Untersuchungen in Deutschland haben gezeigt, dass ein Viertel der Frauen nicht über ausreichende Mittel für die Versorgung während ihrer Menstruation verfügen. Dieses Problem trifft vor allem Frauen, die Sozialhilfe oder Bürgergeld beziehen. Armut birgt große Gefahren für die Gesundheit und es zeigt sich, dass viele Betroffene versuchen, Geld zu sparen, indem sie möglichst wenige Periodenprodukte verbrauchen. Eine Umfrage ergab, dass 10 von 100 Frauen dies aus Kostengründen tun und nicht so oft wechseln, wie notwendig. Des Weiteren gaben 50 % der Befragten an, dass sie sich besser versorgen könnten, wenn Produkte preisgünstiger wären; die Quote war sogar mit 70 % bei Frauen im Alter von 16 bis 24 Jahren am höchsten.
Oft reicht das Bürgergeld nicht aus
Das Bürgergeld, das seit Januar 2023 gilt, beinhaltet lediglich 19,16 Euro pro Monat für den gesamten Bereich der Gesundheitspflege. Eine Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland ergab, dass jede vierte Frau Probleme hat, die Kosten für ihre Periode zu finanzieren – und das, obwohl die Ausgaben für Periodenprodukte allein schon zwischen 5 und 15 Euro pro Monat betragen können. Kathrin Hartkopf von Plan International kritisiert daher: Das sei „zu wenig für viele weibliche Bürgergeld-Empfängerinnen“.
Kostenlose Menstruationsprodukte würden helfen
Die Fraktionen der Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt haben in München kürzlich einen Antrag eingereicht, mit dem sie ein Starterpaket mit umweltfreundlichen Menstruationsprodukten fordern und bis zum Sommer ein Konzept dafür entwickeln möchten. Auch in anderen Städten Deutschlands wurden bereits Initiativen in diesem Bereich unternommen: In Düsseldorf sollen nach einer Testphase an Schulen Periodenprodukte für Schülerinnen finanziert werden, ähnliche Initiativen gibt es auch in Frankfurt am Main, Herne, Erlangen, Karlsruhe, Heidelberg und Tübingen. Im brandenburgischen Landtag hat sich vor drei Monaten eine Mehrheit für die kostenlose Versorgung von Schülerinnen mit Menstruationsprodukten ausgesprochen.