Von einen Haarausfall wird dann gesprochen, wenn mehr als 100 Haare am Tag ausfallen. Die Ursachen hierfür sind ganz verschieden. Hierbei ist erblich bedingter Haarausfall die häufigste Form, aber auch diffuser Haarausfall, kreisrunder Haarausfall und unspezifische Formen wie zum Beispiel der Haarausfall durch Medikamente, Krankheiten oder mechanische Belastungen können auftreten.
Die Ursachen des Haarausfalls und die psychische Belastung der Menschen
Dass auch Haare erkranken können, wird vor allem durch Glatzenbildung und Haarausfall verdeutlicht. Auch ein schnelleres Ergrauen der Haare ist möglich. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass nach außen sichtbar lediglich noch graue Haare und nicht die normal pigmentierten Haare wachsen. Daher bleiben zum Schluss vorwiegend weiße Haare übrig.
Erheblich schneller geht es bei einigen Haarerkrankungen, wenn auf einmal viele Haare ausfallen und nur noch wenige übrig bleiben. Dies geht hierbei vor allem auf die erkrankten Haarwurzeln zurück. Weil nun sehr viele Haarerkrankungen auch einen gewissen seelischen Anteil haben, sind wichtige Hinweise zur Psychosomatik von besonderer Bedeutung.
Zu den bedeutendsten Haarerkrankungen unter den psychosomatischen Aspekten gehören der diffuse bzw. der androgenetische Haarausfall und die Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall).
Der Haarausfall durch seelische Störungen kommt ebenfalls sehr häufig vor. Haare und auch die Haut stehen im Zusammenhang mit dem entsprechenden seelischen Befinden.
Das Haar ist ein überragendes Merkmal aller Menschen. Auch die Geschichte zeigt, dass die Menschen ihren Haaren lange schon eine besondere Bedeutung gezeigt haben. Früher galten diese als Ort der Lebenskraft und der Psyche sowie auch als Symbol der körperlichen Stärke, Macht und auch geheimnisvoller Kräfte. Heutzutage ist das Haar ebenfalls ein Zeichen von Eigentümlichkeit. Es soll die Menschen in erster Linie verschönern und es bestimmt zudem den Eindruck, den sie von ihrer Persönlichkeit haben.
Die Behandlung des Haarausfalls
Eine Behandlung des Haarausfalls richtet sich immer nach der spezifischen Ursache.
Bei Männern wird in aller Regel eine Minoxidil-Lösung verordnet und eventuell auch ein Minoxidil-Schaum. Dieses Mittel wird auf die betroffene Kopfhaut aufgetragen und kann somit den Haarausfall zumeist recht schnell stoppen. Auch eine Verdichtung der Haare ist möglich. Das Minoxidil regt die Haarwurzeln an, kann aber nach einigen Wochen den Verlust der Haare vorübergehend verstärken. Dieser Effekt wird auch Shedding genannt und zeigt, dass die Behandlung gut wirkt. Zudem sind weitere Nebenwirkungen wie schuppende oder gerötete Kopfhaut und allergische Reaktionen möglich. Wird das Minoxidil wieder abgesetzt, kann das Haar aber erneut ausfallen.
Eine weitere Option ist der Einsatz von Finasterid-Tabletten. Diese sind ausschließlich der Therapie bei Männern vorbehalten. Kinder, Jugendliche und Frauen dürfen diesen Wirkstoff nicht einnehmen. Das Finasterid vermindert den Umbau des Testosterons zu DHT. Gegen auftretende Geheimratsecken bei Männern ist es jedoch wirkungslos. Die häufigste Nebenwirkung sind hierbei Potenzstörungen. Auch setzt der Verlust des Haares erneut ein, sobald das Mittel nicht mehr eingenommen wird.
In einigen Fällen ist auch eine Transplantation der Haare möglich. Der Hautarzt kann hierbei die persönlichen Möglichkeiten sehr gut einschätzen.
Auch bei Frauen kann Minoxidil als Haarwasser angewandt werden. Die Blutgefäße der Kopfhaut erweitern sich und so wird die Durchblutung der Kopfhaut angeregt. Nebenwirkungen sind hier jedoch eine verstärkte Behaarung im Gesicht sowie auch auf der Stirn sein. Nach dem Absetzen des Medikaments endet dessen Wirkung hier und die Haare können erneut ausfallen.
Möglichkeiten einer Haartransplantation
Im Kampf gegen Haarausfall ist auch die Transplantation des Eigenhaars eine Möglichkeit. Diese Methode hat allerdings ihre Tücken. Diese ist nicht für jeden Patienten geeignet und zudem auch nicht ganz günstig. Eine wichtige Voraussetzung für eine solche Haartransplantation ist, dass noch hinreichend funktionierende Haarwurzeln mit Haarfollikel existieren. Meist findet der Arzt am betroffenen Kopf am hinteren und seitlichen Haarkranz Haarwurzeln, welche in aller Regel überall transplantiert werden können, wo auch eine vollere Behaarung erwünscht ist.
Wichtig sind immer eine genaue Aufklärung und die Beratung des Patienten vor einem solchen Eingriff. Ist zum Beispiel eine Glatzenbildung schon recht weit fortgeschritten, kann es zu wenig Spenderhaare für die hinreichende Abdeckung geben.