Ein Gewebeschaden wird als Dekubitus oder auch als Wundliegen betitelt. Ein solcher Schaden an der Haut entsteht durch stetigen Druck. Unter einem Dekubitus leiden oftmals bettlägerige oder bewegungseingeschränkte Menschen. Im Folgenden findet man Informationen zu den Symptomen und den Therapiemöglichkeiten.
Ein Dekubitus
Hautstellen, die langanhaltendem Druck ausgesetzt sind, können ein Dekubitus bekommen. In einem solchen Fall weist die Haut offene Stellen, Risse oder Schäden auf. Bei einem schweren Dekubitus Grad kann das tiefgehende Gewebe ebenfalls befallen sein. Die betroffenen Stellen werden aufgrund des Drucks nicht ausreichend durchblutet, wodurch die oben genannten Folgen entstehen.
Bei dem Liegen im Bett werden Hautpartien großem Druck ausgesetzt, wodurch die Blutgefäße zusammengedrückt werden. Die Folge ist, dass die Haut nicht ausreichend durchblutet wird. Bei genügender Bewegung wird der Druck verteilt und die Haut bestmöglich durchblutet. Hautstellen, die dem Druck ausgesetzt waren, können sich durch die Bewegungen entlasten und erholen. Die menschliche Haut ist dazu in der Lage Druck auszuhalten, allerdings ist dies nicht für einen langanhaltenden Zeitraum möglich. Bei langanhaltendem Druck wird gesprochen, wenn Patienten bettlägerig sind. Das Gewebe unter der Haut kann durch enormen Druck absterben.
Im Sitzen und Liegen werden manche Hautstellen besonders großem Druck ausgesetzt. Zu diesen Stellen zählen:
- Steißbein
- Fußknöchel
- Schulter
- Sitzbein
- Ellenbogen
- Knie
Ein Dekubitus wird durch Einflüsse, wie Durchblutungsstörungen, Diabetes oder ein hohes Alter begünstigt.
Die Beschwerden
Die Geschwüre werden in vier Dekubitus-Grade aufgeteilt. Während die Beschwerden bei Dekubitus-Grad 1 auszuhalten sind und nicht besonders stark sind, leiden die Betroffenen bei Dekubitus-Grad 4 unter starken Schmerzen. Im letzten Stadion ist nicht nur die Haut betroffen, sondern in manchen Fällen auch die Knochen, Sehnen und Muskeln. Angesichts dessen ist es von hoher Bedeutung, ein Dekubitus rechtzeitig festzustellen, damit ein schwerer Verlauf vermieden werden kann.
Die Behandlung
Bei einer frühzeitigen Erkennung ist die Heilungschance größer, ebenso sind die Heilungsaussichten bei einem geringen Schweregrad besser. Die Behandlung richtet sich je nach Schweregrad, denn bei Grad 1 und 2 kann eine konservative Behandlung ausreichend sein. Bei Dekubitus Grad 3 und 4 hingegen ist aufwendigere Pflege und Lagerung vonnöten.
Bei allen vier Schweregraden müssen die Hautstellen entlastet werden, indem die Patienten in regelmäßigen Abständen umgelagert werden. Die Umlagerung ermöglicht, dass die Haut genügend durchblutet wird und es nicht zu Gewebeschäden kommt. Die richtige Lagerung wird von Pflegekräften oder pflegenden Angehörigen durchgeführt. Der behandelnde Arzt entscheidet meistens über die individuelle Lagerung und hält dies in einem Lagerungsplan fest.
Bei fortgeschrittenem Dekubitus werden die Wunden mit Wundauflagen und Wundverbänden versorgt. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der Verbandswechsel vorsichtig durchgeführt wird und alles steril gehalten wird. Der Wundverband sollte immer erst alle 24 Stunden gewechselt werden, damit die Haut sich ausreichend erholen kann und die Wundheilung einsetzt. Salben und Cremes sollten vermieden werden und ausschließlich in Absprache mit dem Arzt verwendet werden.