Die Grippe (Influenza) wird nur allzu gerne mit dem als Erkältung bekannten grippalen Infekt verwechselt. Allerdings unterscheiden sich beide Erkrankungen schon allein durch die auslösenden Erreger. Und auch in Sachen Gefahrenpotential gibt es Abweichungen, denn eine echte Grippe birgt deutlich mehr Risiken für die Gesundheit. Erfahren Sie in diesem Ratgeber mehr dazu.
Entstehung einer Grippe – ein Tröpfchen kann ausreichen
Grippe wird gemäß ihrer fachmedizinischen Bezeichnung als Influenza durch Influenzaviren ausgelöst. Genauer gesagt, sind es Viren der Influenzastämme A und B. Auf dem Weg der Kontakt oder Tröpfcheninfektion gelangen die krankheitsauslösenden Viren dabei über die Schleimhäute (vorwiegend jene der Atemwege) in den Körper. Klassisch ist hier der Ansteckungsweg durch Niesen, Husten, Sprechen, direkten Kontakt mit erkrankten Personen oder das Berühren kontaminierter Oberflächen.
Ursachen einer Grippe
Bestimmte Einflussfaktoren erhöhen die Gefahr einer Ansteckung mit Influenzaviren enorm. Und auch die Ausbreitung der Krankheitserreger kann durch bestimmte Faktoren befördert werden. Einzelheiten hierzu entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht:
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klimatische Faktoren:
Die Gefahr einer Ansteckung mit Influenzaviren ist in den Wintermonaten besonders hoch, da die trockene und beheizte Raumluft einen besonders günstigen Lebensraum für die Viren darstellt. Zudem halten sich Menschen im Winter vermehrt im Haus auf. Damit ist auch zu erklären, warum es gerade in den Wintermonaten zu Grippewellen bis hin zu Grippeepidemien kommt.
weitere Risikofaktoren für eine Ansteckung:
- geschwächtes Immunsystem, wie es beispielsweise chronisch Kranke, ältere Menschen und Schwangere und Säuglinge haben
- häufiges, permanentes Ausgesetzt sein mit den Erregern, wie beispielsweise beim Personal in Krankenhäusern, Kaufhäusern, etc.
- massiver Kontakt mit dem Erregerpool, wie beispielsweise beim Besuch von Großveranstaltungen, Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln
Risikofaktoren für eine Ausbreitung:
- schlecht gelüftete Räume; trockene Heizungsluft begünstigt eine Verteilung über die Aerosolbildung
- häufiger Händekontakt mit potentiell erkrankten Personen oder potentiell kontaminierten Gegenständen
- mangelnde Händehygiene, vor allem in Bereichen mit vielen Menschen, z.B. Krankenhäuser, Seniorenheime, öffentliche Verkehrsmittel, Großveranstaltungen
Symptome bei einer Grippe
Nach einer Ansteckung dauert es meist 1 – 7 Tage bis die ersten Symptome einer Grippe auftreten. Die folgende Aufzählung gibt Ihnen einen kurzen Überblick über die häufigsten Symptome:
- Fieber und Schweißausbrüche
- Husten und Schnupfen
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- Muskel- und Kopfschmerzen
- allgemeines Schwächegefühl
- Magendarmbeschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Die oben angeführten Symptome können sowohl bei einer „echten“ Grippe, als auch bei einem grippalen Infekt auftreten. Der große Unterschied zwischen beiden Erkrankungen ist die Heftigkeit und Schnelligkeit mit der die Krankheitsanzeichen bei einer Influenza eintreten und den Betroffenen innerhalb weniger Stunden krank werden lassen.
Diagnose und Behandlung einer Grippe
Zusätzlich zur standardmäßigen Anamnese und einer routinemäßigen Blickdiagnose im Rachenbereich gibt es eine Reihe von Tests, die eine Influenza nachweisen können. Die Tests können mittels verschiedener Verfahren den Erregertyp nachweisen. Als Material dient Spülwasser oder Abstrichmaterial aus dem Rachenbereich der Betroffenen. Schnelltests können innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis ausweisen. Differenzierter Tests dauern in der Regel 1 bis 2 Tage.
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Medikamente
Ist bei Betroffenen nach ausgiebiger Anamnese und Untersuchung eher mit einem unkomplizierten Verlauf zu rechnen, erfolgt die Behandlung der Virusgrippe symptomatisch. Das heißt, man unterstützt den Körper zwar, in dem man beispielsweise fiebersenkende, husten- und schmerzstillende Medikamente verabreicht, die eigentliche Vernichtung der Erreger jedoch dem Immunsystem des Körpers überlässt. Außerdem sollte der Betroffene selbst für ausreichend Ruhe sorgen und zur Genesung und zur Vermeidung weiterer Ansteckungen auch nicht zur Arbeit gehen.
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heilpflanzliche Mittel
Das naturheilkundliche Repertoire bietet zur Behandlung von Grippe einige Möglichkeiten. Zum Beispiel können Kräutertees mit Spitzwegerich dem Reizhusten auf die Sprünge helfen und Präparate mit Echinacea das körpereigene Immunsystem stärken. Weitere nützliche Heilkräuter bei Grippe sind Thymian, Melisse, Pfefferminze, Kamille und Salbei. Sie wirken entzündungshemmend, desinfizierend, sekretfördernd und atemwegsbefreiend.
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Hausmittel
Auch die Hausmittel sind bei Grippe in erster Linie darauf ausgerichtet, das Immunsystem bei der Infektionsbekämpfung zu unterstützen und zu stärken. Eine selbstgekochte Hühnersuppe gilt beispielsweise als entzündungshemmend und durch das darin erhaltene Zink als immunstärkend. Außerdem sollte die Ernährung vitaminreich sein. Hier können Sie ganz einfach mit viel Obst und Gemüse nachhelfen und ihrem frisch aufgebrühten Tee noch den Saft einer Zitrone zufügen, um den Vitaminbedarf auch bei ausgeprägten Schluckbeschwerden decken zu können.
Grippe – Verlauf, Komplikationen und Prävention
- Grippe weist eine Inkubationszeit von 1 – 7 Tagen auf und nimmt dann einen (meist) sehr typischen und vor allem schlagartigen Verlauf. Nach Auftritt der ersten Symptome, wie Halsschmerzen und Abgeschlagenheit, dauert es nur wenige Stunden bis der Betroffene sich richtig krank fühlt. Bei einer komplikationslosen Virusgrippe halten die Symptome etwa 5 – 7 Tage an, bis man sich langsam wieder fitter und leistungsfähig fühlt. Während dieser Zeit sollten Betroffene sich selbst auch Ruhe gönnen und der Arbeit fernbleiben. Zum einen, um eine Ansteckung des Umfeldes so gering wie möglich zu halten. Zum anderen aber auch, um die Gefahr von Komplikationen zu vermeiden, die bei einer verschleppten Grippe recht schnell eintreten und vor allem auch lebensbedrohlich werden können.
- Zu den häufigsten Komplikationen zählen bei Grippe die Lungenentzündung und die Herzmuskelentzündung, die im schlimmsten Fall, je nach Lage des allgemeinen Gesundheitszustandes, sogar zum Tod des Betroffenen führen können. Zwar siedeln sich Influenzaviren am liebsten in den Atemwegsorganen an, aber generell sind sie dazu in der Lage jedes Organ zu schädigen, zum Beispiel Leber, Gehirn, Muskeln.
- Da die Grippe selbst und auch ihre Komplikationen durchaus ernstzunehmend sind, wird immungeschwächten, sehr alten und chronisch kranken Personen eine Impfung gegen die saisonal aktiven Grippestämme empfohlen. Zwar verhindert eine Grippeimpfung die Ansteckung nicht, aber sie kann bei Ausbruch den Verlauf und eventuelle Komplikationen stark abmildern. Davon ab kann in den Wintermonaten beziehungsweise in den „Grippemonaten“ nur eine gute Händehygiene und ein ausreichend gestärktes Immunsystem die Gefahr einer Ansteckung minimieren.
Fazit
Die Grippe ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die ihre Hochsaison in den kalten Wintermonaten hat. In der Regel verläuft sie komplikationslos und man kann ihr nur symptomatisch begegnen. Jedoch bringt sie gerade für immungeschwächte, ältere und chronisch kranke Personen ein besonders hohes Risiko mit sich, teilweise bis zu lebensbedrohliche Komplikationen zu entwickeln. Aus diesem Grund ist für diesen Personenkreis und für Menschen, die beruflich engen Kontakt zu diesem Personenkreis haben, eine Impfung gegen die saisonal aktiven Influenzavirenstämme eine wirksame und vor allem ratsame Präventionsmaßnahme.