Paxlovid – ein antivirales Medikament – kam im Herbst 2021 auf den Markt und weckte große Hoffnungen. So war Paxlovid eines der ersten Medikamente, mit denen eine Coronainfektion bereits in der Frühphase und vor einer Krankenhauseinlieferung zur Behandlung genutzt werden konnte. Außerdem reduzierte das Medikament schwere Verläufe signifikant. Zur Zielgruppe gehören ältere und vulnerable Menschen, die als Risikogruppe für einen besonders schweren Verlauf gelten. Hierbei sei es wichtig, dass Paxlovid bereits in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Infektion eingenommen wird.
Die Wirkung des Medikaments wurde in zahlreichen Studien auch nach der Zulassung untersucht. Ein Report mit Daten des US-amerikanischen Veteranen Administration Health System bringt nun Erkenntnisse, mit denen so nicht gerechnet wurde. Laut dieses Reports entwickelten Menschen aus der Risikogruppe, die innerhalb der ersten Tage nach der Infektion das antivirale Medikament eingenommen haben, eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit an Long Covid zu leiden. Diese Daten wurden auf dem Preprint-Server medRxiv publiziert und sind noch nicht unabhängig geprüft.
26 Prozent weniger Reduktion
Die Forscher:innen analysierten für den Report elektronische Krankenhausakten von 56.340 Patient:innen, die mindestens einen Risikofaktor für einen schweren Covid-Verlauf hatten. Hierbei lag das Durchschnittsalter bei 65 Jahren. 88 Prozent waren männlich und zwölf Prozent weiblich. Genau bei den 9.217 Erkrankten, die innerhalb der ersten fünf Tage nach der Infektion das Medikament Paxlovid einnahmen, war das Risiko von Long-Covid-Symptomen 90 Tage nach der Infektion um 26 Prozent geringer als bei den 47.123, die kein Virostatikum einnahmen.