Chemische Peelings werden in der ästhetischen Dermatologie schon seit Jahrzehnten angewendet. Trotzdem sind die Peelings aus Säuren unbekannter als ihre grobkörnigen Verwandten aus Zucker, Salz und Co. Dabei soll ein Fruchtsäurepeeling gegen Falten besonders effektiv und gleichzeitig schonend zur Haut sein, besonders wenn es mit weiteren Wirkstoffen wie Aktiv-Moos kombiniert wird. Wir klären über Wirkung und Nebenwirkungen auf und thematisieren Vor- und Nachteile sowie Fehler bei der Anwendung. Jetzt mehr erfahren!
Was ist ein Fruchtsäurepeeling?
Das Peeling ist eine kosmetische oder medizinische Behandlung, bei der die oberste Hautschicht abgetragen wird. Diese erneuert sich normalerweise etwa alle 28 Tage, mit einem Peeling lässt sich der natürliche Prozess unterstützen. Abgestorbene Hautschüppchen werden abgetragen, die Durchblutung und die Zellerneuerung wird angeregt und die Haut kann Wirkstoffe besser aufnehmen. Je nach Art des Peelings werden verschieden starke Resultate erzielt. Es gibt unter anderem mechanische, chemische und Enzymatische Peelings.
Das Fruchtsäurepeeling (AHA; Alpha-Hydroxysäure) zählt zu den chemischen Peelings und wird, wie der Name schon sagt, aus Fruchtsäure gewonnen. Anders als die mechanischen Peelings, bei der die Hautschicht mit körnigen Rohstoffen wie Zucker oder Salz und Reibung abgetragen werden, basiert die Wirkung von chemischen Peelings auf Säuren.
Fruchtsäurepeelings gibt es in unterschiedlich starken Konzentrationen. Die niedrig dosierten Peelings aus Fruchtsäure sind beispielsweise im Drogeriemarkt erhältlich. Auch die Apotheke verkauft solche Fruchtsäure-Peelings für den Gebrauch zu Hause. Demgegenüber dürfen höher konzentrierte Fruchtsäuren nur von einem Arzt bzw. Dermatologen genutzt werden.
Wie wirkt ein Fruchtsäurepeeling auf der Haut?
Die Wirkung des Fruchtsäurepeelings basiert häufig auf der natürlichen Glykolsäure. Diese kann aus verschiedenen Früchten (z.B. Trauben, Äpfel), aber auch Zuckerrohr, Honig oder Wein gewonnen werden.
Die Wirkung der Glykolsäure ist dabei von der Konzentration und der Häufigkeit sowie Regelmäßigkeit der Anwendung abhängig. Grundsätzlich kann die Fruchtsäure in zwei Schichten der Haut wirken:
- In geringer Menge bzw. Konzentration dringt die Säure nur in die obere Hautschicht ein. Diese wird sanft gepeelt und die neue, unbeschädigte Haut so an die Oberfläche befördert. Das Ergebnis wird nach etwa zwei Tagen sichtbar.
- In höheren Mengen gelangt die Fruchtsäure bis in die mittlere Hautschicht. Dort werden die abgestorbenen Hautzellen gelöst und entfernt. Daher auch die Bezeichnung des “chemischen Peelings”.
Studien zufolge verbessert die Fruchtsäure die Wasserbindefähigkeit der Haut. Sie fördert die Zellteilung, wodurch sich mehr neue Hautzellen bilden. Diese machen die Oberhaut dicker und die Haut kann die Feuchtigkeit besser im Inneren speichern. Dadurch wirkt die Haut praller und feine Fältchen werden geglättet.
AHA-Peelings wirken außerdem nachweislich gegen Hautunreinheiten und Pigmentstörungen. Die farbgebenden Pigmente verteilen sich besser, wodurch übermäßige Ansammlungen verhindert werden. Pigmentflecken werden dadurch aufgehellt.
Zusätzlich kann die Fruchtsäure auch große Poren verkleinern und so das Hautbild optisch verfeinern und ebenmäßig werden lassen.
Nicht zuletzt sorgt ein Fruchtsäurepeeling dafür, dass Wirkstoffe tiefer und besser in die haut eindringen können.
Zusammenfassend wirkt sich ein Fruchtsäurepeeling folgendermaßen auf das Hautbild aus:
- verbesserter Hautstoffwechsel und Hauterneuerungsprozess
- Verringerung von Pigmentflecken
- frischer, rosiger Teint
- feines, ebenmäßiges Hautbild durch verkleinerte Poren
- Verringerung von Hautunreinheiten, weniger Entzündungen
- Verfeinerung von Aknenarben
Wie wirkt ein Fruchtsäurepeeling gegen Falten?
Es konnte nachgewiesen werden, dass durch die regelmäßige Anwendung von Fruchtsäure verstärkt Kollagen und Elastin in der Haut gebildet werden. Die beiden Proteine sind wichtiger Teil des menschlichen Bindegewebes und sorgen dafür, dass die Haut straff und elastisch ist.
Im Laufe des Lebens produziert die Haut immer weniger Kollagen und Elastin und auch durch einen ungesunden Lebensstil mit viel Alkohol, Zigaretten, Zucker und Sonne werden die wichtigen Zellen zerstört. Die Haut wird schlaff, trocken und es bilden sich immer tiefer werdende Falten. Durch die Fruchtsäure lässt sich also die vorzeitige Faltenbildung verhindern und feine Fältchen können durch die verbesserte Struktur des Bindegewebes von innen aufgepolstert und geglättet werden.
Auch die Zellteilung lässt im Alter nach. Die Haut kann sich dadurch nicht mehr so gut von Schäden erholen. Während sich junge Haut etwa alle 28 Tage erneuert, findet der Hauterneuerungsprozess im Alter von 60 Jahren schon nur noch alle 60 bis 70 Tage statt. Schädigende Einflüsse wie die UV-Strahlung, Nikotin und Alkohol machen sich schnell an der Haut bemerkbar. Neben tiefen Furchen wirkt die Haut daher häufig fleckig und blass. Die AHA-Säure ist in der Lage, die Zellteilung anzuregen und verbessert so die Hauterneuerung.
Für wen eignet sich das Fruchtsäurepeeling?
Ein Fruchtsäurepeeling ist für verschiedenste Hautprobleme geeignet. Besonders gut wirkt es bei trockener, schuppiger, unreiner sowie reifer und sonnengeschädigter Haut. Das Hautbild lässt sich durch die regelmäßige Anwendung nachhaltig verbessern.
Grundsätzlich kann ein Fruchtsäurepeeling bei allen Hauttypen angewendet werden. Aber Menschen mit sehr empfindlicher Haut sollten aufpassen und die Anwendung eines Fruchtsäurepeelings mit einem Hautarzt bzw. einer Hautärztin besprechen. Besonders Patienten mit Neurodermitis, Rosacea oder Couperose sollten die Fruchtsäure nicht ohne Absprache anwenden. Durch die Säure kann es zu starken Reizungen kommen oder sich die Symptome erheblich verschlechtern.
Auch Personen, die akut unter einer Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus leiden, sollten lieber kein Fruchtsäure-Peeling anwenden. Durch das Auftragen des Peelings könnten sich die Viren ausbreiten.
Wie wird ein Fruchtsäurepeeling angewendet?
Wie bereits erwähnt gibt es Fruchtsäurepeelings, die nur vom Dermatologen bzw. einer Dermatologin angewendet werden dürfen und Fruchtsäuren für zuhause. Die AHA-Säuren, die beim Arzt oder medizinischen Kosmetiker verwendet werden, sind erheblich stärker konzentriert als Fruchtsäurepeelings, die man für zuhause kaufen kann. Das heißt auch, dass ein professionelles Fruchtsäurepeeling intensiver und zugleich wirksamer ist. Sowohl bei der Anwendung beim Arzt, als auch bei der Selbstbehandlung zu Hause sollte zwingend auf einen ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden. Die neue Haut reagiert besonders empfindsam auf UV-Strahlen.
Anwendung beim Arzt:
Die Behandlung erfolgt für gewöhnlich in mehreren Sitzungen. Bereits vor der ersten Behandlung sollte die Haut auf das AHA-Peeling vorbereitet werden. Der Arzt bzw. die Ärztin verabreicht hierfür eine niedrig dosierte AHA-Creme, die täglich oder alle zwei Tage aufgetragen werden soll. Danach kann die eigentliche Behandlung losgehen.
Die Einwirkzeit des Peelings wird von Sitzung zu Sitzung gemächlich gesteigert. Auf diese Weise soll sich die Haut langsam an die Wirkung gewöhnen. Starke Reizungen und Rötungen sollen so reduziert werden. Nach der Einwirkzeit wird das Peeling neutralisiert und vom Gesicht entfernt. Direkt nach der Sitzung sollte der Teint bereits sichtbar frischer wirken.
Für ein professionelles chemisches Peeling zahlt man pro Sitzung in der Regel etwa 50 bis 150 Euro. In einem Kosmetikstudio ist die Behandlung oft kostengünstiger.
Mit der Zeit lässt die Wirkung des Fruchtsäurepeelings nach. Experten empfehlen deshalb, die Anwendung ungefähr 4 Wochen nach der ersten Behandlung zu wiederholen. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, sollte das Fruchtsäurepeeling etwa vierteljährlich angewendet werden. Der Effekt kann so für bis zu zwei Jahre anhalten.
Anwendung zu Hause:
Wer ein Fruchtsäurepeeling zu Hause anwenden möchte, sollte sich bezüglich der Häufigkeit der Anwendung und der Einwirkzeit an den Angaben des Herstellers orientieren. Je nach Konzentration des Wirkstoffs sollte ein Fruchtsäurepeeling zu Hause meist höchstens zweimal wöchentlich angewendet werden.
Am besten ist es, ein Fruchtsäurepeeling abends anzuwenden. So kann die Säure über Nacht ihre Wirkung entfalten. Gleichzeitig sollten eventuelle Rötungen bis zum nächsten Morgen verschwunden sein. Das Peeling wird nach der Reinigung auf das trockene Gesicht aufgetragen. Bei Bedarf kann ein Fruchtsäurepeeling auch am Hals und im Dekolleté genutzt werden. Nach der Einwirkzeit (unterscheidet sich je nach Produkt – für gewöhnlich etwa 10 Minute) wird das Fruchtsäurepeeling mit lauwarmem Wasser abgewaschen. Teilweise gibt es auch Peelings, die auf der Haut bleiben und nicht abgespült werden müssen. Um Nebenwirkungen wie extreme Rötungen oder Schwellungen zu verhindern, sollte man sich zwingend an die Anweisungen des Herstellers in der Packungsbeilage halten.
Im Anschluss an das Peeling sollte eine feuchtigkeitsspendende Creme aufgetragen werden, um die Spannung der Haut zu reduzieren. Da die Haut direkt nach dem Peeling andere Wirkstoffe besonders gut aufnehmen kann, eignen sich vor allem Anti-Aging-Cremes wie die Biovolen Aktiv Moossalbe. Creme und Fruchtsäurepeeling gegen Falten sorgen gemeinsam für ein strahlendes, geglättetes Hautbild.
Fruchtsäurepeelings für den Gebrauch zuhause gibt es in Drogeriemärkten, Apotheken sowie vielzähligen Online-Shops. Aufgrund ihres niedrigen Fruchtsäuregehalts sind sie weniger effektiv als das Peeling beim Arzt. Die Konzentration eines medizinischen Fruchtsäurepeelings liegt bei bis zu 70 %, für den Hausgebrauch findet man Peelings mit maximal 10 % Säuregehalt.
Welche Nebenwirkungen hat das Fruchtsäurepeeling?
Wird das Fruchtsäurepeeling gemäß der Empfehlungen des Herstellers oder von einem Profi durchgeführt, treten für gewöhnlich keine Nebenwirkungen auf. Wer im Internet nach dem Stichwort Fruchtsäurepeeling sucht, stößt aber schnell auf Horror-Erfahrungen, die von Verätzungen oder Verbrennungen berichten.
Die AHA-Säure gilt unter den chemischen Peelings als die mildeste Variante. Auch im direkten Vergleich mit alternativen Behandlungsmethoden wie Botox oder einem Lifting ist das Fruchtsäurepeeling risikoarm. Extreme Nebenwirkungen wie zum Beispiel Narben sind sehr unwahrscheinlich, da die Haut nur oberflächlich gereizt wird und die Säure nicht bis in die tiefen Hautschichten gelangt.
Eine Rötung und ein leichtes Brennen im Gesicht im Anschluss an die Behandlung ist normal. Schließlich löst die Fruchtsäure die abgestorbenen Hautzellen in der Haut. Wird das Fruchtsäurepeeling zu Hause angewendet, sollte man mit einer geringen Konzentration beginnen und beobachten, wie die Haut darauf reagiert. Auch der Dermatologe bzw das Kosmetikstudio wird die Anwendung dementsprechend anpassen.
Wird das Fruchtsäurepeeling zur Behandlung von unreiner und zu Akne neigender Haut angewendet, kann es anfangs zu einer Erstverschlimmerung kommen. Die Säure reizt die Haut, weshalb sich das Hautbild direkt nach der Anwendung verschlechtern kann. Sobald etwas Zeit vergangen ist und die Haut sich an die Behandlung mit Fruchtsäure gewöhnt hat, wird der positive Effekt sichtbar.
Kann man ein Fruchtsäurepeeling selber machen?
Fruchtsäurepeelings selber machen ist tatsächlich nicht schwer. Wie anfangs erwähnt wird die Glykolsäure unter anderem aus Äpfeln oder Zitronensäure gewonnen. Fruchtsäuren, wie sie in Apfelessig oder Zitronensaft enthalten sind, können also auch einfach für ein selbstgemachtes AHA-Peeling genutzt werden.
Man sollte jedoch unbedingt darauf achten, dass die Säurekonzentration des Peelings zu Beginn der Behandlung nicht zu hoch ist, um Nebenwirkungen wie starke Reizungen und Rötungen zu vermeiden.
Für ein selbstgemachtes Fruchtsäurepeeling einfach den Saft einer frisch gepressten Zitrone mit einem Esslöffel Olivenöl und etwas Honig vermischen. Die Mischung in kreisenden Bewegung auf das trockene Gesicht geben, dabei den Mund- und Augenbereich frei lassen. Danach sollte das Peeling für etwa 10 Minuten einwirken und dann mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden. Dabei aufpassen, dass die Mischung nicht in die Augen gelangt. Im Anschluss eine Anti-Aging-Pflege und Sonnencreme auftragen.
Zitronensaft sollte man vorsichtig dosieren, ansonsten kann er die Haut sehr austrocknen und für Reizungen sorgen. Weniger aggressive Fruchtsäuren, beispielsweise aus Papayas oder Kiwis eignen sich ebenfalls für ein selbstgemachtes AHA-Peeling.
Brennt das selbstgemachte Peeling zu sehr auf der Haut, sollte die Behandlung sofort abgebrochen und die Haut mit lauwarmem Wasser gründlich abgewaschen werden.
Fazit: Wie gut ist ein Fruchtsäurepeeling gegen Falten?
Beim Fruchtsäurepeeling handelt es sich um ein sanftes, aber vielfältig einsetzbares chemisches Peelings. Besonders sonnengeschädigte und reife Haut profitiert von der verbesserten Hauterneuerung und der gesteigerten Produktion von Kollagen und Elastin. Hautunreinheiten und Altersanzeichen lassen sich mit einem AHA-Peeling mittelfristig reduzieren. Produkte für zu Hause sind kostengünstig zu kaufen. Demgegenüber ist die Behandlung beim Profi zwar wirksamer, aber auch teuer. Für feine Fältchen, Pigmentflecken und Aknenarben ist ein Fruchtsäurepeeling sehr gut geeignet – besonders in Kombination mit hochwertigen Anti-Aging-Cremes. So lassen sich Falten nicht nur optisch aufpolstern, sondern auch vorbeugen.