Über die richtige Ernährung wird viel diskutiert. Vor allem im Zuge der ständig steigenden Raten übergewichtiger sowie adipöser Erwachsener und Kinder gewinnt die Frage nach einer gesunden Ernährungsweise weiter an Aktualität. Dabei ist die Diskussion häufig nicht von offiziellen Ernährungsempfehlungen, sondern zumeist von stetig wechselnden Trends bestimmt. Low Fat, Low Carb, Intervallfasten, Paleo und viele weitere Ansätze, sollen der Gesundheit zugutekommen — interessierte Laien können schnell den Überblick verlieren. Welche Vor- und Nachteile eine fettarme Ernährung hat, ist hier zu lesen.
Fett ist nicht gleich Fett
Es existieren sehr unterschiedliche Fette — feste und flüssige, tierische und pflanzliche. Einige von ihnen sind essenziell, das heißt, der menschliche Körper kann sie nicht selbst herstellen und ist auf die Zufuhr von außen angewiesen. Vor allem einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die in vielen hochwertigen pflanzlichen Ölen, außerdem in Nüssen, aber auch in Fisch, Eigelb oder Butter vorkommen, gelten als sehr gesund. Oft ist der Anteil als gesund geltender Fette in bestimmten pflanzlichen Produkten höher. Andererseits lässt sich tierisches Fett vom Körper leichter verstoffwechseln. Problematisch sind vor allem künstlich erzeugte Transfette, die keine gesundheitlichen Vorteile mit sich bringen, allerdings für einige negative Effekte verantwortlich gemacht werden. In größerer Menge finden sie sich vor allem in Fertiggerichten und Fast Food.
Vorteile fettarmer Ernährung
Die Vorteile fettarmer Ernährung liegen klar auf der Hand: Fett, das nicht über die Nahrung aufgenommen wird, kann auch nicht angesetzt werden. Denn Kohlenhydrate und Eiweiß haben zwar Kalorien, diese werden jedoch normalerweise verbrannt oder „verbaut“ — auf Bauch oder Hüfte schlagen sie sich allein nicht nieder. Vor allem aber werden Fette mit gefährlichen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems in Zusammenhang gebracht. Dazu nehmen Verbraucher in Deutschland zurzeit deutlich zu viel Fett zu sich. Eine konsequente Reduzierung von Fett in der Ernährung kann also durchaus zu einer Einsparung an Kalorien und damit auch zum Verlust von Gewicht führen. Doch diese Methode hat auch Nachteile und ist, vor allem auf Dauer, ungeeignet, um sich gesund zu ernähren.
Nachteile fettarmer Ernährung
Fette gehören zu den notwendigen Baustoffen des Körpers, ihnen kommen viele Funktionen zu. Hierzu zählen die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Gehirns, das hormonelle Gleichgewicht und die Stabilisierung von Organen als sogenanntes „Baufett“. Ein vollständiger Verzicht auf Fett führt daher früher oder später zu Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen. Dazu kommt, dass zumeist Kohlenhydrate und Eiweiße als Ersatz dienen. Kohlenhydrate jedoch belasten vor allem die Bauchspeicheldrüse, während sich eine übermäßige Eiweißzufuhr auf lange Sicht schädlich auf die Nieren auswirken kann. Auch fettlösliche Vitamine wie E, D oder A können nicht mehr ausreichend verwertet werden. Eine sehr fettarme oder gar fettfreie Ernährung ist der Gesundheit daher auf Dauer nicht zuträglich.
Fazit
Sowohl zu viel als auch zu wenig Fett können krank machen. Sinnvoll ist es, etwa 30 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs über Fette unterschiedlicher Herkunft zu decken und dabei auch zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten abzuwechseln. So ist eine große Vielfalt unterschiedlicher Fettsäuren garantiert. Keinesfalls sollten Verbraucher versuchen, länger als einige Tage vollständig auf Fett zu verzichten — auch nicht im Rahmen einer Diät. Erlaubt ist jedoch, die Fettzufuhr leicht zu reduzieren, beispielsweise auf ca. 25 Prozent. Empfohlen werden darf auch der Verzicht auf Fast Food und Fertiggerichte, da sie viele Transfette enthalten, die der Körper nicht benötigt. Täglich frisch zu kochen, erscheint vielen Menschen zwar sehr arbeitsintensiv, doch es schenkt auch die Kontrolle über die eigenen Ernährungsbestandteile und Achtsamkeit gegenüber Nahrungsmitteln.