Gerade in der westlichen Zivilisation wird bei vielen Menschen eine Fettleber diagnostiziert, die Ärzte oftmals auch als „Steatosis hepatis“ bezeichnen. Rund 40 Prozent aller Menschen in den westlichen Industriestaaten weisen zumindest eine leicht verfettete Leber auf. Die Diagnose kann viele Ursachen haben, grundsätzlich ist jedoch eine ungesunde Ernährung häufig für das Entstehen der verfetteten Leber verantwortlich. Die Fettleber wächst heran, wenn Ihr Körper mehr Fette ausbildet oder zugeführt bekommt, als er nachhaltig durch die Leber abbauen kann. Die überschüssigen Fette lagern sich daraufhin in dem Organ ein, wodurch dieses verfettet. Da das Leiden nicht durch Arzneimittel beseitigt werden kann, hilft nur eine Umstellung typischer Konsum- und Ernährungsgewohnheiten.
Wann wird von einer Fettleber gesprochen?
Mediziner sprechen von einer Fettleber, wenn mindestens fünf Prozent Ihrer Leberzellen Ablagerungen von Fett aufweisen. Die Schwere der Verfettung wird zudem in verschiedene Stufen unterteilt:
- leichte Fettleber: unter 30 Prozent der Leberzellen weisen Verfettungen auf
- mäßige Fettleber: mehr als 30 aber unter 65 Prozent der Leberzellen weisen Verfettungen auf
- starke Fettleber: über 65 Prozent der Leberzellen weisen Verfettungen auf
Mögliche Ursachen einer verfetteten Leber
Prinzipiell gibt es vier Hauptursachen, die mit einer Fettleber in Verbindung gebracht werden können:
- Adipositas
- Alkoholismus
- Arzneimittel/ Gifte
- Diabetes Mellitus
Alkohol ist der mit am häufigsten auftretende Grund für eine Fettleber. Konsumieren Sie zu viel Alkohol, wird die Zellmembran Ihrer Leber geschädigt, der Stoffwechsel gestört und die Sekretion der Fette (Fettabsonderung) verhindert, wodurch sich diese in der Leber sammeln.
Die häufigste Ursache für die Fettleber ist jedoch starkes Übergewicht oder Diabetes mellitus – knapp 70% aller Typ-2-Diabetiker weisen dieses Erkrankungsbild auf. Hoher Kohlenhydrate- oder Fettverzehr begünstigt die Ausbildung einer Fettleber, da Ihrem Körper bei übermäßigem Essverhalten mehr Fette zugeführt werden, als Ihre Leber abbauen kann.
Darüber hinaus kann auch das genaue Gegenteil eine Fettleber verursachen. Bei häufigem Fasten oder bestimmten Diätformen kann ein Eiweißmangel in Erscheinung treten. Hierdurch fehlen Ihrem Körper wichtige Enzyme, die für den Abtransport der Fette verantwortlich sind.
Woran kann eine Fettleber erkannt werden?
Normalerweise erkennen die meisten Menschen es nicht, wenn sie an einer verfetteten Leber leiden. Erst bei einer resultierenden Fettleberhepatitis treten erste Symptome auf, die Ihre Lebensumstände einschränken können. Hierzu zählen:
- Übelkeit
- Appetitlosigkeit
- Völlegefühl
- Druckschmerz auf der rechten Bauchseite
- Fieber
- gelbliches Hautbild
Ein Arzt kann Ihre Fettleber in den meisten Fällen direkt an der Größe Ihrer Milz oder Leber erkennen. Eine solche Diagnose sollten Sie niemals auf die leichte Schulter nehmen, denn schlimmstenfalls droht sogar eine möglicherweise tödliche Leberzirrhose. Oftmals macht auch bei Diabetes oftmals nicht die Leber selbst Ärger, sondern sie stellt ein Barometer für den Fettgehalt in den Blutbahnen dar. Dieser kann wiederum ein Anzeichen für Aterienverkalkungen und als spätere Folge für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sein.
Maßnahmen gegen eine verfettete Leber – auch das Organ kann wieder abnehmen
Es gibt keine Arzneimittel, wodurch es Ihnen möglich wäre, Ihre Fettleber zu behandeln, wenn sich diese als Resultat Ihres Konsumverhaltens entwickelt hat. Wenn Alkohol für die Ausbildung Ihrer Fettleber verantwortlich sein sollte, hilft nur eine starke Einschränkung Ihres Alkoholkonsums. Falls Ihre Essgewohnheiten Ihre Fettleber verursachen, müssen Sie versuchen, diese dauerhaft und nachhaltig umzustellen.
Grundsätzlich sollten Sie sich an folgenden Richtlinien bei der Zusammenstellung Ihrer täglichen Mahlzeiten orientieren:
- weniger Kalorien zu sich nehmen (am Grundumsatz orientieren)
- den Konsum von fetthaltigen Lebensmitteln deutlich einschränken
- mehr vitaminreiche und nährstoffreiche Nahrung zu sich nehmen
Doch reicht eine Ernährungsumstellung alleine noch nicht vollständig aus, um Ihre Fettleber zu bekämpfen. Untersuchungen haben gezeigt, dass auch körperliche Aktivität, die regelmäßig ausgeführt werden sollte, den Fettabbau in der Leber begünstigt und somit eine gute Therapie darstellt. Pläne für regelmäßige Bewegung und Sport sollten Sie dabei auf Ihre individuelle Leistungsfähigkeit abstimmen und zunächst klein anfangen, um sich später mehr und mehr zu steigern.30-60 Minuten täglich reichen dabei übrigens vollkommen aus.
Grundsätzlich unterscheiden Ernährungswissenschaftler und Mediziner zwei Arten von Menschen mit Fettlebern:
- Solche, die auf eine Ernährungsumstellung mit ausreichend sportlicher Betätigung schnell reagieren und ihre Fettleber somit auch schnell abbauen. Diese werden auch als Responder bezeichnet.
- Solche, bei denen eine Umstellung der Ernährung und ein Sportprogramm nicht ausreichen, um die Fettleber zu beseitigen. Diese werden auch als Non-Responder bezeichnet.
Wenn Sie zum letzteren Personenkreis zählen, hilft im Regelfall nur die Hilfe eines ausgewiesenen Ernährungsexperten, der Ihnen einen speziellen Ernährungsplan zusammenstellt. Dieser zeichnet sich in der Regel durch einen stark verminderten Glucose- und Fructosegehalt aus. Zudem besteht die Nahrung hauptsächlich aus protein- und ballaststoffreichen Lebensmitteln.
Als letzte mögliche Therapie können vor allem Diabetes Patienten mit unkontrollierbarer Fettleber auf einen chirurgischen Eingriff setzen. Die bariartrische Chirurgie setzt auf Magenbänder und Magenverkleinerungen, was auch den Stoffwechsel verbessern kann. Solche Eingriffe sind jedoch nur bei starkem Übergewicht oder Stoffwechselstörungen indiziert. Für alle Anderen heißt es: durch Bewegung und Ernährngsumstellungen abnehmen! Hier noch einmal die Therapiemöglichkeiten im Überblick:
- Essgewohnheiten anpassen (weniger essen, weniger Fett)
- Sport und Bewegung (maßvoll, 30-60 Minuten täglich sind optimal)
- Non-Responder müssen eventuell besondere Ernährungspläne gegen die Fettleber aufstellen
- in besonders schlimmen Fällen (starke Fettleibigkeit, schwerer Diabetes) können chirurgische Eingriffe helfen
Die richtige Diätform wählen
Während der Diät ist es jedoch wichtig, dennoch auf gesundes, ausgewogenes Essen zu achten. Reines Fasten oder ungesunde Diätformen können nämlich die Entstehung einer Fettleber noch begünstigen, da der hieraus entstehende Eiweißmangel den Abtransport der Fette verhindert. Grundsätzlich liegen Sie mit Ihrer Diät auf einem gesunden Niveau, wenn Ihre Gewichtsreduktion wöchentlich nicht bei über einem Kilogramm liegt. Wenn Sie sich mit Diäten und Lebensmitteln nicht ausreichend auskennen, sollten Sie die Hilfe eines Ernährungsexperten oder Arztes in Anspruch nehmen. Dieser hilft Ihnen, Fett in der Ernährung zu reduzieren und Ihre Gesundheit auf die richtige Art und Weise zu verbessern.