Die Dunkelfeldtherapie ist ein besonderes Behandlungsverfahren in der Naturheilpraxis. Sie beruht auf Betrachtung des Blutes im Dunkelfeld und gibt so Aufschluss über die Qualität des Blutes bzw. der Blutzellen. Je nach Befund können nach dieser besonderen Form Vitalblutuntersuchung dann entsprechende Therapien eingeleitet werden. Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht alle Erkrankungen durch die Dunkelfelddiagnostik erkannt und anschließend mittels Dunkelfeldtherapie behandelt werden können. Lesen Sie deshalb nachstehend wichtige Einzelheiten zur Dunkelfeldtherapie und bei welchen Gesundheitsproblemen sie in der Naturheilpraxis genutzt wird.
Was ist eine Dunkelfeldtherapie – Sinn und Zweck
Die Dunkelfelddiagnostik an sich entstammt der sogenannten Dunkelfeldmikroskopie. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein spezielles Verfahren zur mikroskopischen Aufnahme von Objekten, welche durch gezielte Ausleuchtung auf einem dunklen Hintergrund (Dunkelfeld) abgebildet werden. Dank des so entstehenden Kontrasts zwischen Hell und Dunkel lässt sich die Beschaffenheit der abgelichteten Objekte detailliert veranschaulichen. In der Naturheilpraxis dient die Dunkelfelddiagnostik dabei maßgeblich zur Vitalblutuntersuchung.
Beginnend mit einem Tropfen frischen Blutes, das Heilpraktiker unter dem Mikroskop bei spezieller Beleuchtung betrachten, lassen sich durch geeignete Vergrößerung folgende Aspekte erkennen:
- Zusammensetzung des Blutes
- Mikroorganismen wie Pilze, Bakterien und Viren
Erkennbar werden so zum Beispiel:
- Übersäuerungen
- Eiweißüberlastungen
- Stoffwechselstörungen
- Vergiftungen
- Infektionen.
In der konventionellen Onkologie können durch diese Art der Vitalblutuntersuchung zudem Rückschlüsse auf die Zellresistenz der Leukozyten, sowie den Zustand der Zellen gezogen werden.
Wurden durch die mikroskopische Untersuchung des Blutes im Dunkelfeld entsprechende Ergebnisse ermittelt, erlaubt die Dunkelfeldtherapie im Anschluss eine entsprechende Behandlung der Probleme. Bei einer Stoffwechselstörung (z.B. im Rahmen einer Autoimmunerkrankung) kann ein behandelnder Heilpraktiker hier zum Beispiel eine gezielte Regulationstherapie für den Stoffwechsel einleiten. Liegt hingegen ein Befall schädlicher Mikroorganismen vor oder die Konzentration bestimmter Stoffe im Blut beeinträchtigt die Gesundheit, greift die Naturheilpraxis hingegen meist auf ein Ausleitungsverfahren zurück, welches die Schadbilder neutralisiert. Alles in Allem ermöglicht die Dunkelfeldtherapie also blutreinigende und den Stoffwechsel stabilisierende Behandlungen.
Wie ist der Ablauf einer Dunkelfeldtherapie?
Vor der Dunkelfeldtherapie wird eine Dunkelfelddiagnostik durchgeführt. Diese ist insofern anders als geläufige Formen der Vitalblutuntersuchung, weil zur Erstellung der Diagnose keine Einfärbungen des Blutes notwendig sind. Unstimmigkeiten im Blutbild werden demnach lediglich durch im Dunkelfeld hervorgehobenen Lichtzonen erkannt. Die Fließeigenschaften des Blutes geben dem Heilpraktiker dabei Aufschluss über Durchblutungsstörungen, Sauerstoffversorgung, Schadbilder und Übersäuerungen. Die Findung einer geeigneten Therapie kommt dabei wie folgt zustande:
- Schritt – BlutentnahmeBevor eine Dunkelfeldtherapie beginnen kann, ist es erforderlich, einen Tropfen frischen Blutes aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen zu entnehmen. Dieser wird anschließend mit einem Gerinnungshemmer versetzt, auf einem Objektträger ausgestrichen und sofort unter das Mikroskop gelegt.
- Schritt – Darstellung des Blutes am DunkelfeldDas Mikroskop zur Dunkelfelddiagnostik ist mit einer 1200-fachen Vergrößerung eingestellt. Die spezielle Mikroskopbeleuchtung bewirkt ferner, dass ausschließlich abgelenktes Licht in das Objektiv gelangt, wodurch nur die Beschaffenheit der Oberflächen abgebildet wird. Wichtige Strukturen des Blutes sind für den Heilpraktiker damit gut zu erkennen. In Sachen Darstellung der Ergebnisse vertraut auch die Naturheilpraxis auf bildgebende Verfahren, weshalb die mikroskopische Aufnahme für gewöhnlich an einen mit dem Mikroskop verbundenen Monitor übermittelt wird.
- Schritt – Diagnosestellung am DunkelfeldDer Heilpraktiker wird das Blut während der Vitalblutuntersuchung bis zum Absterben der Blutzellen beobachten und aus der Geschwindigkeit dieses Prozesses weitere Rückschlüsse ziehen. Auch ist die Deutung abgelichteter Strukturen des Blutes wichtig. Dies muss natürlich zeitnah geschehen, ehe die Blutzellen abgestorben sind.
- Schritt – Einleiten der DunkelfeldtherapieJe nachdem, welche Diagnose am Dunkelfeld gestellt wurde, leiten Heilpraktiker nach der Untersuchung entsprechende Maßnahmen zur Behandlung ein. Diese stellen nun dieeigentliche Dunkelfeldtherapie dar, welche dank der zuvor erfolgten Beurteilung des Blutbilds eingeleitet wird. Eine geeignete Therapie kann in diesem Zusammenhang also je nach Befund unterschiedlich ausfallen. Wie bereits erwähnt, sind hier unter anderem eine Stoffwechselregulationstherapie oder ein Ausleitungsverfahren zur Entgiftung bzw. zur Neutralisierung von Mikroorganismen denkbar.
Dunkelfeldtherapie und Schulmedizin
Die Meinungen zur Effizienz der Dunkelfelddiagnostik gehen sehr weit auseinander. Fest steht, dass Heilpraktiker mit Hilfe dieses Verfahrens in der Vergangenheit bereits erfolgreich Belastungen durch Candidapilze, Trichomonaden, Borrelien und Epstein–Barr–Viren nachweisen konnten. Schulmediziner weisen jedoch immer wieder ausdrücklich darauf hin, dass am Dunkelfeld erhobene Diagnoseergebnisse stets durch ergänzende Laboruntersuchungen gesichert werden sollten.
Zu Recht, wie es scheint, denn eine 2005 veröffentlichte Studie der Universität Gießen weist darauf hin, dass die mikroskopische Diagnose am Dunkelfeld zumindest zur Krebsfrüherkennung ungeeignet ist. Ein erfahrener Heilpraktiker versuchte damals, bei 110 Probanden eine Krebserkrankung im Frühstadium festzustellen. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg, denn von zwölf Krebsfällen konnte der Heilpraktiker am Dunkelfeld nur 3 identifizieren. Die Untersuchungsmethode ist demnach noch stark verbesserungswürdig, wenngleich ein grundsätzlicher Nutzen für die Diagnose durchaus erkennbar ist.
Fazit
Die Naturheilpraxis bietet heute viele alternative Ansätze zur Diagnose und Behandlung. Einige davon sind tatsächlich sehr hilfreich, andere wiederum müssen erst noch weiter ausgefeilt werden oder sind nur als ergänzende Untersuchungs- bzw. Therapiemaßnahme zu empfehlen. Die Dunkelfelddiagnostik gehört hier noch zu den bedingt aussagekräftigen Methoden. Zwar können Heilpraktiker am Dunkelfeld bislang schon grundsätzliche Ungereimtheiten im Blutbild (z.B. ungesunde Stoffkonzentrationen oder schädliche Mikroorganismen) erkennen. Für die Feststellung schwerer Probleme, wie zum Beispiel Krebserkrankungen im Frühstadium, reicht die Aussagekraft dieses Konzeptes aus der Naturheilpraxis aber noch nicht aus. Bis das Verfahren also wirklich ausgereift ist, sollten Sie nur eindeutigen Labortests vertrauen, wenn Sie wirklich zweifelsfreie Gewissheit über Ihren Gesundheitszustand erlangen möchten.