Wasser reagiert auf so gut wie jeden Stoff, mit dem es in Berührung kommt. Dieser Aspekt spielt insbesondere in Sachen Trinkwasser eine besondere Rolle, ist die genaue Zusammensetzung der Wasservorkommnisse doch stets abhängig von der Region, in der es gewonnen wird. Aufgrund von Umweltverschmutzung, aber auch von natürlichen Stoffkonzentrationen in bestimmten Regionen, muss beim Trinkwasser also genau darauf geachtet werden, welche Inhaltsstoffe vorhanden sind. Die Wichtigkeit dieser Trinkwassersondierung beweisen auch eine Reihe gesundheitlicher Faktoren, die mit dem Stoffgehalt des Wassers zusammenhängen.
Warum Wasser nicht gleich Wasser ist
Ob es nun um die funktionellen Eigenschaften des getrunkenen Wassers im Körperhaushalt geht, oder um die Eignung an sich, derartige Funktionen überhaupt übernehmen zu können – die stoffliche Zusammensetzung einer Trinkwasserquelle entscheidet in diesem Fall über beides. Dies zeigt auch eine Studie des Prof. Louis-Claude Vincent auf, die sich mit den Inhaltsstoffen des Trinkwassers und deren Bedeutung für die menschliche Gesundheit beschäftigte.
Der französische Hydrologe fand bei seinen Untersuchungen an verschiedenen Orten Frankreichs heraus, dass die Anzahl gelöster Teilchen im Trinkwasser nicht nur einen unmittelbaren Einfluss auf den körperlichen “Schlacke- und Giftabtransport” eines Menschen hat, sondern ebenso auf dessen Lebenserwartung. Dabei eignen sich Wassersorten, die einen ppm (parts per Million) Wert von unter 100 besitzen, wesentlich besser zur Entschlackung und Entgiftung des Körpers, als Trinkwasservorkommen, deren Teilchengehalt die 100er Grenze überschreiten. Darüber hinaus haben unterschiedliche Mineralkonzentrationen auch verschiedene Auswirkungen auf die Körperfunktionen. Hier ein kleiner Überblick:
- Genereller Gehalt der Inhaltsstoffe:
Je weniger Nebenstoffe Wasser enthält, desto eher eignet es sich als reines Lösungsmittel, was dem Gift- und Schlackeabbau des Körpers zugutekommt. Sobald Wasser jedoch in Kontakt mit anderen Stoffen kommt (bspw. mit Gesteinen), verändert sich die zuvor neutrale Zusammensetzung und übernimmt in Partikeln die Aspekte des Kontaktstoffes. - Schadstoffgehalt:
Die Schadstoffe, die durch Müllhalden ins Trinkwasser sickern (z.B. durch Regenwasser), sorgen in Bezug auf die Wasserdichte oftmals für höchst kritische Werte. Darüber hinaus tritt bei Schadstoff belasteten Wasservorkommen oft eine Vergiftung anstatt einer Entgiftung des Körpers ein, da sich die Schadstoffe im Körpergewebe ablagern. - Mineralstoffgehalt:
Auch wenn keine Schadstoffe im Wasser enthalten sind, kann der gesundheitliche Wert des Trinkwassers nicht einheitlich definiert werden. Dies macht vor allem die breite Palette an Mineralwasserangeboten deutlich. Zwar ist allen Mineralwassersorten gemeinsam, dass sie aus unterirdischen Quellen bezogen werden, jedoch liegt genau darin auch der unterschiedliche Mineralstoffgehalt der Gewässer begründet. Ursache hierfür sind die verschiedenen Gesteinsarten, über die das Wasser bei seiner unterirdischen Reise hinweg fließt. Ist das Gestein bspw. sehr magnesiumhaltig, so ist auch die Magnesiumkonzentration im Wasser besonders hoch. Entsprechend sieht es auch bei den gesundheitlichen Funktionen des Mineralwassers aus. So ist kaliumhaltiges Wasser zum Beispiel gut für die Regulierung des körperlichen Flüssigkeitshaushaltes geeignet, während eine hohe Calciumkonzentration eher den Knochenaufbau unterstützt.
Die wichtigsten Mineralstoffe
Um zu wissen, welche Mineralstoffkonzentrationen für Ihre individuellen Bedürfnisse von Bedeutung sind, müssen Sie zunächst wissen, welcher Mineralstoff welche Funktion besitzt.
- Kalzium:
Geht es um die Stärkung der Knochen bzw. der Zähne, sind Sie mit kalziumhaltigem Wasser gut beraten. Auch bei Haar- oder Nagelschäden kann eine erhöhte Kalziumzufuhr durch Mineralwasser wahre Wunder bewirken. Darüber hinaus reguliert Kalziumwasser die Weiterleitung von Nervenimpulsen und kann somit nervlich bedingten Krämpfen vorbeugen. - Chlorid und Natrium:
Gerade für Magen-Darm-Probleme sind neben Kalium auch diese beiden Mineralstoffe von Bedeutung, da sie einen natürlichen Bestandteil der Magensäure bilden. Eine Unterversorgung des Körpers mit Chlorid kann hingegen die Bildung der Magensäure hemmen und somit zu Durchfall führen. Einen besonderen Stellenwert hat Chlorid auch bei der Zubereitung von Babynahrung, da es den natürlichen Wachstumsprozess fördert. - Eisen:
In Sachen Blutbildung ist Eisen unerlässlich, denn es ist maßgeblich für die Bildung roter Blutkörperchen sowie die Sauerstoffzirkulation des Blutes verantwortlich. Allerdings sollten Sie den Mineralstoff in Kombination mit Vitamin C aufgenommen werden, um seine Effizienz zu steigern. - Kalium:
Für die Regulierung der Muskelfunktionen, des Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalts des Körpers, wie auch für die Aktivierung von Enzymen ist kaliumhaltiges Wasser am besten geeignet. Sofern Sie also unter Muskelschwäche, Herzproblemen, niedrigem Blutdruck oder Störungen Ihres Verdauungstraktes leiden, sollten sie nach Mineralwasser mit hohem Kaliumwert Ausschau halten. - Magnesium:
Ähnlich wie Kalzium wirkt sich auch Magnesium positiv auf die Weiterleitung von Nervenimpulsen aus. Allerdings spielt der Mineralstoff noch bei weiteren Körperfunktionen, wie etwa der Enzymbildung zur Energiegewinnung, eine wichtige Rolle. Um sich also vor einem Energieverlust zu schützen, der mitunter zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrations- und Herzstörungen führen kann, trinken Sie ausreichend magnesiumhaltiges Wasser. - Phosphor:
Phosphor gilt unter den Mineralstoffen als eine Art Multitalent, denn es vereint mehrere funktionelle Eigenschaften anderer Stoffe in sich. Der Mineralstoff gilt zwar als Baustein der Erbsubstanz, führt bei Mangelerscheinungen aber selten zu Nebenwirkungen, wenn Sie das Defizit durch eine ausreichende Zufuhr an Magnesium und Kalzium kompensieren.
Schauen Sie also beim nächsten Mineralwasserkaufs genauer auf das Etikett und entscheiden Sie sich gezielt für ein Wasser. Ist der Mineralstoffgehalt ausgewogen, können Sie Ihrem Körper ganz nebenbei etwas Gutes tun und für einen gesättigten Mineralstoffhaushalt sorgen. Leiden Sie jedoch an einer akuten Nierenfunktionsstörung, kann es sein, dass Sie die Zufuhr von bestimmten Mineralien einschränken müssen. So wird bei einer vorliegenden Niereninsuffizienz beispielsweise ein Mineralwasser empfohlen, das weniger als 20 Milligramm Natrium pro Liter aufweist.