Den nötigen Durchblick zu behalten, ist manchmal schon für das Gehirn eine schwere Aufgabe. Wenn darüber hinaus aber noch das Auge mit einer unklaren Sicht zu kämpfen hat, wird es problematisch. Ein geschwollenes Augenlid erschwert in diesem Zusammenhang nicht nur das Sehen, sondern führt manchmal auch zu starken Schmerzen und gesundheitlichen Risiken.
Solange die Schwellung an den Augen eine einmalige Sache ist, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn das Augenlid jedoch chronisch durch abnormale Schwellungen auffällt, sollten Betroffene dringend über eine Änderung ihrer Lebensweise, ggf. auch der Ernährung nachdenken. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Augenlider aufgrund einer Entzündung geschwollen sind, wie es beispielsweise bei einem Gerstenkorn der Fall ist.
Ursachen für eine Schwellung am Augenlid
In der Regel sind geschwollene Augen auf einen gestörten Lymphfluss zurück zu führen. Dieser sorgt über die augeneigene Lymphflüssigkeit für die Zirkulation von Nähr- und Abfallstoffen. Wird die Funktionalität der Lymphe jedoch durch unvorhergesehene Ereignisse aus dem Gleichgewicht gebracht, kann die Flüssigkeitsverteilung nicht mehr korrekt von statten gehen. Geschwollene Lymphgefäße sind dann die Folge.
Daneben ist auch das sogenannte Gerstenkorn nicht selten Auslöser für Schwellungen im Bereich der Augen. In diesem Zusammenhang hier einige Hauptfaktoren, welche ein geschwollenes Auge begünstigen:
Flüssigkeitsmangel: Oftmals klagen Personen am Morgen über eine Schwellung an ihrem Auge, wenn sie am Tag zuvor viel Alkohol konsumiert oder kurz vor dem Einschlafen heftig geweint haben. Aus einem ganz einfachen Grund. Beide Tätigkeiten entziehen dem Organismus notwendige Wasserressourcen, die folglich bei der Flüssigkeitsversorgung der Augenlymphe fehlen. Der Körper versucht dieses Defizit durch einen verstärkten Lymphfluss auszugleichen. Speziell Tränenfluss geht dabei zudem mit Salzausschüttung einher, welche die Augenlider zunächst austrocknet, ihm Anschluss aber die Zufuhr von Lymphwasser kurzfristig erhöht und die Lider für eine Weile geschwollen erscheinen lässt. Ähnliche Effekte rufen auch stark gesalzenes Essen und ungenügende Trinkgewohnheiten hervor.
Druckeinwirkungen: Ein weiterer Faktor für geschwollene Augenlider, der sich meist nach dem Aufstehen am Auge bemerkbar macht, ist eine falsche Schlafposition. Liegt der Schläfenbereich zum Beispiel mehrere Stunden auf der Hand auf, führt dies zu einem Druck auf die Lymphgefäße. Ein Flüssigkeitsstau durch eingeschränkte Abflussmöglichkeiten tritt ein, welcher eine Schwellung im Lidbereich verursacht.
Schlageinwirkungen: Das allseits bekannte ‚Veilchen‘ nach einer eskalierten Handgreiflichkeit oder einem Unfall geht nicht selten ebenfalls mit einer Schwellungen an den Augen einher. Das Lymphwasser tritt hier aufgrund geplatzter Äderchen und kleinerer Wunden ins Augengewebe ein. In vielen Fällen ist das Auge dann nicht nur geschwollen. Es kann daneben auch zu einer Ansammlung von Blut im Augenlid kommen. Dieses verursacht schließlich die klassische, blau-violette Färbung des blauen Auges.
Reizzustände: Allergien oder Fremdkörper (z.B. Wimpern und Schmutzpartikel) provozieren ebenfalls eine Irritation im bzw. am Augenlid, die der Körper durch erhöhten Lymphfluss zu kompensieren versucht. Je nach Intensität der Reizreaktion geht ein geschwollenes Auge hier auch mit Juckreiz, Schmerzen und Entzündungen einher.
Bakterielle Verunreinigungen: Besonders gefährlich ist ein geschwollenes Augenlid als Konsequenz bakterieller Infektionen, wie sie beispielsweise bei einer Bindehautentzündung oder einem Hordeolum (Gerstenkorn) gegeben sind. Liegt eine derartige Erkrankung vor, sollten Sie umgehend Ihren Arzt konsultieren, da die Bakterien bleibende Schäden am Auge verursachen können. Insbesondere mit einem Gerstenkorn ist hier nicht zu spaßen, da es bei Nichtbehandlung zu Fieber, Abszessen und sogar zur Vollständigen Erblindung kommen kann.
Akuthilfe bei einer Schwellung am Augenlid – so lindern Sie die Beschwerden
Themenwelt Augengesundheit:
Geschwollenes Augenlid – Tipps zur schnellen Behandlung
Tränensäcke – was tun? – Ursachen und Therapien
Geplatzte Ader im Auge – Ursachen und Gegenmittel
Trockene Augen – mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen
Kann ich durch Ernährung meine
Augen verbessern?
Augenflimmern – woran liegt es und was kann ich tun?
Mouches Volantes oder Augenflimmern – ein Vergleich
Brennende Augen (Augenbrennen) – Ursachen und Gegenmittel
- Die wichtigste Maßnahme gegen ein geschwollenes Auge ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. 2 bis 3 Liter täglich sind daher absolute Pflicht, und das nicht nur mit Blick auf die Gesundheit Ihrer Augen, sondern die Ihres gesamten Körpers.
- Genießen Sie Alkohol nur in Maßen, um einen übermäßigen Flüssigkeitsentzug zu vermeiden. Ein Glas Wasser während dem Verzehr von alkoholischen Getränken kann das Problem zusätzlich verringern.
- Da das Auge bzw. das Augenlid mitunter auch als Barometer für Ernährungs- und Alltagsgewohnheiten fungiert, sollten Sie ihre Lebensgewohnheiten buchstäblich im Blick behalten. Meiden Sie allzu salzige Speisen und nervenaufreibende Situationen, die Sie zu häufigem Tränenfluss veranlassen.
- Achten Sie auf auch eine gesunde Schlafposition und stellen sie somit sicher, dass Ruhephasen auch für ihr Auge erholsam sind. Spezielle Matratzen, Kissen und Nackenstützen gewährleisten hierbei eine ungehemmte Flüssigkeitsversorgung der Lymphe.
- Liegt nachweislich eine Allergie gegen Lebensmittel, Pollen, Gräser oder Sonnenlicht vor, sollten Sie die entsprechenden Reizfaktoren meiden. Handelt es sich um eine Sonnenallergie, kann das Tragen einer geeigneten Schutzbrille helfen.
- Nach einem Unfall im Bereich der Augenpartie ist es wichtig, die Lider zu kühlen. Eisbeutel bzw. kalte Kamillenumschläge sind hier dringend zu empfehlen.
- Sollten ein geschwollenes Auge durch ein Gerstenkorn zustande kommen, muss dieses umgehend und ausreichend desinfiziert werden. Entsprechende Salben sind in der Apotheke erhältlich. Feuchte Wärmebehandlungen, wie Umschläge werden zwar immer wieder empfohlen, verschlimmern aber oftmals den Bakterienherd.
- Ein trockener Wärmeschutz (z.B. in Form einer Rotlichttherapie) ist bei einem Gerstenkorn hingegen äußerst empfehlenswert. Auch wenn es draußen sehr kalt ist, kann Trockenwärme einer Entzündung am Auge vorbeugen, denn Bakterien finden schneller ihren Weg unters Augenlid, wenn dieses durch kühle Temperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeit vorgeschwächt wurde.