Haarausfall ist für Männer wie auch für Frauen ein großes Problem und beeinträchtigt stark ihre psychische Verfassung. Betroffene schämen sich häufig für die lichten Stellen und versuchen mit Mützen, Hüten oder Perücken die Bereiche abzudecken. Diese Situation schlägt sich nicht nur auf das Gemüt aus, sie schränkt auch die Lebensqualität der Personen ein. Heutzutage gibt es allerdings verschiedene Methoden, kahle oder lichte Stellen im Haar zu beseitigen. Wir zeigen Ihnen, welche Methoden für eine Haartransplantation infrage kommen und mit welchen Kosten die Patienten rechnen müssen.
Welche Gründe gibt es für den Haarausfall?
Haarausfall kann viele Gründe haben. Sie können psychischer wie auch physischer Natur sein und treten in jedem Alter auf. Häufig sorgt chronischer Stress dafür, dass die Kopfhaare lichter und dünner werden. Nicht selten entstehen dadurch kreisrunde, kahle Stellen im Haar. Doch auch verschiedene Erkrankungen, Hormonschwankungen, ein Nährstoffmangel oder genetische Veranlagungen können für die Situation verantwortlich sein. Bei Personen höheren Alters ist der Haarausfall auch häufig eine Erscheinung, die mit dem Älterwerden einhergeht. Die Zellen regenerieren sich zunehmend langsamer und das Wachstum neuer Haare geht zurück. Dadurch entstehen nicht nur Geheimratsecken, auch insgesamt kann die Haarpracht deutlich lichter erscheinen.
Tritt der Haarausfall in jüngeren Jahren auf oder kommt es zu einem sogenannten „Kreisrunden Haarausfall“, bei dem sich runde, kahle Stellen bilden, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Ein Blutbild kann Aufschluss darüber geben, ob unter Umständen ein Nährstoffmangel oder eine Erkrankung für den Haarausfall verantwortlich ist. Vor der Haartransplantation sollte also zuerst abgeklärt werden, welche Ursache hinter der belastenden Situation steckt.
Für wen eignet sich eine Haartransplantation?
Eine Haartransplantation kommt für jeden Mann und jede Frau infrage, die unter Haarausfall leiden und bei denen eine Besserung nicht absehbar ist. Hin und wieder handelt es sich um eine vorübergehende Phase, die durch Stress oder allgemeines Unwohlsein hervorgerufen wird, und zeitnah wieder Besserung eintritt. In manchen Fällen bleiben die Geheimratsecken und kahlen Stellen allerdings bestehen, was viele Betroffene stark belastet. Die Haartransplantation eignet sich daher für all jene, die unter ihrem Haarausfall leiden und mit einem medizinischen Eingriff für dichteres Haar sorgen möchten.
- Vor einer Haartransplantation sollte immer zuerst versucht werden, mit Medikamenten oder Cremes gegen den Haarausfall anzugehen.
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die volle Haarpracht wiederherzustellen und das Wohlbefinden der Patienten zu stärken. Im Rahmen eines operativen Eingriff stehen die folgenden Vorgehensweisen zur Auswahl:
· Die FUE-Methode
Die FUE-Methode wird angewandt, wenn nur ein kleines Areal von dem Haarausfall betroffen ist und keine Narben sichtbar sein sollen. Gerade bei Männern wird diese Technik häufig verwendet, da eine Kurzhaarfrisur Narben sichtbar machen würde. Der Arzt implantiert dem Patienten einzelne Haarfollikel, anstatt einen ganzen Haarstreifen einzusetzen. Aus diesem Grund kann der Eingriff fünf bis acht Stunden dauern. Der Patient befindet sich während dieser Zeit nicht unter Narkose. Es wird lediglich eine lokale Betäubung des betroffenen Bereichs vorgenommen, sodass keine Schmerzen spürbar sind.
Bei der FUE-Methode entnimmt der Mediziner dem Patienten einzelne Haarfollikel aus dem Spenderareal oder dem bestehenden Haarkranz und pflanzt diese umgehend wieder ein. Dadurch wird der Zellkreislauf nur kurzfristig unterbrochen und das Haar wird umgehend wieder mit Nährstoffen versorgt. Um die Haarfollikel einpflanzen zu können, muss der Arzt winzige Einstichkanäle entlang der Kopfhaut setzen, die jedoch kaum sichtbar sind.
· Die FUT-Methode
Die FUT-Methode verläuft ähnlich der FUE-Methode. Allerdings entnimmt der Mediziner die Spenderhaare nicht einzeln, sondern entfernt dem Patienten ein Stück Haut, auf dem sich bis zu 3.000 Haarfollikel befinden. Die entnommene Haut wird während der Behandlung stetig gekühlt und befeuchtet, sodass die Haarzellen nicht absterben.
Sobald der Hautstreifen präpariert ist, versieht der Arzt die kahle Kopfhaut mit winzigen Öffnungen. In diese setzt er jedes Haarfollikel einzeln ein und verschließt das Loch.
An der Kopfhaut werden bei dieser Methode keine sichtbaren Narben zurückbleiben. Die Haut mit den Spenderhaaren wird in der Regel an einer unauffälligen Stelle entnommen und ästhetisch ansprechend wieder verschlossen. Der Eingriff dauert insgesamt zwischen zwei und acht Stunden und gilt als schmerzarm, da die betroffene Stelle lokal betäubt wird.
Bei Haartransplantationsmethoden lassen sich sowohl mit Eigenhaar als auch mit Spenderhaar anwenden. Welche Vorgehensweise für den Patienten geeignet ist, sollte mit dem Mediziner besprochen werden.
Welche Kosten kommen bei einer Haartransplantation auf den Patienten zu?
Die Kosten für eine Haartransplantation sind davon abhängig, wie groß der zu behandelnde Bereich ist und welche Methode angewandt wird. Da der Arzt für das FUE-Verfahren deutlich mehr Zeit benötigt, gilt dieser Eingriff als kostenintensiver. Allerdings muss dem Patienten kein Hautstück entnommen werden, wodurch keine sichtbare Narbe bleibt.
Grundsätzlich beginnen die Kosten für eine Haartransplantation bei 3 Euro je Graft. Ein Graft ist ein Haarfollikel, das aus ein bis drei Haaren besteht. Im Regelfall kann der Mediziner ein Komplettangebot für den gesamten Bereich erstellen, sodass der Patient die Kosten besser kalkulieren kann.
Weitere Informationen zu dem Verfahren
Welche Alternativen gibt es zur Haartransplantation?
In den vergangenen Jahren haben immer neuere, innovative Methoden die plastische Chirurgie erobert. Im Rahmen der Haartransplantation stellt eine Therapie mit Eigenblut eine mögliche Alternative zu dem minimal-invasiven Eingriff dar. Dabei wird dem Patienten plättchenreiches Plasma entnommen und in das betroffene Areal injiziert. So soll die natürliche Bildung von neuen Zellen angeregt werden.
Eine Mikrohaarpigmentierung eignet sich für Personen, die nur sehr kurze Haare haben. Ähnlich einer Tätowierung werden dem Patienten kleine Farbpigmente in die Haut eingebracht, um so ein dichteres Erscheinungsbild der Haarpracht zu schaffen.
Was sollte nach dem Eingriff beachtet werden?
Nach einer Haartransplantation bildet sich auf der Kopfhaut ein Wundschorf. Mit einer Mütze lässt sich dieser verdecken, bis er nach etwa 10 Tagen abgeklungen ist. Direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Anstrengung sind in den ersten zwei bis drei Wochen zu meiden.
Wurde dem Patienten ein Hautstück mit Spenderhaar entnommen, ist auf eine gute Wundheilung entlang der Naht zu achten. Bereits nach etwa zwei bis drei Wochen können die Fäden gezogen werden.