Die Femto-LASIK ist eine weiterentwickelte Form des traditionellen LASIK Verfahrens. Eine Verbesserung der Sehfähigkeit wird also auch hier durch die Öffnung bzw. den Flap der oberen Lamellenschicht des Auges sowie einer anschließenden Schleifung des darunter liegenden Hornhautgewebes erreicht. Statt eines Minihobels oder eines Mikrokeratoms wird hier aber ein professioneller Femtosekundenlaser für die Durchführung der Operation verwendet. Dies bringt einige Vorteile mit sich.
Vorteile der Operationsmethode
- mehr Präzision: Da ein Laser wesentlich genauer arbeiten kann als eine menschliche Hand, lassen sich selbst komplizierte Hornhautverkrümmungen behandeln. Diese verbesserte Präzisionsarbeit ergibt sich hauptsächlich aus der geringeren Toleranzgrenze bei der Flapvorbereitung. Während in der Keratom-LASIK Abweichungen von bis zu 50 Mikrometer bei der Erzeugung der neuen Lamellenschicht durchaus normal sind, beschränken sich mögliche Unebenheiten bei der Femto-LASIK auf gerade mal ein Zehntel.
- mehr Sicherheit: Die ohnehin schon sehr geringe Risikowahrscheinlichkeit von 0,01 %, die bei einer LASIK Behandlung auftreten kann, verringert sich durch die präzise Laserarbeit noch weiter. Eventuelle Schnittfehler sind demnach auszuschließen. Sollten diese aber doch einmal auftreten, heilen sie im Normalfall sehr schnell und ohne bleibende Schäden zu hinterlassen wieder ab. Ähnlich sieht es beim Infektionsrisiko aus, denn der Laserschnitt hinterlässt keinerlei offene Stellen am Epithel und verhindert deshalb effizient das Eindringen von schädlichen Keimen.
- bessere Ergebnisse: Dass die Femto-LASIK das Resultat langjähriger Optimierung ist, zeigt sich auch an den verbesserten Behandlungsergebnissen. So können beispielsweise auch Patienten mit stärkeren Sehschwächen die Behandlung nutzen und Erfolge vor einem Eingriff verlässlicher prognostiziert werden.
Operationsvoraussetzungen
Was die Voraussetzungen für eine Anwendung der Femto-LASIK Methode anbelangt, gestalten sich diese etwas großzügiger als bei der Keratom-LASIK. Das zeigt sich in erster Linie anhand der zu behandelnden Sehschwächen:
- Kurzsichtigkeiten zwischen -2 und -10 Dioptrien
- Weitsichtigkeiten bis +3 Dioptrien und
- Hornhautverkrümmungen bis 5 Dioptrien.
Im Bereich der Kontraindikationen gelten aber nach wie vor die selben Ausschlusskriterien wie bei der klassischen LASIK Behandlung, das heißt, keine Operation
- für Patienten unter 18 Jahren,
- für schwangere Frauen,
- bei Vorliegen von Augen-, Allgemein- oder Autoimmunkrankheiten,
(z.B. Rheuma, Diabetes, gründem oder grauem Star) - bei ungenügender Hornhautdichte und
- bei anhaltender Verschlechterung der Fehlsichtigkeit innerhalb der letzten zwei Jahre.
Nachteile und Risiken
Themenwelt: Augenlasern
- Wenngleich der Behandlungserfolg deutlich gesteigert ist, bedarf die Abheilung eines Lasereingriffes einer bei Weitem höheren Abheilungsphase. Diese ist, wenn auch sehr selten, mit eventuellen Wundheilstörungen verbunden.
- Vor allem bei älteren Menschen und Patienten mittleren Alters (30 bis 40) führt das Augenlasern des Öfteren zu einer sogenannten Überkorrektur der Sehkraft. Dies bedeutet, dass der Körper aufgrund der enormen Verbesserung des Sehvermögens eine künstliche Kurzsichtigkeit simuliert, um seinen eigenen Heilungsfortschritt auszugleichen. Besagte vorübergehende ‚Feinjustierung‘ kann mehrere Monate anhalten und macht bisweilen das Tragen einer Brille erforderlich.
- Eine besondere Augenempfindlichkeit, etwa durch Licht- und Drucksensibilitäten, tritt nach der Behandlung in bis zu 20 % der Fälle ein. Enorme Trockenheit kann ebenfalls zum Problem werden und bei den Betroffenen ein befremdliches Wahrnehmungsgefühl hinterlassen.
- Der Preis für eine Laserbehandlung ist logischerweise um einiges teurer. Liegen die Preise beim Keratom Verfahren gerade einmal zwischen 700 € und 800 € pro Auge, so muss bei der Femto-LASIK mit Preisen von 1 400 € bis 1 600 € pro Auge gerechnet werden. Für einen Patienten verdoppeln sich die Kosten also, obwohl die Chancen auf eine finanzielle Beteiligung der Krankenkasse gleich niedrig bleiben.
- Manche Nebenwirkungen, wie etwa ein mögliches Einwachsen des Epithels oder eine Verschiebung des Hornhautdeckels (z.B. durch das Reiben des Auges) lassen sich erst bis zu sechs Wochen nach einer Operation feststellen. In diesem Fall wird eine erneute Behandlung notwendig, welche die Behandlungskosten weiter nach oben treibt.