Die Körpertemperatur eines Menschen fungiert wie ein Gesundheitsbarometer des Körpers. Im Normalfall liegt sie zwischen 36,3 und 37,4 °C, wobei von Fieber erst bei erhöhten Temperaturwerten über 38 °C die Rede ist. Entsprechende Fiebersymptome weisen dabei grundsätzlich auf eine gestörte Temperaturregulierung des Organismus hin. Um genau zu sein, stellt Fieber sogar ein natürliches Warnsignal der Immunabwehr dar, das je nach Schwere der Gesundheitsgefahr stärker oder schwächer ausfällt.
Liegt beispielsweise eine harmlose Erkältung vor, zeigt sich die Körpertemperatur auf dem Fieberthermometer meist nur leicht, um 1 bis 2 Grad erhöht. Plagt das Immunsystem hingegen eine ernst zu nehmende Grippe, lässt sich das Fieber nicht nur schwerer durch Hausmittel senken, sondern erreicht auf dem Thermometer auch bedenkliche Grenzwerte von bis zu 42 °C. Insgesamt lassen sich erhöhte Temperaturwerte wie folgt einteilen:
Körpertemperatur (in °C) | medizinische Klassifizierung |
---|---|
36,3 bis 37,4 °C | Normaltemperatur |
37,5 bis 38 °C | erhöhte Körpertemperatur |
38,1 bis 38,5 °C | leichtes Fieber |
38,6 bis 39 °C | Fieber |
39,1 bis 39,9 °C | hohes Fieber |
40 bis 42 °C | sehr hohes Fieber oder Fieberkrämpfe |
über 42 °C | Kreislaufversagen setzt ein |
ab 44 °C | Denaturierung lebensnotwendiger Biomoleküle des Körpers mit Todesfolge |
Infektionskrankheiten als Hauptursache für Fieber
Wenn unser Immunsystem Krankheitserreger unschädlich zu machen versucht, nutzt es Fieber als effektiven Verteidigungsmechanismus. Aus gutem Grund, denn viele gesundheitsschädliche Mikroorganismen reagieren extrem hitzeempfindlich. Kein Wunder also, dass Fieber eines der häufigsten Symptome bei bakteriellen und viralen Infektionen ist. Allen voran sind es Erkältung, Grippe und Organinfekte wie Lungen- oder Blasenentzündung, die eine immunologische Fieberreaktion provozieren.
Als besonders gefährliche, wenn auch seltenere Ursachen für Fieber gelten infektiöse Reisekrankheiten (z.B. Malaria oder Dengue-Fieber). Übertragen werden diese Erkrankungen gerne durch Insektenstiche tropischer Mückenarten, deren gerinnungshemmende Speichelsekrete mit Krankheitserregern infiziert sind. Auch wenn begleitende Symptome gelegentlich an eine unspektakuläre Erkältung oder Grippe erinnern, sollten Sie das Fieber hier nicht allein durch Hausmittel zu senken versuchen. Viele infektiöse Reisekrankheiten enden ohne professionelle Therapiemethoden nämlich tödlich und müssen daher umgehend medizinisch versorgt werden.
Fieber durch infektiöse Erb- und Kinderkrankheiten
Was erbliche Fieberkrankheiten anbelangt, so sind unter anderem Rheuma, Morbus Crohn und das familiäre Mittelmeerfieber als Infektionsursachen für Fieber bekannt. Sie alle haben ihren Ursprung in genetisch bedingten Entzündungsherden, die bisweilen schwere Reizungen des Immunsystems verursachen. Manche Patienten leiden deshalb unter starken Fieberkrämpfen.
Besonders leidvoll sind Infektionskrankheiten auch für Kinder. Nicht nur, dass ihr Immunsystem wesentlich sensibler auf gesundheitliche Probleme reagiert. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Reihe infektiöser Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps und Windpocken, die dem kindlichen Organismus stark zusetzen können. Symptome wie Fieber sind in diesen jungen Jahren fast immer als Anzeichen für eine Infektion zu werten. Bei Kleinkindern im Speziellen deutet zudem das sogenannte Drei-Tage-Fieber auf kleinere Virusinfektionen hin.
Weitere Ursachen für Fieber sind:
- Blut- und Lebensmittelvergiftungen
(z.B. durch verunreinigte Nahrungsmittel, Pilze, Tier- oder Pflanzengifte) - körperliche Ausnahmezustände
(z.B. Überhitzung durch lange Sonnenbäder oder Extremsport) - hormonelle Schwankungen
(z.B. durch Menopause, Schwangerschaft oder Schilddrüsenüberfunktion) - seelische Belastungen
(z.B. Stress, innere Unruhe, ungelöste Konflikte oder Depressionen) - Genussmittelkonsum
(z.B. Alkohol-, Zigaretten- oder Drogenkonsum)
Fiebersenkende Hausmittel und Medikamente
Viele schwören bei der Fiebersenkung auf die Medikamente Paracetamol und Ibuprofen. Denken Sie vor der Einnahme entsprechender Arzneimittel aber daran, dass diese nur die Symptome, nicht aber die Kernursache der erhöhten Temperatur beheben. Zudem gibt es zahlreiche Hausmittel, die einer medikamentösen Behandlung in manchen Fällen ganz klar vorzuziehen sind (z.B. Fieber bei Kindern). Im Einzelnen stehen Ihnen folgende Optionen zur Verfügung, wenn Sie Ihr Fieber senken möchten:
- Anstrengung vermeiden – Symptome wie Fieber gehen in der Regel mit einem geschwächten Kreislauf einher. Größere Anstrengungen sollten Sie daher vermeiden und sich stattdessen gezielt schonen. Definitiv abzuraten ist von überhitzenden Sportarten, Dampf- oder gar Saunabädern. Zwar trägt Wärmezufuhr im Allgemeinen dazu bei, manche Krankheitserreger abzutöten, allzu lang anhaltende Hitze ist jedoch auch für Fieberpatienten selbst lebensgefährlich.
- Fieber senken durch Kühlung – Quark- und Wadenwickel sind bei Fieber für jede Altersgruppe zu empfehlen, stellen aber gerade für Kinder eine schonende Methode zur Fiebersenkung dar. Insbesondere dann, wenn die Kleinen Arzneimittel wie Zäpfchen ablehnen, sind kühle Umschläge ganz klar vorzuziehen. Achten Sie jedoch auf eine moderate Kühlung, um für den kindlichen Kreislauf bedrohliche Temperaturstürze zu vermeiden. Gleichwohl sollten strombetriebene Wadenwickel vor ihrer Verwendung in ein Handtuch gewickelt werden. Natürlich können auch Erwachsene die Wadenwickel
- Heilkräuter gegen Fieber – Die Liste heilpflanzlicher Hausmittel gegen Fieber ist lang. Nutzen können Sie unter anderem: Bibernelle, Brommbeere, Enzian, Flieder, Holunder, Johanniskraut, Lindenblüten, Pfefferminze, Sanddorn, Thymian und Traubensilberkerze. Die meisten Kräuter wirken dabei nicht nur fiebersenkend, sondern auch antibakteriell, was für die Behandlung von Infektionsursachen wie Grippe oder Erkältung durchaus förderlich ist. Nehmen Sie die Kräuter am besten zwei bis drei mal täglich in Teeform ein, da sich die heilenden Pflanzenessenzen so am schnellsten im geschwächten Körper verteilen. Ein Teelöffel Kräutermischung pro Tasse reicht dabei gänzlich aus.
- Fiebersenkende Medikamente – Eine medikamentöse Behandlung, etwa mit Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol, ist bei Fieber nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt empfehlenswert. Zur Auswahl stehen Ihnen entsprechende Medikamente in Form von Tropfen, Tabletten und Zäpfchen.
Ein Tipp: Setzen Sie auf Kombinationspräparate, mit denen sich Fieber und Grunderkrankung gleichermaßen erfolgreich behandeln lassen.
Fieber – Wann zum Arzt?
Schwerwiegende Erkrankungen lassen sich ohne ärztliche Untersuchung selbst bei leichtem Fieber nicht vollständig ausschließen. Oftmals befindet sich die Krankheit hier noch im Anfangsstadium, sorgt im späteren Verlauf aber für eine rasche Erhöhung der Körpertemperatur. Begeben Sie sich daher bei über 39 °C Fieber unverzüglich zum Arzt, anstatt die Symptome privat durch Hausmittel zu senken.
Fazit
Wie für viele Symptome gilt auch für Fieber: Eine Behandlung sollte sich bei ernsten Ursachen an der jeweiligen Grunderkrankung orientieren. Ergänzend hierzu oder um harmlose Formen von Fieber zu senken, stehen Ihnen eine Reihe effektiver Hausmittel zur Verfügung. In schweren Fällen bieten darüber hinaus fiebersenkende Medikamente wie ASS, Paracetamol und Ibuprofen gute Hilfe. Ein Gang zum Arzt ist ab einer Körpertemperatur von 39 °C dringend nahezulegen. Auf diese Weise können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine gute Behandlung für Ihre Erkältung, Grippe oder weitere Erkrankung finden.