Vorsorgeuntersuchungen schützen uns nur bedingt vor Erkrankungen. Ob wir krank werden oder nicht, können Gesundheits-Check-ups meist nicht beeinflussen, sie helfen aber dabei, bestimmte Krankheiten frühzeitig zu erkennen und so Einfluss auf deren Verlauf zu nehmen. Ergeben sich in der Untersuchung verschlechterte Werte, ist es außerdem möglich, durch eine gezielte Lebensumstellung vorzubeugen. Lesen Sie jetzt, welche Gesundheitsuntersuchungen Sie auf jeden Fall wahrnehmen sollten.
Der Gesundheits-Check-up ab 35
Diese Vorsorgeuntersuchung sollten Sie ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre machen lassen. Dabei werden Sie vom Arzt körperlich untersucht und im Anamnesegespräch auf gesundheitliche Probleme hin befragt. Außerdem nimmt der Mediziner eine Urin- und Blutprobe.
Im Urin werden unter anderem die folgenden Inhaltsstoffe gemessen:
- Glukose
- Protein
- Erythrozyten (rote Blutkörperchen)
- Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
- Nitrit
Mit den Blutwerten kann Ihr Arzt in der Gesundheitsuntersuchung beispielsweise feststellen, ob Ihre Cholsterinwerte zu hoch sind. Hier werden vom Labor die folgenden Werte ermittelt:
- Glukosegehalt, der nüchtern bei 70 bis 100 mg/dl liegen sollte
- Gesamtcholesterin, das bis 200 mg/dl betragen darf
- Triglyzeride, die nüchtern bis 150 mg/dl erreichen dürfen
- Kreatinin, das bei Frauen 0,6 bis 1,1 mg/dl und bei Männern 0,7 bis 1,3 mg/dl betragen sollte
- Harnsäure, die bei Frauen normal von 2,5 bis 5,9 mg/dl und bei Männern von 3,5 bis 7,1 mg/dl reicht
- Erythrozyten, die bei Frauen idealerweise bei 3,5 bis 5 Millionen je Mikroliter (Mio./µl) und bei Männern bei 4,3 bis 5,9 Mio./µl liegen
- Leukozyten, die mit einer Menge von 4.000 bis 10.000 je µl Blut vorhanden sein sollten
Mit diesen Werten lassen sich in der Vorsorgeuntersuchung unter anderem Hinweise auf Diabetes, ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose, Nierenfunktionsstörungen, Anämie oder Entzündungen finden.
Vorsorgeuntersuchungen für Haut- und Darmkrebs
Ebenfalls ab dem Alter von 35 Jahren sollten Sie regelmäßig die Vorsorgeuntersuchung für Hautkrebs wahrnehmen. Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung überhaupt und lässt sich schon frühzeitig gut an kleinen Hautveränderungen erkennen. Das von der Krankenkasse bezahlte Hautkrebs-Screening sollte alle zwei Jahre durchgeführt werden. Die Gesundheitsuntersuchung ist deshalb so wichtig, weil die Heilungschancen umso größer sind, je früher der Krebs entdeckt wird.
Erst ab 50 Jahren wird die Darmkrebsvorsorge empfohlen. Sie beginnt in diesem Alter mit einem Schnelltest, der nach nicht sichtbaren Blutspuren im Stuhl sucht und jedes Jahr wiederholt wird. Ab 55 gehört zu diesem Gesundheits-Check-up auch eine Darmspiegelung, die alle 10 Jahre durchgeführt werden sollte. Bei Auffälligkeiten wird die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung ebenfalls in kürzeren Abständen wiederholt.
Spezielle Gesundheitsuntersuchungen für Frauen
Bei Frauen beginnen die Gesundheits-Check-ups schon mit 20 Jahren. Ab diesem Alter untersucht der Facharzt mit einem Abstrich den Gebärmutterhals auf Zellveränderungen, die auf Krebs hindeuten. Zu dieser Laboruntersuchung kommt ab dem 30. Lebensjahr noch die Tastuntersuchung der Brust und der umliegenden Lymphknoten. Dadurch soll ein Brustkrebs oder dessen Vorstadium frühzeitig erkannt werden.
Ab dem 50. Lebensjahr wird dafür zusätzlich die Mammographie als Vorsorgeuntersuchung angeboten. Dabei wird die Brust geröntgt. Der Arzt sucht anschließend auf dem Röntgenbild nach kleinsten Veränderungen, die eventuell noch gar nicht in der Tastuntersuchung auffallen können. Ergeben sich hier Verdachtsmomente, wird der Befund mit weiteren Untersuchungen abgeklärt. Die Mammographie sollten Sie alle zwei Jahre im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wiederholen.
Spezielle Vorsorgeuntersuchungen für Männer
Auch für Männer gibt es gezielte Gesundheitsuntersuchungen, die sie wahrnehmen sollten. Hier geht es vor allem um die Prostata, die mit zunehmendem Alter zu verschiedenen Problemen neigt. Deshalb gilt dafür ab 45 Jahren ein jährliches Untersuchungsangebot, in dessen Rahmen zum einen die Prostata ganz speziell, zum anderen aber auch die übrigen Sexualorgane auf Veränderungen untersucht werden.
Da weitere Erkrankungen wie Hodenkrebs auch schon in deutlich jüngeren Jahren auftreten können, wird Männern außerdem zu einer monatlichen Selbstuntersuchung geraten. Bei dieser eigenen Vorsorgeuntersuchung sollten Sie auf Gewebs- und Größenveränderungen, Knoten oder Druckschmerz achten. Stellen Sie dabei Auffälligkeiten fest, suchen Sie am besten umgehend einen Arzt auf, um diese in weiteren Untersuchungen gezielt abklären zu lassen.