Fast jede Frau klagt über lästige Fettpölsterchen an Bauch, Beinen, Po oder Hüften. Vor allem an diesen sogenannten Problemzonen sitzen die Fettdepots besonders hartnäckig und wollen auch nach etlichen Diäten und schweißtreibenden Trainingseinheiten nicht weichen. Häufig sind genetische Veranlagungen daran schuld, wenn der Körper an den letzten Reserven festhält und herkömmliche Methoden nicht zum gewünschten Erfolg führen. In diesem Fall hilft meist nur noch eine Fettabsaugung, um endlich die Wohlfühlfigur zu erreichen.
Für wen eignet sich eine Fettabsaugung?
Eine Fettabsaugung oder auch Liposuktion kann dann in Betracht gezogen werden, wenn die Umstellung der Ernährung und viel Sport nicht gegen die hartnäckigen Fettdepots ankommen. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass genetische Veranlagungen dafür verantwortlich sind, dass der Körper an den Problemzonen Bauch, Beine, Po und Hüften zu viele Fettzellen speichert. Spielen zusätzlich psychische Faktoren eine Rolle und der Patient oder die Patientin fühlt sich nicht mehr wohl in seinem Körper, ist die Fettabsaugung eine Möglichkeit, um das Selbstwertgefühl zu verbessern.
Wie läuft eine Fettabsaugung ab?
Nach der Vorbesprechung zeichnet der Arzt die Regionen auf, an denen das Fett abgesaugt werden soll. Für den operativen Eingriff wird der Patient anschließend unter Vollnarkose gesetzt, erhält eine Kurznarkose oder eine lokale Betäubung.
Der Mediziner macht kleine Hautschnitte, meist in den Regionen um den Bauchnabel und im Schambereich. Dann führt er schmale Kanülen in verschiedenen Größen durch die Hautschnitte ein. Diese erzeugen einen Unterdruck und saugen so die vorhandenen Fettdepots ab. Muskeln, Haut und Blutgefäße bleiben davon unbetroffen. Während der Absaugung werden ein örtliches Betäubungsmittel und Adrenalin in den betroffenen Bereich injiziert, um das Fett leichter vom umliegenden Gewebe lösen zu können. Das Adrenalin verringert zusätzlich die Blutungen.
Nach dem Eingriff verschließt der Arzt die Hautschnitte wieder. Wenn sich die Kontur des Körpers stark verändert hat, ist es unter Umständen nötig, nach der Fettabsaugung eine Hautstraffung durchzuführen.
Der gesamte Eingriff dauert zwischen einer und vier Stunden. Der Patient muss in der Regel einige Tage stationär aufgenommen werden, damit die Mediziner seinen Zustand und die Wundheilung kontrollieren können.
Was gilt es nach einer Fettabsaugung zu beachten?
Der Arzt teilt dem Patienten vor und nach der Liposuktion ausführlich mit, welche Maßnahmen er im Anschluss an den Eingriff beachten sollte. Es ist besonders wichtig diese Anweisungen zu berücksichtigen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Der Patient darf zwei bis vier Tage nach der Fettabsaugung nicht duschen. Bäder müssen drei bis vier Wochen gemieden werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Abhängig von dem behandelnden Bereich sollte der Patient einige Wochen auf Sport verzichten. Bei einer Liposuktion im Bauchbereich darf in vielen Fällen drei bis vier Wochen lang weder Sport gemacht, noch schwer gehoben werden. Leichte Bewegung wie Spazierengehen stellt im Regelfall kein Problem dar.
Nach dem Eingriff muss der Patient für zwei bis sechs Wochen einen Kompressionsmieder oder Stützstrümpfe tragen. Die Kompression fixiert das Bindegewebe, trägt zur Wundheilung bei und verhindert eine starke Narbenbildung.
Was kostet eine Fettabsaugung?
Die exakten Kosten für eine Fettabsaugung sind davon abhängig, an welcher Stelle der Arzt den Eingriff vornimmt und wie viel Fettdepots entfernt werden. Grundsätzlich liegt der Preis zwischen 1.000 und 6.000 Euro.
Für eine Fettabsaugung des Unterbauches müssen Patienten mit etwa 3.000 Euro rechnen. Die Kosten für die Behandlung der sogenannten Reiterhosen belaufen sich auf ungefähr 4.000 Euro.
Ist nach der Liposuktion zusätzlich eine Straffung der Haut nötig, ist das invasive Verfahren wesentlich umfangreicher. In diesem Fall muss der Patient mit deutlich höheren Kosten rechnen.
Die Fettabsaugung kann auch mit anderen Schönheitsoperationen kombiniert werden. Beispielsweise lassen sich die entnommenen Fettzellen für die Brustvergrößerung oder zur Faltenunterspritzung einsetzen.
Weitere Informationen zur Fettabsaugung
Bleiben nach einer Fettabsaugung Narben?
Um das Fett absaugen zu können, muss der Arzt kleine Schnitte in der Haut machen. Allerdings werden diese an Stellen gesetzt, an denen sie kaum sichtbar sind. Beispielsweise in einer natürlichen Hautfalte. Zusätzlich erhält der Patient nach dem Eingriff Anweisungen, wie er seine Narben pflegen soll. Verwendet er entsprechende Cremes und Lotionen, lässt sich die Narbenbildung auf ein Minimum reduzieren.
An welchen Körperstellen kann eine Fettabsaugung durchgeführt werden?
Eine Fettabsaugung wird in der Regel an folgenden Körperstellen durchgeführt:
- Bauch
- Hüfte und Taille
- Po
- Oberschenkel
- Kinn
Die Fettabsaugung kommt auch bei Männern zum Einsatz, die an einer Gynäkomastie leiden. Sofern das überschüssige Gewebe aus Fett besteht, kann dieses bei dem Eingriff einfach entfernt werden.
Wann eignet sich eine Liposuktion nicht?
Eine Fettabsaugung sollte bei starkem Übergewicht nicht durchgeführt werden. Der Patient muss zuerst mithilfe einer Nahrungsumstellung und Sport sein Gewicht reduzieren. Unter Umständen kann ein Magenband oder ein Magenballon dabei behilflich sein, das gewünschte Gewicht zu erreichen. Diese Optionen sollten mit einem Facharzt besprochen werden. Auch ein Kuraufenthalt oder der Besuch bei einem Ernährungsberater können den Umgang mit den richtigen Nahrungsmitteln und die Integration von Sporteinheiten in den Alltag erleichtern.
Auch bei einem sogenannten „Bierbauch“, wie er bei Männern häufig auftritt, eignet sich eine Liposuktion nicht. Das Fettgewebe befindet sich unter den Bauchmuskeln, weshalb der Patient nur durch eine Nahrungsumstellung und Sport seine Körpermaße reduzieren sollte.
Welche Risiken birgt die Fettabsaugung?
Wird die Fettabsaugung von einem qualifizierten Facharzt vorgenommen, gilt sie grundsätzlich als risikoarm. Wichtig ist, dass der Mediziner nur mit sterilen Materialien arbeitet, um eine Infektion zu vermeiden.
Die größte Gefahr bei der Liposuktion liegt darin, dass zu viele Fettzellen entfernt werden könnten und keine kreislauffördernden Infusionen gegeben werden. Auch kann es zu einer Wundheilungsstörung kommen, vor allem dann, wenn die entsprechenden Nachsorgeanweisungen nicht richtig ausgeführt werden. Verfügt der Mediziner nicht über die entsprechende Kenntnis, könnte er Hautnerven durchtrennen und so Empfindungsstörungen verursachen. Patienten sollten sich daher für eine Liposuktion nur in die Hände von erfahrenen und gut ausgebildeten Schönheitschirurgen begeben.
Nach dem Eingriff kommt es häufig zu kleinen Schwellungen und Blutergüssen. Diese verheilen im Regelfall schnell und stellen keine Gefahr dar. In Absprache mit dem Mediziner können regelmäßiges Kühlen und Lymphdrainagen für Linderung sorgen.