Geschwollene Knöchel, im Fachjargon als periphere Ödeme oder Lymphödeme bezeichnet, können Symptome verschiedener Grunderkrankungen sein und gehen nicht selten mit Schmerzen und Schweregefühlen im Bereich der Füße oder Beine einher. Ebenso können sie als Folge eines Sturzes oder eines anderen Unfalls auftreten. Selbst hormonelle Ausnahmezustände sind als Ursache für Schwellungen am Knöchel denkbar. Erfahren Sie in diesem Ratgeber mehr zu Knöchelschwellungen, ihren Ursachen, Symptomen und den Optionen für eine Therapie.
Wie entstehen geschwollene Knöchel?
Eine Schwellung im Bereich der Knöchel ist stets das Ergebnis von Wassereinlagerungen. Meist können Blut und Lymphflüssigkeit nicht ausreichend in den Kreislauf zurückgepumpt werden, sodass sich beides in den Beinen und Füßen staut. Die Ursachen für derartige Schwellungen im Knöchelbereich sind sehr vielfältig. Generell wird aber zwischen folgenden Formen von Knöchelschwellung unterschieden:
- schwangerschaftsbedingt geschwollene Knöchel – Die Schwellung der Knöchel tritt in der Schwangerschaft auf und normalisiert sich nach der Geburt des Kindes von selbst wieder. Geschwollene Knöchel in der Schwangerschaft sind hormoneller Natur.
- hormonell bedingt angeschwollene Knöchel – Auch während der Wechseljahre und bei Krankheiten, welche sich auf den Hormonhaushalt auswirken, kann es zu Schwellungen an den Knöcheln kommen.
- physisch bedingt geschwollene Knöchel – Geschwollene Knöchel, welche nicht auf hormonelle, sondern andere, körperliche Ursachen zurück zu führen sind.
- psychisch bedingt geschwollene Knöchel – Nicht nur körperliche, auch seelische Beschwerden können zu geschwollenen Knöcheln führen. Hier spricht man von psychisch bzw. psychosomatisch bedingten Schwellungen im Knöchelbereich.
Anhand der Klassifikation lässt sich bereits erkennen, dass die häufigsten Ursachen für eine Schwellung der Knöchel entweder auf Probleme im Hormonhaushalt, krankheits- oder unfallbedingte Faktoren zurückzuführen ist. Nachstehend finden Sie entsprechende Auslöser im Detail:
- hormonelles Ungleichgewicht: Geschwollene Knöchel, Beine und Füße sind vielen Frauen als Symptome in der Schwangerschaft ein Begriff. In diesem Zusammenhang ist die Hormonumstellung während der Schwangerschaft für die das Anschwellen der Knöchel verantwortlich. Weitere Beispiele für hormonelle Ursachen bei einer Schwellung der Knöchel sind beispielsweise Erkrankungen der Schild- und Bauchspeicheldrüse, sowie der Beginn der Menopause.
- sonstige Erkrankungen: Eine weitere Ursache für geschwollene Knöchel kann eine Übersäuerung des Körpers (Azidose) sein. Die Schwellung wird hierbei durch einen unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt ausgelöst. Ferner gelten Herz- und Gefäßkrankheiten, Lympherkrankungen, Allergien, Organschwächen, Adipositas, Gicht und Nierenentzündungen als gut bekannte Auslöser für Knöchelschwellungen. Gerade bei Wassereinlagerungen infolge einer Herzschwäche ist eine schnelle Therapie unbedingt erforderlich!
- Medikamente und Rauschmittel: Arzneimittel mit Kortison, ebenso wie Antirheumatika und Hormonpräparate haben bisweilen zahlreiche Nebenwirkungen. Eine Schwellung der Knöchel, Beine und Füße gehört definitiv zu besagten Begleiterscheinungen. Darüber hinaus sind Rausch- und Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und diverse Drogen dazu in der Lage, geschwollene Knöchel zu provozieren.
- weitere Ursachen für Knöchelschwellungen: Als traumatische Ursachen für geschwollene Knöchel und Füße kommen unter anderem unfallbedingte Stürze, Prellungen und Brüche in Betracht. Gleichwohl kann eine Überdehnung der Sehnen und Muskeln eine Schwellung im Bereich der Knöchel hervorrufen. Selbst seelische Traumata, Stress, zu langes Sitzen oder das Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen ist als Auslöser für Knöchelschwellungen nicht gänzlich auszuschließen.
Behandlung bei Knöchelschwellung
Um eine Schwellung der Knöchel zu erkennen, reicht bisweilen eine reine Blickdiagnose. Der Auslöser für die Beschwerde lässt sich vom Arzt dann über das Ausschlussverfahren ergründen. Oft werden geschwollene Knöchel auch durch andere Symptome wie Schmerzen und schwere Füße oder Beine begleitet. Durch Abtasten der betroffenen Extremitäten, sowie Patientenbefragung zum gesundheitlichen Allgemeinzustand erlangen Ärzte hier Gewissheit.
Liegt die Ursache eines geschwollenen Knöchels in einem Unfall, wird der Arzt im Anschluss an die Erstdiagnose eine Röntgenaufnahme anordnen. Bei durch Allergie (z.B. Insektenstiche) geschwollenen Knöcheln muss natürlich ein Allergietest her. Aufwändigere medizinische Tests sind nötig, wenn der Grund für die geschwollenen Knöchel in einer Herzschwäche oder Nierenkrankheit liegt. In Abhängigkeit vom gestellten Befund wird dann wie folgt behandelt:
- Medikamente – Entwässernde Tabletten, sogenannte Diuretika, werden bei krankheitsbedingten Wassereinlagerungen verschrieben. Natürlich muss die Medikation mit entsprechenden Arzneimitteln kombiniert werden, die zur Therapie der eigentlichen Grundkrankheit dienen.
- Hausmittel – Ein Fußbad mit grobem Meersalz, Kältebehandlungen mittels Eispacks oder kühlen Umschlägen und das Hochlagern der Füße können bei Schwellungen im Knöchelbereich sehr wirkungsvoll sein. Ebenso hilft der gezielte Verzehr entwässernder Lebensmittel. Diesbezüglich empfehlen wir vor allem Ananas und Erdbeeren. Das Obst kann helfen, geschwollene Knöchel wieder zu entspannen und so Schmerzen und Schweregefühle abbauen. So werden die Wassereinlagerungen gemindert.
- Alternatives – Akupunktur, Reflexzonenmassagen für die Füße und auch bioenergetische Therapien werden bei Knöchelschwellungen immer beliebter. Tatsächlich haben sich diese Methoden der alternativen Medizin wirklich als gute Behandlungsmethoden für geschwollene Knöchel herausgestellt und sind definitiv einen Versuch wert.
Geschwollene Knöchel – Wann zum Arzt?
Bei Schwangeren und Frauen in den Wechseljahren verschwinden die geschwollenen Knöchel kurze Zeit nach Beendigung der Hormonumstellung. Anders verhält es sich bei seelisch, krankheits-, unfall- und rauschmittelbedingt geschwollenen Knöcheln. Suchen Sie also stets einen Arzt auf, wenn…
…die Schwellungen mit einer Grunderkrankung wie einer Herzschwäche in Verbindung stehen.
…geschwollene Knöchel nach einem Gewalttrauma auftreten.
…sich Ihre Schwellung mit der Einnahme bestimmter Substanzen assoziieren lässt.
…zusätzlich zur Schwellung dauerhafte Schmerzen und andere Symptome auftun.
Fazit
Während einer Schwangerschaft, Menopause oder nach dem Tragen von ungeeignetem Schuhwerk sind geschwollene Knöchel völlig normal. Hält die Schwellung allerdings länger an und ist auf klare Vorerkrankungen, Substanzmissbrauch, Unfälle oder seelische Probleme zurück zu führen, muss dringend ein Arzt aufgesucht werden. Auch zusätzliche Symptome wie anhaltende Schmerzen oder allgemeine Schweregefühle in Beinen und Füßen sind ein Warnsignal und legen eine ärztliche Untersuchung nahe. Dieser findet den Grund für die Wassereinlagerungen und kann eine passende Therapie einleiten.