Es war ein herber Rückschlag für Gesundheitsminister Lauterbach, welcher eine bundesweite Signalwirkung mit sich brachte. Die Ersatzkassen zahlen ab sofort nicht mehr für den Gesundheitskiosk in Hamburg. Hierbei wurde ein Verweis auf die Politik des Ministers ausgesprochen. Dabei spricht viel dafür, dass der Plan, rund 1000 Kioske deutschlandweit zu erreichten, bereits gescheitert ist, bevor es losging.
Großer Rückschlag
Barmer, DAK und Techniker Krankenkasse streichen dem bundesweit als Modellprojekt dienenden Gesundheitskiosk in Hamburg die finanziellen Mittel. Die Ersatzkassen erklärten, dass die Übernahme der Kosten für den Betrieb des Kiosks, der Menschen in sozialen Brennpunktstadtteilen gesundheitlich berät, über das Jahresende hinaus nicht verlängert werden würde. Kurz zuvor wurde das Projekt durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach noch gelobt.
Begründung: Die Einrichtung würde auch Beratungen anbieten, die zwar das Thema Gesundheit betreffen, aber nicht in die Zuständigkeit der gesetzlichen Krankenversicherungen fallen. Weiter stünde der Betrieb in keinem Verhältnis zu den erhöhten Ausgaben.
Zwei Kassen sind bereit weiterzuzahlen
Eine weitere Begründung für die Stilllegung der Zahlungen ist, dass die Leistungen des Gesundheitskiosks sich mit vielen bereits vorhandenen Angeboten des sozialen Hilfesystems doppeln würden. Hierbei bezogen sich die Krankenkassen beispielsweise auf die lokalen Vernetzungsstellen Prävention, Pflegestützpunkte, Angebote der einzelnen Krankenkassen und den vielfältigen Angeboten der Gesundheitsämter.
Die beiden Versicherer AOK sowie die Mobil Krankenkasse kündigten jedoch an, die Finanzierung fortführen zu wollen. Diese sind überzeugt, dass gerade ein Beratungsangebot für Menschen in sozialen Brennpunkten sehr sinnvoll ist und eine gesundheitliche Gleichberechtigung in allen Schichten herrschen sollte. Wie es mit dem Pilotprojekt Gesundheitskiosk weitergeht, bleibt abzuwarten.