Sie haben sicherlich schon einmal etwas von der Handystrahlung beziehungsweise von elektromagnetischer Strahlung gehört. Diese wird gerne mit dem sogenannten SAR-Wert angegeben. Allerdings ist es für viele Personen schwer zu entscheiden, ob sich der Wert im normalen Bereich bewegt, unverhältnismäßig hoch ist oder gar erstaunlich niedrig. Das ist verständlich, schließlich sind Strahlungen nicht wirklich greifbar und die Auswirkungen werden stets kontrovers diskutiert. In diesem Bericht möchten wir Ihnen daher die Bedeutung der SAR-Werte genauer aufzeigen.
Was ist der SAR-Wert?
Die Angabe SAR ist zuerst einmal die Abkürzung für die Spezifische Absorptionsrate und bezieht sich auf elektromagnetische Felder, die von Gewebe aufgenommen werden. Stellen Sie sich eine Mikrowelle vor, in der Sie ein Stück Fleisch erhitzen. Die Mikrowellen durchdringen das Fleisch und erhitzen es. Dasselbe passiert, wenn elektromagnetische Felder auf biologisches Gewebe treffen. Durchdringen die Strahlen das Gewebe, nimmt es die Strahlung auf und erhitzt sich durch die Absorption.
Überwiegend wird bei uns der SAR-Wert mit Mobiltelefonen und schnurlosen Telefonen in Verbindung gebracht. Werden Funksignale übertragen, entsteht automatisch ein elektromagnetisches Feld, in dem Sie sich selbstverständlich bewegen. Allerdings sind die elektromagnetischen Felder nicht allein menschengemacht, sondern kommen in der Natur vor. Die Erde wird von einem solchen Feld umgeben und würde, bräche das Feld zusammen, innerhalb von kürzester Zeit zu einem unbewohnbaren Planeten mutieren. Dennoch werden die hausgemachten Felder durchaus mit Risiken in Verbindung gebracht. Forscher streiten weiterhin über die Möglichkeit, dass die ständige Handynutzung das persönliche Krebsrisiko erhöhen könnte oder, dass empfindliche Menschen unter Müdigkeit, Schmerzen und Übelkeit leiden, sobald sie sich in der Gegenwart einer starken elektromagnetischen Strahlung aufhalten. Diese Folgen haben wir bereits in dem Artikel „Elektromagnetische Strahlung – ist Handystrahlung gefährlich“ beschrieben.
Die Grenzwerte der Strahlung
Im Gegensatz zu dem normalen Erdmagnetfeld, sind die elektromagnetischen Strahlungen auf dem Boden mehr oder weniger hausgemacht. Gerade die Verbreitung der Mobiltelefonie und die Ausbreitung des kabellosen Internet- und Fernsehempfangs führten in den letzten Jahrzehnten zu einem starken Anstieg der Werte. Um den Bürger zu schützen und, weil die Langzeitfolgen der ständigen Strahlenbelastung nicht absehbar sind, wurde Mobiltelefonen ein Grenzwert auferlegt. Die Gesundheitsorganisation möchte mittels des Wertes sicherstellen, dass die Belastung des Einzelnen nicht in exorbitante Höhen steigt und die gesundheitlichen Folgen auf das geringste Maß minimiert werden.
So gilt in der EU beispielsweise
- ein Höchstwert von 2,0 Watt pro Kilogramm für allgemeine Geräte
- ein Grenzwert von 0,6 Watt pro Kilogramm für Produkte mit dem Blauen Engel.
Dabei wird der Wert so errechnet, dass er die maximale Sendeleistung eines Gerätes berücksichtig. Ist die Sendeleistung eingeschränkt, liegt der Strahlung natürlich unterhalb des angegebenen Wertes. Problematisch ist, dass nicht nur das Gerät selbst eine Rolle spielt, sondern die Entfernung zu den jeweiligen Sendemasten eine tragende Rolle spielt. In der direkten Nähe ist der Empfang besser – und die Strahlung geringer. Kämpft das Handy jedoch um den Verbindungserhalt oder ist der Empfang in einer Region besonders schlecht, steigen die Werte automatisch an.
Besonders spürbar steigen die Werte, wenn Sie im Auto telefonieren. Nachdem die Karosserie einen Faraday-Käfig darstellt, verhindert sie, dass die Strahlung aus dem Auto heraustreten kann. Die Strahlung ist also im Wagen bei demselben Gerät wesentlich höher, als beim Telefonieren außerhalb des Autos.
So können Sie die Strahlung minimieren
Themenwelt Handystrahlung:
Natürlich könnten wir Ihnen nun sagen, dass Sie auf Ihr Mobiltelefon verzichten sollten. Dass Sie auch dann einer elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt sind, ist dennoch klar – immerhin nutzt ihr Umfeld Mobiltelefone, Sie nutzen das Internet wahrscheinlich über WLAN und besitzen sicherlich ein schnurloses Telefon im Heimbereich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, mit denen Sie die Strahlung minimieren können:
- Achten Sie beim Kauf des Geräts auf einen niedrigen Strahlenwert. Die Hersteller sind verpflichtet, den SAR-Wert anzugeben.
- Halten Sie Ihr Mobiltelefon nicht stets am Körper. Die Aufbewahrung in der Handtasche ist sinnvoller, als es direkt in der Hosen- oder Jackentasche zu verstauen.
- Telefonieren Sie mit Freisprechanlagen. Sie setzen sich einer großen Strahlenbelastung aus, wenn Sie das Gerät direkt am Ohr halten. Telefonieren Sie hingegen über eine Freisprecheinrichtung, halten Sie einen Abstand zum Gerät ein.
- Nutzen Sie bei Telefonaten im Auto eine Außenantenne, die in vielen Car-Kits vorhanden ist.
- Schalten Sie Geräte mit elektromagnetischer Strahlung aus, wenn Sie diese nicht benötigen. Der WLAN-Router beispielsweise kann in der Nacht durchaus abgeschaltet werden.
Übrigens: Vollkommen unbeachtet von den wohlmöglichen Gefahren der elektromagnetischen Strahlung – wie wäre es, wenn Sie im nächsten Urlaub komplett auf Mobiltelefone, Laptops oder Tablets verzichten? So minimieren Sie nicht nur die Strahlung auf Ihren Körper, sondern können einmal richtig abschalten. Denn wer weiß, ob die gesundheitlichen Probleme nicht auch von der ständigen Erreichbarkeit und der damit einhergehenden Stressbelastung herrühren?