Unter Gastritis versteht die Medizin eine akute oder chronische Magenschleimhautentzündung, welche in 90 % der Fälle durch das Stäbchenbakterium Helicobacter pylori ausgelöst wird. Eines der häufigsten Symptome der Gastritis ist dabei eine Lebensmittelunverträglichkeit, die mit Sodbrennen, Bauchschmerzen oder Durchfall einhergehen kann.
Ursache hierfür ist die Tatsache, dass die durch Helicobacter pylori ausgelöste Zersetzungsvorgang der Magenschleimhaut vorrangig die Integrität und Funktionalität des Verdauungstraktes beeinträchtigt. Die Folge einer Magenschleimhautentzündung ist somit eine unweigerliche Empfindlichkeit gegen aggressive Nahrungsbestandteile. Gezielte Umstellungen der Ernährung sind bei Gastritis deshalb sehr wichtig, um Symptome wie Bauchschmerzen sowie Sodbrennen zu lindern und eine schnelle Genesung zu unterstützen.
Welche Lebensmittel sind bei einer Gastritis eher schädlich?
fett- und zuckerreiche Ernährung vermeiden: Zu den bei Gastritis absolut schädlichen Lebensmittelprodukten zählen vor allem fettige und überzuckerte Nahrungsmittel. Beide Lebensmittelgruppen bedeuten für den Magen einen enormen Verdauungsaufwand, was das Auftreten etwaiger Symptome (z.B. Sodbrennen) befördern kann. Zucker im Speziellen dient darüber hinaus vielen Bakterien als idealer Nährboden und begünstigt folglich die Vermehrung von Helicobacter pylori im Bereich der Magenschleimhaut.
säurehaltige und scharfe Lebensmittel: Ebenfalls verzichten sollten Sie als Patient mit Gastritis bei Ihrer Ernährung auf Lebensmittel, welche die durch Helicobacter pylori entstandenen Schäden an der Magenschleimhaut vergrößern. Dies betrifft insbesondere stark säurehaltige und extrem scharfe Gerichte oder Getränke. Sie ätzen bereits bestehende Lücken der Magenschleimhaut weiter auf, was nicht nur für Gastritis typische Symptome wie Sodbrennen und Bauchschmerzen intensiviert, sondern auch die Gefahr erhöht, ein Magengeschwür zu erleiden. In Bezug auf den Säuregehalt von Nahrungsmitteln kann bei einer Magenschleimhautentzündung zudem unreifes Obst sehr gefährlich werden, ist der Fruchtsäuregehalt hier doch besonders hoch.
keine blähenden Nahrungsmittel bei Gastritis: Die dritte, in Sachen Ernährung zu meidende Lebensmittelgruppe wird bei Gastritis von stark blähender Nahrung (z.B. Zwiebeln oder Hülsenfrüchte) gestellt. Kommt es hier bereits bei gesunden Menschen zu unangenehmen Begleiterscheinungen, können sich die Symptome bei Menschen mit einer Magenschleimhautentzündung noch stärker äußern. Sodbrennen ist hier noch das geringste Übel, denn was die Blähungen bei Gastritis vorrangig verursachen, sind unerträgliche Bauchschmerzen, die über mehrere Stunden, manchmal sogar Tage anhalten können.
Übersicht zu schädlichen Lebensmitteln bei Gastritis:
Obst und Gemüse | Fleisch und Fisch | Getränke | sonstige Lebensmittel |
---|---|---|---|
Avocado | Aal | Alkohol | frisches (Vollkorn-) Brot |
Bohnen | Hering | Kaffee | Frittiertes / Gebratenes |
Erbsen | Lachs | Fruchtsäfte | Käse (über 45 % Fett) |
Kohl | Leberwurst | kohlensäurehaltige | Mayonaise |
Nüsse, Mandeln und Pistazien | Makrele | Getränke | Sahne (über 20 % Fett) |
rohes Steinobst | Mortadella | Sauermilchprodukte | |
Zitrusfrüchte | Pökel- / Räucherfleisch | scharfe Gewürze | |
Zwiebeln | Salami | Süßigkeiten | |
Speck | Torten und Gebäck |
Welche Lebensmittel sind bei Gastritis besonders zu empfehlen?
Ernährung durch Schon- und Vollkost: Leicht verdauliches und fettarmes Essen ist für Patienten mit Gastritis definitiv sinnvoll. Generell wird für Menschen mit chronischer Magenschleimhautentzündung eine Diät aus Schon- bzw. leichter Vollkost empfohlen. Entsprechende Nährstoffrelationen gestalten sich dabei wie folgt:
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- 50 bis 55 Prozent Kohlenhydrate
- 30 Prozent Fett
- 15 bis 20 Prozent Eiweiß
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Vitamine und Vollkornprodukte: Vitamine dürfen Sie selbstverständlich uneingeschränkt in Ihre Ernährung mit einbauen. Vor allem ’sanftes‘ Obst und Gemüse bieten sich hier besonders an. Zusätzlich sind Produkte aus Vollkorngetreide ratsam. Gerade Haferschleim wirkt bei Gastritis wahre Wunder, besitzt er doch wertvolle Schleimstoffe, welche die Magen-Darm-Flora positiv beeinflussen. In Kombination mit fettarmem Naturjogurt sind Haferflocken oder Haferschleim zudem ein ideales Frühstück für Patienten mit Gastritis.
heilsame Getränke und Kräuter gegen Gastritis: Äußerst hilfreich bei der Bekämpfung einer Magenschleimhautentzündung ist es, Heilpflanzen und deren Essenzen in die Ernährung zu integrieren. Ob als Tee oder Gewürz – milde Kräuter wie Dill, Johanniskraut, Kamille, Majoran, Pfefferminze, Rosmarin und Salbei haben nicht nur eine antibakterielle Wirkung auf die durch Helicobacter pylori verursachte Magenschleimhautentzündung. Daneben tragen Sie auch zu einer besseren Verdauung bei und unterstützen die Regenerationsfähigkeit des Magens.
Übersicht zu geeigneten Lebensmitteln bei Gastritis:
Obst und Gemüse | Fleisch und Fisch | Getränke | sonstige Lebensmittel |
---|---|---|---|
Äpfel | Corned Beef | Fencheltee | Dill |
Aprikosen | Forelle | Früchtetee | fettarmer Naturjoghurt |
Bananen | Kabeljau | Heilerde | Hafer / Haferschleim |
Birnen | kalter Braten | Kräutertee | Honig (mäßig) |
Fenchel | magerer Schinken | leichte Gemüsesäfte | Käse (unter 45 % Fett) |
feine Erbsen | Putenwurst | stilles Mineralwasser | Leinsamen |
Kartoffeln | Rotbarsch | Magerquark | |
Melonen | Scholle | milde Gewürze | |
Möhren | Zwieback | ||
Salat | |||
Zucchini |
Wie esse ich bei Gastritis richtig?
Die richtige Ernährung beinhaltet im Falle einer Magenschleimhautentzündung nicht nur eine sorgfältige Auswahl von Lebensmitteln. Gleichermaßen wichtig ist die Art und Weise, wie Lebensmittel zubereitet oder verzehrt werden. Prinzipiell sollte eine Ernährung bei Gastritis auf gut gegarter bzw. gedünsteter Nahrung basieren. Anbraten oder Frittieren ist aufgrund des hohen Fettanteils unter keinen Umständen zu empfehlen. Sollten Sie doch einmal auf Öle oder Fette zurückgreifen müssen, ziehen Sie am besten pflanzliche Öle wie Distel- oder Maiskeimöl vor. Dosieren Sie selbe aber maßvoll, um Ihren Magen nicht zu sehr zu beanspruchen.
Um den Verdauungstrakt bei einer Magenschleimhautentzündung nicht zu überlasten, teilen Sie die tägliche Nahrungsaufnahme am besten in 5 bis 6 kleinere Portionen auf und essen Sie langsam. Auch sollten die Mahlzeiten bei Vorliegen einer Gastritis weder zu heiß noch zu kalt sein, da sie den Zersetzungsprozess der angeschlagenen Magenschleimhaut ansonsten weiter voran schreiten lassen. Ebenfalls wohl portionieren müssen Sie bei Gastritis Ihre Flüssigkeitszufuhr. Zu hohe Getränketemperaturen sorgen auch hier für eine gesteigerte Auflösung der Magenschleimhaut und einer Verschlimmerung der Symptome. Trinken Sie aber trotz allem ausreichend, um Ihrem Magen die Verdauung zu erleichtern.
Weitere Ernährungstipps bei Gastritis
- Damit eine richtige Ernährung bei Gastritis positive Effekte erzielen kann, ist es zwingend notwendig, dies durch eine richtige Alltagsführung zu unterstützen. Allen voran sollten Sie Stress vermeiden, der sich mit Vorliebe auf den Magen auswirkt und so Sodbrennen, Magengeschwüre und andere Symptome dieser Art begünstigt.
- Auf das Rauchen und den Genuss von Rauschmitteln sollten Sie während einer Magenschleimhautentzündung ebenfalls verzichten, wenn Sie möchten, dass Umstellungen im Bereich der Ernährung wirksam sind.
- Manche Lebensmittelunverträglichkeiten sind bei Gastritis sehr individuell. Es ist also gut möglich, dass selbst empfohlene Lebensmittel bei der Ernährung für Probleme sorgen. Neue Zutaten sollten Sie deshalb zunächst in kleinen Probemengen verkosten. Zeigen sich nach 24 Stunden keine Symptome, ist der Verzehr aller Wahrscheinlichkeit nach unbedenklich.
- Viele Fachleute empfehlen während der Behandlung von Gastritis eine Diät in Form von Heilfasten. Tatsächlich kann eine Entschlackungskur mit Tee und Zwieback sowohl den Genesungsprozess und die Verdauung positiv unterstützen als auch Symptome wie Sodbrennen oder Bauchschmerzen effektiv lindern. Insbesondere in der akuten Phase der Magenschleimhautentzündung kann die Diät schon nach zwei Tagen eine deutliche Besserung herbeiführen.
Fazit
Wenn es um die Ernährung bei Gastritis geht, ist äußerstes Fingerspitzengefühl gefragt. Bei gewissenhaftem Vorgehen und dem richtigen Gespür für die Bedürfnisse Ihrer geschwächten Magenschleimhaut stehen die Chancen auf eine vollständige Ausheilung der Gastritis sehr gut. Trotzdem ist eine ärztliche Begleitung sehr hilfreich, denn dieser kann den Verlauf der Magenschleimhautentzündung besser beurteilen.