund, warum der Verzehr von Hafer langsam wieder salonfähig wird. Haferflocken enthalten verschiedene Vitamine, wie die Vitamine B1 und B6 oder das Vitamin E. Letzteres fungiert im Körper als Antioxidans, es puffert freie Radikale ab, die zu Zellschäden führen können. Darüber hinaus spielt Vitamin E auch bei der Steuerung der Keimdrüsen eine Rolle. Das Vitamin B1 hat dagegen Bedeutung für unsere Nerventätigkeit bzw. den Aufbau der Nervenzellen. Ein Mangel ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Herzinsuffizienz, Polyneuropathien, Gedächtnisstörungen und dem Auftreten von Beriberi.
Im Hafer sind aber noch viel mehr Stoffe enthalten, deren positive Wirkung auch wissenschaftlich bewiesen ist. So enthalten 40 Gramm Haferflocken rund 1,8 Gramm Beta-Glucan. Letztere beeinflussen den Cholesterinspiegel, Beta-Glucane helfen dabei, zu hohe Cholesteringehalte im Blut abzubauen.
Nehmen Sie täglich – zum Beispiel als Frühstück – eine Portion Haferflocken zu sich, haben Sie bereits in den Morgenstunden den ersten Schritt dazu getan, den Tagesbedarf verschiedener Vitamine zu decken. Aber auch im Bereich der Mineralstoffe und Spurenelemente ist Hafer ein Kraftpaket. So sind in Haferflocken neben Magnesium (Mg), Phosphor (P) und Eisen (Fe) noch:
- Zink (Zn)
- Mangan (Mn)
- Kalzium (Ca)
- Kalium (K)
- und Selen (Se)
in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten. Wie viel Potenzial in diesem Zusammenhang in Haferflocken steckt, verdeutlicht beispielsweise die Tatsache, dass eine Portion (ca. 40 Gramm) etwa 90 Prozent des Tagesbedarfs an Mangan und ein Viertel der empfohlenen Tagesdosis an Phosphor decken kann.
Betrachtet man den teilweise hohen Anteil der Mineralstoffe im Hafer, lassen sich die Vorzüge erahnen, die Haferflocken haben. Phosphor, Kalzium und Fluoride sind am Knochenaufbau und der Entwicklung der Zähne beteiligt. Eisen spielt eine Rolle bei der Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin – während Zink sehr wichtig für den Hormonstoffwechsel ist.
Haferflocken – von grob bis fein
Der Verzehr von Haferflocken bietet Ihrem Körper Ballaststoffe, Energie, Vitamine und Mineralstoffe. Sind Sie aber immer auf den Griff zum Haferflocken-Müsli beschränkt, wenn Sie sich gesund ernähren wollen? Nein, Hafer wird in verschiedenen Formen im Handel angeboten. Während Großblatt-Haferflocken der Klassiker fürs Müsli sind, eignen sich zarte Flocken durch ihr besseres Quellverhalten zum Kochen (z. B. für Breimahlzeiten). Schmelzflocken lösen sich dagegen in Flüssigkeiten auf – und ergeben eine trinkfertige „Zwischenmahlzeit“.
Tipp:Schmelzflocken werden häufig von Kinderärzten in der Säuglingsernährung ab dem 5. – 6. Lebensmonat empfohlen. Vermengt mit Milch entsteht – je nach Menge an Schmelzflocken – ein Brei oder Flaschennahrung, die Ihren Nachwuchs mit Energie und Vitaminen versorgt.
Haferflocken: Zurecht ein gesundes Frühstück
Welches Fazit lässt sich angesichts der vielen Inhaltsstoffe ziehen, die im Kraftpaket Haferflocke stecken? Kurz: Haferflocken sind gesund. Eine Erkenntnis, die nicht am Frühstückstisch haltmachen muss. Inzwischen werden Hafer bzw. -flocken in Form verschiedener Produkte – als Kekse oder Brot – angeboten und können Ihren Speiseplan erheblich bereichern. Als Grundbestandteil eines Müslis in Kombination mit Früchten wird deren Verzehr zur „Vitaminbombe“. Trotzdem sollten Sie aufgrund des hohen Energiegehaltes darauf achten, nicht zu viel Haferflocken zu sich zu nehmen, da dies sonst wie bei fast allen Lebensmittelns zur Gewichtszunahme führen kann. Wer sich jedoch morgens mit Maß ein Haferflocken-Müsli gönnt, versorgt sich mit Vitaminen sowie Spurenelementen.