Laut Statistik nascht hierzulande jeder Deutsche über 30 Kilogramm Süßigkeiten pro Jahr. Schwer nach zu vollziehen ist das nicht, schmecken doch gerade ungesunde Schlemmereien immer so sündhaft gut. Allerdings muss bei aller Liebe zu den süßesten Versuchungen der Welt dennoch darauf hingewiesen werden, dass zu viel der Schlemmerei gesundheitlich bedenklich ist. Sowohl die einzelnen Zusatzstoffe, als auch deren besondere Kombinationen sorgen nämlich dafür, dass der süße Genuss mitunter einen bitteren Nachgeschmack hat.
Kalorienbombe und Krankheitsfalle
Das größte gesundheitliche Risiko versteckt sich bei herkömmlichen Süßigkeiten wie sooft in den Inhaltsstoffen. Insbesondere die Mischung aus Fetten und weißem Raffineriezucker sind es hier, die dem Körper stark zusetzen und schon bei geringen Mengen den Großteil eines Tagesbedarfs an Kalorien decken. Ein übermäßiger Genuss der Leckereien hat dabei nicht nur negative Auswirkungen auf Figur und Zähne:
unreine Haut: In der Medizin wird Akne als ein metabolisches Syndrom der Haut definiert, was bedeutet, dass die Hautirritationen durch Stoffwechselstörungen ausgelöst werden. Vor allem zuckerhaltige Milchprodukte sind deshalb für sensible Hauttypen pures Gift. Schokoriegel und ähnliche auf Milch basierende Süßigkeiten zählen somit zu den schlimmsten Pickelverursachen der Lebensmittelpalette.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Viele der herkömmlichen Süßigkeiten enthalten sogenannte Monosaccharide (Einfachzucker). Da sie vom menschlichen Körper nur begrenzt gespeichert werden können, dienen sie dem Körper nur für kurze Zeit als Energielieferant. Während der ‚Hochphase‘ der Einfachzuckeraufnahme verspüren Personen deshalb zwar oftmals einen rapiden Aufschwung und werden hochaktiv, sobald der Blutzuckerspiegel danach aber rapide wieder abfällt, treten Probleme auf und plötzliche Erschöpfungszustände stellen sich ein.
Stoffwechselkrankheiten: Weil ein erhöhter Konsum von Süßigkeiten sich auf Dauer nachteilig auf den menschlichen Stoffwechsel auswirkt, haben Stoffwechselstörungen und Krankheiten wie Diabetes leichtes Spiel. Auch gewöhnt sich der Körper ab einem gewissen Punkt an die Zuckerzufuhr und benötigt darum ständig Nachschub. So unschön es klingt, weist chronisches Schlemmen somit leider typische Charakteristika einer Sucht auf.
Süßigkeiten als Kompensationsmittel: Die hohe Suchtgefahr bei Süßwaren spiegelt sich mitunter in einer erschreckenden Zahl von übergewichtigen Jugendlichen wieder, die bei ihrer Stress-, Frust- und Problembewältigung auf süße Genussmittel zurück greifen. Eine Besserung ist derzeit leider nicht in Sicht, im Gegenteil. Die Prognose für Adipositas bei Jugendlichen zeigt für die Zukunft beunruhigende Entwicklungen in allen Altersschichten an.
Gefahr genmanipulierter Lebensmittel: In letzter Zeit steigt leider auch bei Süßigkeiten die Gefahr genmanipulierter Inhaltsstoffe. Zudem lassen sich die Massen an Zucker- und Ölzusätzen in den süßen Erzeugnissen nur schwer nach verfolgen, weshalb bereits beim Einkauf der Produkte äußerste Vorsicht geboten ist.
Naschen ohne schlechtes Gewissen
Bei all den Gefahrenhinweisen erscheint gesundes Schlemmen auf den ersten Blick fast unmöglich. Mit etwas gutem Willen und kreativen Alternativen können Sie aber dennoch beruhigt zugreifen.
- Achten Sie darauf, dass gekaufte Süßigkeiten stets ausreichend gekennzeichnet sind und sich ihre Bestandteile von Verbrauchern unproblematisch nachverfolgen lassen. Werden Zusatzstoffe auf der Verpackung vom Hersteller verschleiert, ist das stets ein schlechtes Zeichen.
- Legen Sie beim Kauf von Schokolade Wert auf einen hohen Kakaoanteil und wenig Zuckerzusatz. Stellen Sie dabei aber sicher, dass der Kakao aus kontrolliertem Anbau stammt.
- Gerade Süßigkeiten mit vielen Nüssen sind wahre Kalorienhämmer. Trennen Sie deshalb einen Ge-nuss vom anderen und entscheiden Sie sich entweder für Nüsse oder Süßigkeiten.
- Greifen Sie statt auf künstliche gezuckerte Snacks öfter einmal auf natürliche Süßquellen zurück. Roher und damit unbehandelter Rohrzucker eignet sich mit seinem leichten Karamellgeschmack hervorragend, um selbst gemachte Leckereien, wie Früchtejoghurts, Obstsalate oder Kekse zu süßen.
- In Bezug auf fruchtige Alternativen ist auch Trockenobst sehr zu empfehlen. Getrocknete Aprikosen sind beispielsweise nicht nur besonders zucker- und fettarm, sondern verbessern gleichzeitig auch das Hautbild.
- Um künftigen Heißhungerattacken auf Süßes zu entgehen, ist es zwingend notwendig, die eigene Ernährungsmentalität zu überdenken. Versuchen Sie, bewusster zu essen und Ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern. Gesunde Naschereien und den Rest der Nahrung stets selbst herzustellen, ist hier eine Ideale Trainingsmethode. Auf diese Weise werden Sie schon bald gezielt Nahrungsmittel favorisieren, die Ihrem Körper gut tun.
- Wenn Sie bei sich oder Ihren Kindern einen Hang dazu feststellen, unangenehme Situationen oder Langeweile mit dem Genuss von Süßwaren zu kompensieren, sollten Sie umgehend die Reißleine ziehen. Ein derartiges Verhalten kann schnell zur Sucht führen und die Gefahr von Diabetes und anderen Krankheiten stark erhöhen.
Wenn Sie trotz allem gelegentlich Hunger auf das übliche Angebot von Süßigkeiten bekommen, ist das kein Beinbruch. Versuchen Sie aber, die süßen Sünden in Maßen zu genießen und Kalorien zu vergleichen.