Die Alzheimererkrankung ist ein schleichender Prozess und betrifft rund 440.000 Deutsche über einem Alter von 65 Jahren. Jetzt soll es allerdings neue Hoffnung auf dem Gebiet der Alzheimerforschung geben. Der neue Wirkstoff Lecanemab könnte das Fortschreiten der Krankheit im Frühstadium verlangsamen – doch es soll auch Risiken geben.
Der neue Antikörper könne die Forschung rund um Alzheimer in den kommenden Jahren prägen. Obwohl die Krankheit bisher als unheilbar gilt und Forscher:innen erfolglos an einer durchschlagenden Alzheimer-Therapie gearbeitet haben, sagt jetzt eine kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Studie aus, dass der Wirkstoff Lecanemab der Unternehmen Biogen und Eisai bei Proband:innen mit Alzheimer im Frühstadium zumindest das Fortschreiten der Krankheit ausbremst.
Ist der Antikörper der Durchbruch in der Alzheimerforschung?
Obwohl einige Fachleute von einem Meilenstein in der Forschung sprechen, sind andere angesichts der Nebenwirkungen eher skeptisch. Fakt ist, dass die Krankheit zum aktuellen Stand noch nicht komplett aufgehalten werden kann. Es habe sich jedoch bei einigen Proband:innen eine Verbesserung der Gedächtnisleistung gezeigt.
Für die Studie wurden eineinhalb Jahre lang rund 900 Proband:innen mit dem experimentellen Antikörper behandelt, die unter frühen Symptomen von Alzheimer litten. Ebenfalls erhielten 900 weitere ein Placebo. Nach dieser Zeit zeigte sich schließlich, dass diejenigen, die zur Lecanemab-Gruppe gehörten, eine Verbesserung des Gedächtnistests und dem Orientierungsvermögen erfuhren durften – das allerdings nur gering. Obwohl diese Ergebnisse mehr darstellen, als Forscher:innen jemals zuvor erreicht haben, gibt es auch Nebenwirkungen. Bei rund 13 Prozent der Probandinnen führte der Antikörper zu Schwellungen im Gehirn. Bei einigen tragen sogar Hirnblutungen auf. Ein Großteil klagte jedoch lediglich über Schwindel.
Trotz dieser Nebenwirkungen wollen Biogen und Esai in Kürze eine Zulassung in den USA beantragen. Hierüber könnte die US-Arzneimittelbehörde FDA dann bereits im Januar entscheiden.