Unter Neurofeedback versteht man eine Methode, die auf den aktuellen Ergebnissen der Gehirnforschung beruht und mittels der die Gehirnaktivität gemessen und verbessert werden kann. Die Messgeräte, die die Gehirnaktivität aufzeichnen, messen und verstärken die Spannungen am Schädel der Proband_Innen und zeigen diese z.B. anhand von Graphen auf. Die Neurofeedbacktherapie ist computergestützt und trainiert diverse Leistungen des Gehirns. Die Gehirnaktivität wird in Frequenzanteile zerlegt und in Bewusstseinszustände und Hirnwellenmuster aufgeteilt. Mittels Feedback soll die Selbstregulation trainiert werden. Ohne Feedback wäre das nicht möglich, da die Gehirnaktivität ohne Geräte nicht derart wahrgenommen werden kann.
Die Funktionsweise der Neurofeedbacktherapie
Grundsätzlich lassen sich bei der Neurofeedbacktherapie Elemente der klassischen und operanten Konditionierung (Prozesse des Lernens) finden. Am Kopf der ProbandInnen werden für die Messung der Gehirnströme zwischen drei und fünf Elektroden angebracht. Die Messungen werden auf Bildschirmen von Computern, Laptops, Tablets oder Smartphones aufgezeigt. Außerdem bekommen die Proband_Innen direktes Feedback (z.B. sehen sie Animationen oder vernehmen Vibrationen), das es ihnen möglich macht, positive Veränderungen der Gehirnaktivität direkt zu vernehmen. Durch diese Erfolgsmeldungen kann die verbesserte Gehirnaktivität schneller erreicht werden. Auf die Zuführung elektrischer Impulse wird hierbei komplett verzichtet.
Die Sitzungen der Neurofeedbacktherapie
Die Sitzungen einer Neurofeedbacktherapie sind grundsätzlich nicht schmerzhaft. Je nach dem subjektiven Empfinden muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ob sie als unangenehm empfunden werden oder nicht. Vom Großteil der Proband_Innen werden die Sitzungen aber nicht als unangenehm beschrieben. Die verwendeten Elektroden sind leicht, nicht klebend und sitzen bequem. Durch das geringe Gewicht der Elektroden wird nur wenig Druck auf den Kopf ausgeübt. Um die gewünschten Effekte herbeizuführen, bedarf es zwischen zwanzig und vierzig Sitzungen. Das Ziel gilt als erreicht, wenn eine Verbesserung der Gehirnaktivität und des Problems erreicht ist. Je nach Anwendungsfall und Ergebnis eventueller voriger Sitzungen ist der Verlauf der Sitzungen individuell. In der Regel dauern die Sitzungen inklusive der notwendigen Vorbereitungen aber etwa 60 Minuten.
Das erforderliche Alter für die Neurofeedbacktherapie
Grundsätzlich gibt es keine strikten Altersvorgaben, in der Regel sollte aber das erforderliche Alter für den Schuleintritt gegeben sein. Eine Grenze nach oben gibt es nicht, da sich oft gerade ältere Menschen eine Verbesserung ihrer Gehirnaktivität erhoffen, um Problemen im Alltag, die mit dem Alter steigen, gewachsen zu sein.
Das Ziel der Neurofeedbacktherapie
Wahrnehmung, Denken, Aufmerksamkeit, Verhalten und Wohlbefinden sollen mittels durch Neurofeedbacktherapie optimierter Gehirnströme nachhaltig positiv beeinflusst werden. Auch Entspannungszustände, Schlaf sowie das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit sollen durch die Neurofeedbacktherapie trainiert und verbessert werden. Im Vordergrund steht dabei der Lerneffekt. Der Lerneffekt sorgt für die nachhaltige Beeinflussung des jeweiligen Zustands.
Vor jeglichen Anwendungs- und Behandlungsbeginn sollte ein Arzt aufgesucht werden, der über Risiken und Nebenwirkungen aufklären kann. Eine richtige Diagnose und Therapie kann nur ein Arzt erstellen und verschreiben.