Wer wirklich erfolgreich abnehmen möchte, der sollte nicht nur unliebsamem Bein-, Arm- und Bauchfett zu Leibe rücken. Auch Wassereinlagerungen zwischen den Fettdepots im Körpergewebe sind gute Ansatzpunkte. Allerdings muss die Notwendigkeit zur Entwässerung nicht immer auf Übergewicht beruhen. Auch zahlreiche Krankheiten erfordern ein Entwässern des Körpers. In diesem Ratgeber möchten wir Sie deshalb gerne etwas eingehender darüber informieren, bei welchen gesundheitlichen Problemen eine entwässernde Ernährung helfen kann. Zudem präsentieren wir eine Tabelle mit besonders gut entwässernden Lebensmitteln.
Durch Entwässerung Organe und Gefäße entlasten
Viele Menschen, die auf gesunde Art und Weise abnehmen oder ihren Körper „entschlacken“ wollen, wissen um die Bedeutung entwässernder Lebensmittel. Da sich bei Übergewicht neben Bauchfett auch überschüssige Wassereinlagerungen in den körpereigenen Problemzonen ansammeln, ist ein Entwässern des Körpers zur erfolgreichen Gewichtsreduktion oftmals unerlässlich. Dies gilt insbesondere dann, wenn die bisherige Ernährung sehr salz- oder zuckerhaltig war, denn beide Nahrungsmittelbestandteile gelten als wasserbindend. Aus demselben Grund ist erfolgreiches Abnehmen fast immer mit einer Ernährungsumstellung gekoppelt, die auf zu viel Salz und Zucker verzichtet.
Nun müssen Wassereinlagerungen im Körper aber nicht immer auf Übergewicht oder dem vermehrten Verzehr wasserbindender Lebensmittel beruhen. Auch Krankheiten wie Niereninsuffizienz und Leberzirrhose können in Form von Ödemen für erhebliche Wassereinlagerungen im Körper sorgen. Diese bedeuten im Krankheitsfall eine enorme Mehrbelastung für Herz, Kreislauf und Organe. Beispielsweise sorgen durch Ödeme verursachte Schwellungen nicht selten für Gefäßverengungen, was Bluthochdruck oder gar Gefäßverschluss hervorrufen kann. In diesem Fall entlasten entwässernde Lebensmittel den ohnehin schon vorgeschwächten Organismus, indem sie Ödemschwellungen reduzieren und so den Organ- bzw. Gefäßdruck lindern. Insgesamt kann eine entwässernde Ernährung bei folgenden Gesundheitsproblemen helfen:
- Erkrankungen des Lymphsystems (z.B. verengte Lymphgefäße)
- ernährungsbedingte Wassereinlagerungen (z.B. durch zu salz- oder zuckerhaltige Ernährung)
- Gefäßerkrankungen (z.B. Venenleiden, Arteriosklerose oder Diabetes)
- Herzerkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz)
- hormonelles Ungleichgewicht (z.B. Schwangerschaft oder Menopause)
- Lebererkrankungen (z.B. Leberzirrhose)
- Nierenerkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz oder Gicht)
- wasserbindende Medikamente (z.B. Cortison)
Welche Lebensmittel wirken entwässernd?
Natürlich gibt es zur Behandlung von Wassereinlagerungen auch zahlreiche Arzneimittel. Gemeinhin unter dem Begriff Diuretika bekannt, regen Sie die Nieren zur vermehrten Produktion von Urin an und entwässern so den Körper. Allerdings werden pharmazeutische Diuretika fast ausschließlich bei schwerwiegenden Herz-, Nieren- und Gefäßerkrankungen, umfangreicher Ödembildung oder zur Entgiftung verschrieben.
Wer abnehmen oder leichten Wassereinlagerungen beikommen möchte, der ist hingegen auf die Nutzung natürlicher Diuretika, also entwässernde Kräuter oder Lebensmittel angewiesen. Der Vorteil daran: Im Gegensatz zu den meisten entwässernden Medikamenten wirken natürliche Diuretika sehr sanft und haben deshalb kaum Nebenwirkungen. Welche Produkte den Körper dabei besonders zuverlässig entwässern, erfahren Sie nachstehend:
Teekräuter mit entwässernder Funktion
Heilpflanzen besitzen unzählige Inhaltsstoffe, die harn- und wassertreibend wirken. Dabei sind vor allem die Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe der Kräuter wichtige Helfer beim Abnehmen und Entschlacken. Neben ihrer Fähigkeit, den Körper zu entwässern, stärken sie auch das Herzkreislaufsystem und können Gefäße, wie auch Verdauungsorgane vor schädlichen Wassereinlagerungen schützen. Zur Entwässerung sehr empfehlenswert sind dabei Kräuter wie Brennnessel und Birkenblätter, deren ätherische Öle besonders viele entwässernde Inhaltsstoffe enthalten. Brühen Sie die Heilpflanzen am besten als Tee auf, entfaltet sich die entwässernde Wirkung ihrer Inhaltsstoffe so doch am schnellsten.
mit Gemüse gegen Wassereinlagerungen
Flavonoide und Co. finden sich auch in Gemüse wieder. Allerdings beinhalten die pflanzlichen Lebensmittel zudem auch eine Reihe Aminosäuren, Saponine, Vitamine und Mineralstoffe mit entwässernder Wirkung. Ein gutes Beispiel ist hier Sellerie, der dank seines reichen Gehalts an Kalium als beste Empfehlung zum Entwässern des Körpers gilt. Ebenso haben Gurken, Kartoffeln, Kürbis und Spargel eine entwässernde Wirkung. Bei Spargel sei an dieser Stelle die zu den Aminosäuren gehörende Asparaginsäure erwähnt. Sie besitzt harnbildende, sowie salzbindende Eigenschaften und kann damit wunderbar entwässern.
Früchte mit entwässernder Wirkung
Wer beim Abnehmen oder aus gesundheitlichen Gründen auf zuckerhaltige Leckereien verzichten muss, für den ist Obst bekanntlich die beste Alternative. Zwar besitzen auch Früchte wie Himbeeren, Weintrauben oder Wassermelonen einen gewissen Gehalt an Trauben- bzw. Fruchtzucker, doch entwässernde Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Vitamine, Gerb- und Mineralstoffe überwiegen bei Obst deutlich. Beerenobst wie Himbeeren oder Johannisbeeren sind hier besonders zu empfehlen. Die roten Früchtchen verdanken ihre Färbung Flavonen, die entwässernde Eigenschaften besitzen. Ähnlich entwässernd wirken Birnen, deren hohe Gehalt an Phosphor, Kalium und Kalzium das Entwässern des Körpers erleichtert.
Lebensmittel zur Entwässerung im Überblick
Wir möchten darauf hinweisen, dass eine Entwässerung des Körpers durch entsprechende Lebensmittel nicht übertrieben werden sollte. Zu wenig Körperflüssigkeit schadet der Gesundheit schließlich ebenso wie zu viel davon. Gehen Sie beim Entwässern deshalb gewissenhaft vor und konzentrieren Sie diese auf einen Entlastungstag pro Woche, sofern vom Arzt nichts anderes verordnet wurde.
Die Auswahl an Nahrungsmitteln am Entlastungstag beschränkt sich auf je eine Gruppe von Lebensmitteln mit entwässernder Wirkung. Gemüse-, Obst-, Reistage sind diesbezüglich am gängigsten. An einem Gemüse- oder Obsttag liegt die zu verzehrende Menge bei maximal 1,5 kg Gemüse bzw. Obst. Bei einem Reistag kommen sie mit etwa 200 g Reis und 800 g kalorienarmen Früchten auf eine Verzehrmenge von 1 kg. Ergänzend gibt es nur entwässernde Säfte (z.B. Sellerie-, Karotten- oder Tomatensaft), sowie Kräutertees oder Mineralwasser zu trinken. Alles in Allem sollten Sie trotz Entwässerung täglich 3 bis 4 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Abschließend nun ein kleiner Überblick zu entwässernden Lebensmitteln:
Lebensmittelgruppe | Lebensmittel |
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Kräuter | Birkenblätter, Brennnessel, Eschenblätter, Quecke, Goldrute, Ingwer, Löwenzahn, Petersilie, Rosskastanie, Steinklee und Zitronenmelisse |
Gemüse | Artischocke, Fenchel, Gurke, Karotten, Kartoffeln, Kopfsalat, Kürbis & Kürbiskerne, Meerrettich, Reis, Rettich, Sauerkraut, Sellerie, Spargel, Tomaten, Zucchini |
Obst | Ananas, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Holunder, Rhabarber, Wassermelone, Weintrauben, Zitrone |
Fazit
Übergewicht, Medikamente, besondere Hormonphasen oder Organ- und Gefäßkrankheiten. Die Liste möglicher Gründe für eine Entwässerung ist vielseitig. Um überschüssige Anmsammlungen von Wasser im Körper aufzulösen, sollten Sie dabei auf entwässernde Kräuter-, Gemüse- und Obstpflanzen setzen. Entwässern Sie Ihren Körper aber nicht zu lange und bedenken Sie, dass Ihr Körper gerade am Entlastungstag einen geregelten Flüssigkeitshaushalt benötigt. Wenn Sie dies befolgen und sich zusätzlich regelmäßig bewegen, helfen entwässernde Lebensmittel nicht nur beim Abnehmen. Ein entsprechender Entlastungstag kann durch die heilsamen Inhaltsstoffe entwässernder Lebensmittel auch aktiv zur Stärkung von Organen und Gefäßen beitragen.