Geschwollene Hände bei Hitze oder während der Schwangerschaft sind keine Seltenheit. Dabei staut sich Gewebsflüssigkeit in den Fingern und sorgt dafür, dass diese anschwellen, steif und unter Umständen sogar unbeweglich werden. Doch es gibt darüber hinaus noch weitere Ursachen für geschwollene Hände. Welche das sind, mögliche Gegenmaßnahmen und Tipps, wie Sie dagegen vorgehen können, finden Sie hier.
Wie entstehen geschwollene Hände?
Die Hände werden tagtäglich gebraucht. Sie sind immer in Bewegung, um etwas zu greifen, zu halten oder zu ertasten. Wenn mit ihnen etwas nicht stimmt, hat das massive Auswirkungen auf den Alltag.
Geschwollene Hände werden aus diesem Grund meist sofort wahrgenommen. In vielen Fällen geht das Krankheitsbild mit Schmerzen einher und der Bewegungsablauf ist stark eingeschränkt. Dabei sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe der Finger und den Händen und sorgt dafür, dass diese an Volumen zunehmen. Ausgelöst werden die Schwellungen meist durch Folgendes:
- Entzündungen nach Infektionen oder Pilzbefall
- Insektenstiche
- Verletzungen
- Hormonelle Veränderungen und Schwangerschaft
- Krankheiten wie Arthrose, Rheuma, Fibromyalgie, Psoriasis-Arthritis, Gicht und Bindegewebserkrankungen
- Sehnenscheidenentzündung und Karpaltunnel-Syndrom
Ursachen für geschwollene Hände
Die häufigste Ursache für geschwollene Hände ist Hitze. Bei warmen Temperaturen sammelt sich Wasser in den Fingern wie auch in Gelenken und lässt diese anschwellen. Meist sind geschwollene Hände bei Hitze nur geringfügig schmerzhaft und klingen nach wenigen Stunden wieder ab. Liegt eine Schwangerschaft vor, entstehen die Schwellungen aufgrund des erhöhten Blutflusses. Dabei wird Wasser in das Gewebe verdrängt, was zu einem Volumenanstieg führt. Erkennbar sind diese Wassereinlagerungen aufgrund der typischen Dellenbildung, die zurückbleibt, wenn Druck auf das Gewebe ausgeübt wird. Schwellungen treten häufig auch nach Operationen an der Hand, dem Arm oder der Schulter auf.
Schmerzhafte Schwellungen hingegen lassen sich häufig auf Erkrankungen zurückführen, die im Zusammenhang mit dem Verschleiß der Gelenke stehen. Darunter fallen die rheumatische Arthritis sowie Psoriasis-Arthritis, eine Sehnenscheidenentzündung oder ein Karpaltunnel-Syndrom und Ganglien. Als mögliche Ursache können auch Tumore infrage kommen, die den Ablauf der Flüssigkeit blockieren.
In Kombination mit weiteren Symptomen ist zudem eine Sklerodermie denkbar. Wenn sich die Finger bei Kälte zunächst blau, weiß und schließlich rot verfärben und es zu starken Schmerzen kommt, sollte dieses Krankheitsbild dringend untersucht werden. Bleibt die Sklerodermie unbehandelt, kommt es zu Durchblutungsstörungen, die schlimmstenfalls das Absterben der Fingerspitzen verursachen können.
Geschwollene Hände müssen nicht zwangsweise auf eine schwere Erkrankung hindeuten. Allerdings sollte in folgenden Fällen umgehend ein Arzt kontaktiert werden:
- Die Ursache für die geschwollenen Hände lässt sich nicht auf Hitze oder eine Schwangerschaft zurückführen
- Die Schwellung klingt nicht mehr ab, nimmt unter Umständen sogar zu
- Die Finger verfärben sich blau, rot oder weiß
- Die Schwellung geht mit Schmerzen einher
- Es treten weitere Symptome wie Fieber, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Erbrechen auf
- Es stellt sich ein Kribbeln oder Taubhautgefühl in den Fingern ein
Gegenmaßnahmen und Tipps für geschwollene Händen
Sofern der Arzt eine Erkrankung ausschließen konnte und keine medizinische Therapie angeraten ist, gibt es einige Hausmittel, die bei geschwollenen Händen Abhilfe schaffen. Das Ziel dieser Gegenmaßnahmen ist das Ableiten der gestauten Flüssigkeit, um die Schwellung abklingen zu lassen.
Massagen
Massagen helfen dabei, die Lymphflüssigkeit aus den Fingern abzutransportieren. Dafür wird die Hand mit Öl oder Handcreme eingerieben. Dann wird jeder Finger einzeln massiert. Es ist darauf zu achten, immer in Richtung Schulter zu reiben, um die Flüssigkeit nicht noch weiter nach vorne zu transportieren.
Kühlen
Geschwollene Hände bei Hitze lassen sich gut mit Kühlpads behandeln. Dafür wird ein Kühlakku mit einem Handtuch umwickelt und die betroffene Hand darauf gebettet. Die Kühlung sollte nicht länger als fünf bis zehn Minuten andauernd und kann mehrmals täglich wiederholt werden.
Aufgüsse
Kalte Aufgüsse mit Minze oder Salbei lassen die Schwellung abklingen und lindern Entzündungen.
Schüßler Salze
Schüßler Salze sind bewährte Mittel der alternativen Medizin, die keine Nebenwirkungen verursachen und gut verträglich sind. Das Schüßler Salz Nr. 10, Natrium sulfuricum D6, hilft dabei, Gewebeflüssigkeit abzubauen und fördert gleichzeitig den Blutfluss.
Wechselbäder
Wechselbäder sind ein altbekanntes Hausmittel bei Schwellungen. Sie unterstützen den Körper dabei, Flüssigkeit abzutransportieren und stärken das Immunsystem. Zur Linderung von geschwollenen Händen werden die Finger abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser übergossen.
Hände hochlegen
In vielen Fällen lassen sich geschwollene Hände auf eine schlechte Lymphzirkulation zurückführen. Um diese zu unterstützen, werden die Hände höher gelegt, als die Brust. Nachts sollten dafür einige Kissen verwendet werden.
Um die Lymphzirkulation anzuregen, ist es ratsam, zuvor die Lymphknoten zu massieren. Dafür werden die Lymphe unter den Achseln vorsichtig mit kreisenden Bewegungen massiert, um den Abbau der Lymphflüssigkeit zu verbessern.
Fazit: Schnelle Hilfe bei geschwollenen Händen
Geschwollene Hände können verschiedene Ursachen haben. Auch wenn der Grund für die Schwellungen meist harmlos ist, empfiehlt sich grundsätzliche eine medizinische Abklärung. Nur so lassen sich schwere und behandlungsnotwendige Erkrankungen ausschließen.
Geschwollene Hände treten häufig nach Verletzungen oder Operationen auf, denn die Schonhaltung kann den Lymphabfluss beeinträchtigen. In diesem Fall sollten die Hausmittel und Tipps gegen geschwollene Hände keinesfalls ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden. Unter Umständen kann dieser Lymphdrainagen oder Medikamente verschreiben, die den Abfluss der Flüssigkeit unterstützen.