Eisen ist lebensnotwendig. Im Körper eines erwachsenen Mannes befinden sich etwa 50 mg Eisen pro Gramm Körpergewicht. Bei Frauen ist es etwas weniger, nämlich etwa 35 mg. Der Großteil des in unserem Körper befindlichen Eisens ist im roten Blutfarbstoff gebunden. Etwa ein Drittel wird im Knochenmark, in der Milz und in der Leber gespeichert. Unser Körper benötigt Eisen, um die roten Blutkörperchen zu bilden und die Zellen mit Sauerstoff zu versorgen. Auch der Energiestoffwechsel läuft nur dann reibungslos ab, wenn genügend Eisen zur Verfügung steht. Laut Studien ist jeder Dritte weltweit von Eisenmangel betroffen. Da der Körper den wichtigen Stoff nicht selbst bilden kann, müssen wir es mit der Nahrung aufnehmen.
Wie äußert sich der Mangel?
Wenn Sie unter Eisenmangel leiden, dann sind Sie häufig müde und erschöpft. Ihre Haut ist trocken und blass. Viele Betroffene sind von einer inneren Unruhe befallen. Die Haare können verstärkt ausfallen. Rissige Lippen und Nasenschleimhäute, sowie spröde und brüchige Fingernägel sind weitere Anzeichen, dass Ihrem Körper Eisen fehlt. Obwohl Sie müde sind, finden Sie nur schlecht in den Schlaf? Sie frieren und haben ständig kalte Hände und Füße und auch die Lust an Sex und Zärtlichkeiten hat nachgelassen? Auch wenn die wenigsten Menschen hierbei an einen Eisenmangel denken – verschaffen Sie sich Klarheit und lassen Sie ein Blutbild machen. Bei schwerer Blutarmut kann es zu einer lebensbedrohlichen Herzmuskelschwäche kommen, da das Herz nun Schwerstarbeit leisten muss, um den Körper weiterhin mit Sauerstoff zu versorgen. Eile ist also geboten, wenn Sie die genannten Symptome an sich bemerken. Hier noch einmal die wichtigsten Symptome im Überblick:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Trockene und blasse Haut
- Innere Unruhe
- Spröde und brüchige Fingernägel
- Kalte Gliedmaßen und ein Frösteln
- Verminderte Libido
Wie wird Eisenmangel behandelt?
Wird dem Körper zu wenig Eisen zugeführt, braucht dieser zunächst seine Reserven auf. Bis dahin werden Sie noch keine Symptome von Eisenmangel an sich bemerken. Ist dies jedoch geschehen, kommt es zu einer Beeinträchtigung der Bildung des roten Blutfarbstoffes. Die Folge ist eine Anämie. Ob ein Eisenmangel vorliegt, wird durch eine Blutuntersuchung geklärt. Eine Behandlung dieses Zustands ist notwendig, um die Ursachen der Störung zu beseitigen und den Eisenbestand im Körper wieder aufzufüllen.
Werden Eisenpräparate verabreicht, vergehen etwa acht Wochen, bis sich der Eisengehalt im Blut normalisiert. Bis der Körper wieder über genügend eigene Ressourcen verfügt, dauert es mindestens ein halbes Jahr. In der Regel werden Medikamente verschrieben, die zweiwertiges Eisen enthalten. Kombinationspräparate sind laut der Arzneikommission der Deutschen Ärzteschaft nicht zu empfehlen. Auch von Depotpräparaten ist abzusehen, da diese Medikamente vom Magen-Darm-Trakt nur mit Verzögerung aufgenommen werden. Die Präparate sollten etwa eine Stunde vor dem Essen oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Gelegentlich sind bei der Einnahme der Präparate Durchfall, Übelkeit oder Verstopfung beobachtet worden. Keine Angst, ein schwarzer Stuhlgang ist bei der Einnahme von Eisenpräparaten völlig normal.
Bevor entsprechende Mittel eingenommen werden, ist ein Arzt zu konsultieren und ein Bluttest durchzuführen. Es kann auch zu einer Überdosierung von Eisen im Körper kommen. Der Stoff wird in diesem Falle an inneren Organen abgelagert und führt dort zu Schäden. Zu den Spätfolgen zählt zum Beispiel eine Leberzirrhose. Aktuelle Studien beschäftigen sich auch mit den Auswirkungen von Eisenüberdosierungen auf Krebs und Herzinfarkt.
Die wichtigsten Tipps zur Behandlung im Überblick:
- Eisenpräparate sorgen ca. nach 8 Wochen für eine Normalisierung
- Die Ressourcen des Körpers sind erst nach 6 Monaten wieder aufgefüllt
- Zweiwertiges Eisen wird besonders häufig verschrieben
- Präparate eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen einnehmen
- Vorher einen Bluttest durchführen lassen
- Immer nur mit ärztlicher Anweisung Eisenpräparate einnehmen
Was Sie auf natürlichem Wege für Ihre Eisenversorgung tun können
Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, nimmt im Normalfall genug Eisen zu sich. Etwa zehn Milligramm pro Tag sind der empfohlene Richtwert für Männer und Frauen. Frauen benötigen während der Menstruation etwa 15 mg. Bei schwangeren Frauen verdoppelt sich dieser Wert. Von dem mit der Nahrung zugeführten Eisen nimmt der Körper nur etwa 15 % auf. Ausreichend Eisen ist in Fleisch, Fisch und Geflügel enthalten. Auch Kürbiskerne, Spinat, Linsen oder Blutwurst sind wichtige Eisenlieferanten. Würzen Sie Ihre Speisen mit Petersilie oder Thymian. So lassen sich auch fleischlose Gerichte mit der nötigen Portion Eisen anreichern. Wer zu den Mahlzeiten ein Glas Orangensaft trinkt, hilft dem Körper, das Eisen aus der Nahrung schneller aufnehmen zu können.
Auch die Naturapotheke kann helfen, den Eisenmangel auszugleichen. Hierfür eignet sich das Schüssler Salz Nummer 3. Lassen Sie dreimal täglich drei Tabletten langsam unter der Zunge zergehen. Auch das homöopathische Mittel Ferrum metallicum ist bei Eisenmangel angezeigt. Bei einem schweren Mangel können Hausmittel lediglich ergänzend eingesetzt werden. In diesem Falle sind Medikamente oder Infusionen unerlässlich.