Der weibliche Zyklus beginnt bei Mädchen mit der ersten Regelblutung in der Pubertät. Sobald sich eine gewisse Regelmäßigkeit eingestellt hat, beträgt die durchschnittliche Zykluslänge rund 25 – 35 Tage. Dies kann von Frau zu Frau abweichen, da auch der Zyklus sehr individuell ist.
Gesteuert wird der Zyklus wie viele Vorgänge in unserem Körper durch Hormone. Ein Höhepunkt in dem weiblichen Zyklus ist der Eisprung, welcher durch die Hormone Progesteron und Östrogen herbeigeführt wird. Dabei wird eine Eizelle vom weiblichen Körper freigegeben und reift heran. Von ihrem Weg aus dem Eierstock durch den Eileiter bis in die Gebärmutter muss innerhalb von 18 bis 24 Stunden eine Befruchtung stattfinden. Ansonsten wird ein Mechanismus vom Körper automatisch ausgelöst, der die Gebärmutterschleimhaut ausstößt. Wahrnehmen tut eine Frau dies unter dem gängigen Begriff der Menstruation.
Diese natürlichen Vorgänge dienen dem Menschen zur Fortpflanzung. Dementsprechend kann eine Frau durch Beobachtung ihres Körpers herausfinden, welche Tage in ihrem Zyklus als fruchtbar oder unfruchtbar gelten. Diese Möglichkeit kann die Chancen einer erfolgreichen Befruchtung bei Paaren mit Kinderwunsch erhöhen oder im Gegenteil zur Verhütung herangezogen werden.
Zykluskontrolle und Verhütung
Um eine Schwangerschaft zu verhindern werden heutzutage noch selten natürliche Methoden verwendet, da sie als sehr unsicher gelten. Gemessen wird die Sicherheit der Bestimmung von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen durch den Pearl-Index.
Die Kalendermethode zählt zu den natürlichen Instrumenten der Verhütung. Dabei beobachtet man in einer Zeitspanne von 12 Monaten den Zyklus und notiert sich stets den Beginn der Menstruation. Durch eine einfache Rechnung lassen sich im Nachhinein die einzelnen Phasen bestimmen. Der Pearl-Index für diese Methode ist jedoch sehr hoch wie auch bei chemischen Verhütungsmitteln, welches eine geringe Verlässlichkeit signalisiert.
Mehr Anwendung finden jedoch die hormonelle Verhütung sowie die Verwendung von Barriere schaffenden Utensilien wie dem Diaphragma oder dem Kondom. Dieses kann nicht nur eine Schwangerschaft verhindern, sondern auch zur gesundheitlichen Erhaltung des Immunsystems beitragen durch Abwehr von Viren, die durch den Geschlechtsverkehr übertragen werden könnten.
Zykluskontrolle und Schwangerschaft
Für Paare ist der beste Zeitpunkt für eine erfolgreiche Befruchtung das sogenannte fertile Fenster. Nur in dieser Zeitspanne ist eine Befruchtung möglich, weshalb der genaue Zeitpunkt sehr wichtig ist. Aus diesem Grund fällt die Kalendermethode fast gänzlich raus, da sie keine Präzision bieten kann.
Gerne kommt heute eine ebenfalls eine natürliche Methode zum Einsatz, welche sich auf empirisch feststellbare Kriterien stützt. Die Rede ist von der symptothermalen Methode. Diese setzt sich aus der Billings-Methode und der Baseltemperatur zusammen.
Einerseits wird nach Billings der Zervixschleim des Muttermundes auf seine Charakteristik überprüft. Da der Ausfluss jeder Frau unterschiedlich ist in unterschiedlichen Phasen des Zyklus, sind es vor allem die Veränderungen, die man zu deuten lernt mit der Zeit. Die zweite Komponente ist die Baseltemperatur. Sie wird gemessen, wenn der Körper im Ruhezustand ist. Als beste Tageszeit eignet sich dafür der Morgen. Wenn man das Messen der Körpertemperatur mit dem Aufstehen verknüpft, können auf lange Sicht sehr zuverlässige Ergebnisse entstehen. Wenn die eigene Körpertemperatur zirka 0,2 °C – 0,5 °C wärmer ist als gewöhnlich, dann ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Eisprung vor kurzem stattgefunden hat. Diese beiden Methoden in Verbindung sind sehr zuverlässig, weshalb der Pearl-Index sehr niedrig ist. Noch besser eignen sich dafür ausreichend getestete Zykluscomputer, mit denen sich Körperfunktionen tracken und mit sehr hoher Erfolgsquote die fruchtbaren Tage bestimmen lassen.
Überdies kann man ganz bequem durch einen Ovulationstest die fruchtbaren Tage in Erfahrung bringen. Dafür wird wie mit einem Schwangerschaftstest der Urin auf ein ganz bestimmtes Hormon untersucht. Im Fall des Eisprungs steigt das LH-Hormon an. Aufgrund der Konzentration im Urin wird die Zeit bis zum Ursprung berechnet.
Ist nach ungefähr einem Jahr der Kinderwunsch noch unerfüllt, ist der Gang zum Frauenarzt ratsam. Dieser kann durch das Zyklus-Monitoring fachkundig den Zyklus analysieren und bewerten. Weiterhin kann er unter Umständen in Erfahrung bringen, aufgrund welcher Einflüsse noch keine Befruchtung erfolgreich stattfinden konnte. Ganz wichtig ist dennoch der Gedanke im Hinterkopf von Paaren mit Kinderwunsch, dass eine Schwangerschaft nicht durch Zwang eintreten kann und auch bei fast allen Eltern nicht auf Anhieb geklappt hat.