Eine gesunde Ernährung ist selbstverständlich auch außerhalb einer Schwangerschaft wichtig für Ihre Gesunderhaltung. Sobald sich während Ihrer Schwangerschaft jedoch ein kleines Kind in Ihrem Leib entwickelt, werden Sie sich voraussichtlich besonders für Ihr eigenes und das Wohlergehen Ihres Kindes interessieren. Eine besonders ausgewogene Ernährung sowie ein gesundes Maß an Bewegung werden sich nicht nur kurzfristig, sondern auch nachhaltig auf Ihre Gesundheit und die Entwicklung Ihres Kindes positiv auswirken. Durch die Nahrung ist es beispielsweise sogar möglich, das Risiko einer Allergie-Ausbildung bereits in diesem frühen Entwicklungsstadium zu minimieren. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie von der Universität aus Missouri in den USA konnte aufzeigen, dass in Abhängigkeit von der Ernährung der Mutter bestimmte Gene des Kindes angesprochen werden. Mädchen seien bei einer eher unausgewogenen Ernährung diesem Missstand gegenüber deutlich resistenter als Jungen. Die Studie gab ebenfalls Aufschluss darüber, dass eine kalorienreiche Ernährung vermutlich eher die Entwicklung eines Jungen begünstige, hingegen eine kalorienarme Ernährung eher Mädchen hervorbringt. Gänzlich konnte die letzte These jedoch noch nicht belegt werden. Nichtsdestotrotz sollen im Folgenden sollen alle relevanten Fragen zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ verständlich beantwortet werden.
Erhöhter Energiebedarf während der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft müsse ja für zwei Personen gegessen werden. So zumindest lautet die Aussage vieler schwangerer Frauen. Und ganz Unrecht haben sie damit nicht. Dennoch steigt Ihr Energiebedarf während der Schwangerschaft lediglich um circa 10 Prozent an. Und dies auch nur in den letzten zwei bis drei Monaten. Viel entscheidender ist jedoch Ihr Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders Jod, Eisen und Folat sollten Sie bereits zu Beginn der Schwangerschaft in erhöhter Menge konsumieren. Dies heißt jedoch nicht, dass auch die Nahrungsmenge ansteigen sollte. Essen Sie zu viel, so erhöht dies das Risiko, dass Ihr Kind mit starkem Übergewicht zur Welt kommt und zudem die Gefahr einer späteren Diabetes mellitus Typ 2 Erkrankung bei Ihrem Kind.
Gewicht der Mutter ist relevant – vor der Schwangerschaft
Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Ihr Gewicht nicht nur direkt auf die Gesundheit des Kindes auswirkt, sondern auch Ihre Empfängnisbereitschaft steigert. Zudem hat es einen starken Einfluss auf den Verlauf Ihrer Schwangerschaft an sich sowie auf die Geburt selbst. Dabei ist Ihr Körpergewicht, welches Sie vor der Empfängnis innehaben, von viel entscheidender Bedeutung als das Gewicht während der Schwangerschaft. Achten Sie daher vor der Empfängnis möglichst auf Ihr Idealgewicht. Die Gewichtszunahme innerhalb der Schwangerschaft sollte sich zwischen 10 und 16 Kilogramm ansiedeln.
Besondere Ernährung in der Schwangerschaft ist nicht notwendig
Dass Schwangere eine besondere Ernährungsform einhalten müssen, stimmt nicht. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, wie sie für jeden Allgemeinbürger gelten, reichen ebenfalls aus, um Ihren Energie- und Nährstoffbedarf während der Schwangerschaft zu decken. Empfohlen wird daher, ausreichend Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, fettarmes Fleisch und fetthaltigen Fisch zu sich zu nehmen. Eine ausgewogene Ernährung ist hierbei das entscheidende Stichwort. Speziellere Nährungsformen wie es beispielsweise Vegetarier oder Veganer einhalten, können sich schädlich auf die Entwicklung des Kindes, insbesondere auf das Nervensystem, auswirken. Auch zu hoher fetthaltiger Fleischkonsum ist während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
Die Wichtigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln
Wie bereits erwähnt, reicht zwar eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft grundsätzlich aus, dennoch sollten Sie auf Supplemente zurückgreifen, die Ihren speziellen Bedarf an Jod und Folat während der Schwangerschaft decken können. Hilfreich für eine genaue Bedarfserrechnung ist hier der Arztbesuch. Grundsätzlich wird empfohlen, dass die Tagesdosis an Folsäure während der Schwangerschaft bei circa 400 μg liegen sollte. Jod sollten Sie täglich in einer Menge von 100–150 μg aufnehmen. Auch eine zusätzliche Einnahme von Eisen kann in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein. Hier ist jedoch unbedingt ein Arzt um Rat zu fragen, der auf Grundlage einer Blutuntersuchung einen etwaigen Eisenbedarf ermitteln kann. Bei gefüllten Eisenspeichern in Ihren Körper kann eine zusätzliche Supplementierung eine schädliche Wirkung auf Ihr Kind haben.
Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren
Bei einer ausgewogenen Ernährung, die auch eine ausreichende Menge an Meeresfisch enthält, sollte der Omega-3-Bedarf bereits über die Nahrung ausreichend gedeckt sein. Sollten Sie keinen Fisch mögen oder essen wollen, empfiehlt sich auch hier eine Supplementierung mit mindestens 200 mg pro Tag. Auch Vitamin D werden Sie in Ihrer Schwangerschaft benötigen. Hierzu reicht es für gewöhnlich, wenn Sie sich bis zu 10 Minuten am Tag der Sonne ohne Lichtschutz aussetzen. Ihr Körper wird darauf mit der Vitamin D-Eigensynthese reagieren. Andernfalls empfiehlt sich auch hier die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels, beispielsweise bei starker Lichtempfindlichkeit oder auch in den dunklen Wintermonaten. Die empfohlene Dosis liegt hier bei 20 μg.
Verzicht auf rohes und rotes Fleisch
Besonders auf tierische Lebensmittel, die roh oder ungegart verzehrt werden, sollten Sie während der Schwangerschaft verzichten. Hier besteht die höchste Gefahr einer Lebensmittelinfektion, welche Ihr ungeborenes Kind stark gefährden kann. Hierzu zählen unter anderem auch Weichkäse oder Räucherfisch. Auch abgepackte Salate sind während Ihrer Schwangerschaft zu vermeiden. Grundsätzlich ist es ratsam, nur frische Lebensmittel zu verzehren.
Alkohol, Koffein und Tabak
Sowohl alkoholische Getränke als auch Zigaretten sind während einer Schwangerschaft strengstens untersagt. Ob es einen Zeitraum gibt, in welchem diese Genussmittel für Ihr Kind ungefährlich sind, kann wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Koffein darf weiterhin auch während der Schwangerschaft verzehrt werden. Hier sollten Sie Ihren Konsum jedoch auf Kaffee begrenzen. Bis zu drei Tassen am Tag werden noch als unbedenklich angesehen. Koffeinhaltige Energy-Drinks sind gänzlich zu vermeiden.