Mehr als zehn Millionen Deutsche leiden an Schlafstörungen und haben bereits etliche Maßnahmen getestet, um endlich besser schlafen zu können. Warme Milch vor dem Zubettgehen, das klassische Schäfchenzählen oder ein beruhigendes Lavendelbad. Doch nichts davon scheint dauerhaft bei ihren Problemen zu helfen. Wichtig ist zunächst, die Ursache für die Schlafstörung zu finden und aktiv gegen diese vorzugehen. Erst dann können die nachfolgenden Tipps dabei helfen, endlich besser zu schlafen.
Die häufigsten Ursachen von Schlafstörungen
Eine Schlafstörung äußert sich dadurch, dass Betroffenen das Ein- und Durchschlafen schwerfällt. Wer jeden Abend mehr als 30 Minuten ruhelos im Bett liegt, bevor er schlafen kann, leidet an einer Einschlafstörung. Mehrmaliges Wachwerden in der Nacht zeugt von einer Durchschlafstörung.
Für eine Schlafstörung oder auch Insomnie genannt, müssen diese Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg mindestens dreimal wöchentlich auftreten. Vorübergehende Einschlafprobleme lassen nicht sofort auf eine Insomnie schließen, es kann sich dabei auch um eine kurzzeitige Phase handeln, beispielsweise wenn nach einer Fernreise der sogenannte „Jetlag“ auftritt. Halten die Symptome allerdings an und treten gehäuft auf, können folgende Ursachen dafür verantwortlich sein:
Stress und Unruhe
Kreisende Gedanken und Ruhelosigkeit können dafür verantwortlich sein, dass wir abends nicht gut einschlafen können. Sie hemmen den Körper dabei, herunterzufahren und halten ihn davon ab, der Müdigkeit nachzugeben oder diese gar aufzubauen. Wer ständig unter Strom steht, kann über kurz oder lang eine ausgeprägte Schlafstörung entwickeln.
Depressionen und Angstzustände
Depressionen können sich auf verschiedene Arten äußern. Manche Betroffene möchten den ganzen Tag nur schlafen, während andere sprichwörtlich kein Auge zubekommen. Wenn die Schlafstörungen in Kombination mit Unruhe, Appetitlosigkeit oder einem gesteigerten Heißhunger, Traurigkeit, Desinteresse oder Antriebslosigkeit auftritt, ist eine ärztliche Abklärung dringend angeraten.
Atemstörungen
Unter nächtlichen Atemstörungen leiden rund drei bis fünf Prozent der Bevölkerung. Am häufigsten kommt die sogenannte Schlafapnoe vor, die in den meisten Fällen bei Männern ab 40 auftritt. Betroffene weißen während des Schlafens Atemaussetzer auf, die teilweise bedrohlich lange anhalten können. Viele der Erkrankten wachen häufig davon auf und sie fallen kaum in einen Tiefschlaf, weshalb sie sich am Morgen ausgelaugt und nicht erholt fühlen. Wer nachts schnarcht und sich morgens nicht erholt fühlt sollte, um zukünftig besser schlafen zu können, einen Termin in einem Schlaflabor vereinbaren.
Medikamente
Manche Medikamente wirken sich auf die Nervenrezeptoren aus und sorgen dafür, dass der Schlaf-wach-Rhythmus gestört wird. Dazu gehören beispielsweise Herztabletten, Antidepressiva und Bluthochdruckmittel. Diese und ähnliche Medikamente entfalten ihre Wirkung vor allem nachts, wodurch Betroffene unter starken Schlafstörungen leiden. Sie sind fit, sobald sie im Bett liegen, oder wachen die Nacht hindurch sehr häufig auf. Ein Blick auf den Beipackzettel verrät, ob Einschlaf- oder Durchschlafstörungen zu den Nebenwirkungen des Medikaments gehören.
Krankheiten
Eine Schlafstörung kann als Symptom verschiedener Krankheiten auftreten. Um besser schlafen zu können, müssen Betroffene also nicht nur gegen die Schlafprobleme vorgehen, sondern deren Ursprung, die Krankheit, bekämpfen. Mögliche Erkrankungen die eine Schlafstörung hervorrufen können sind beispielsweise:
-Neurologische Erkrankungen
-Gelenk- und Muskelerkrankungen
Auch Hormonschwankungen, die während der Wechseljahre auftreten, können Schlafstörungen verursachen.
- Diese möglichen Ursachen sind ein erstes Indiz dafür, dass es sich um eine Schlafstörung handeln könnte. Bei einer Insomnie handelt es sich um eine Erkrankung, die zwingend von einem Mediziner abgeklärt werden sollte.
Tipps bei Schlafstörungen: Endlich besser schlafen
Wenn die Ursache behandelt wird oder keiner der möglichen Auslöser auf die Schlafstörung zurückzuführen ist, sollten Betroffene effektiv gegen die Problematik vorgehen. Schlaftabletten stellen keine Behandlungsmöglichkeit dar, denn sie können zwar vorübergehende Linderung verschaffen, doch wirken sich diese negativ auf den Körper aus. Im Folgenden verraten wir einige Tipps, die dabei helfen werden, zukünftig besser schlafen zu können:
Ein Abendritual einführen
Studien belegen, dass die Mehrheit aller Schlafstörungen bei Berufstätigen auf Stress zurückzuführen ist. In vielen Fällen lassen sich die Stresszustände nicht leicht vermeiden, vor allem, wenn neben dem Berufsleben noch familiäre Schwierigkeiten hinzukommen.
Ein regelmäßiges Abendritual soll daher dabei helfen, mit dem Tag abzuschalten und sich geistig auf die bevorstehende Nachtruhe einzustellen. Wichtig ist, dass es sich dabei um eine Handlung handelt, die Körper und Seele guttut. Dies kann beispielsweise ein wärmender Tee, ein heißes Schaumbad oder auch ein Hörbuch zur Entspannung sein.
Nicht zu spät essen
Um besser schlafen zu können, sollte auf üppige Nahrung am Abend verzichtet werden. Denn eine späte Mahlzeit sorgt dafür, dass der Körper in der Nacht mit der Verdauung beschäftigt ist, was zu einem schlechten Schlaf und häufig sogar zu Albträumen führt. Spätestens drei Stunden vor dem Zubettgehen sollte daher nur leichte Kost wie mageres Fleisch und Fisch und Gemüse zu sich genommen werden.
Die Schlafumgebung
Die Umgebung kann einen erheblichen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Lärm, Helligkeit und eine zu harte Matratze sorgen dafür, dass wir nicht gut einschlafen, und können uns sogar nachts aufwecken. Um besser schlafen zu können, sollte daher die richtige Schlafumgebung geschaffen werden. Dazu gehören Raumtemperaturen zwischen 15 und 18 Grad, frische Luft und absolute Ruhe. Fernseher, Radio und Handy sollten dafür aus dem Schlafzimmer verbannt werden.