Nicht mehr wissen, wer man ist und die eigenen Angehörigen nicht mehr erkennen – an Demenz bzw. Alzheimer zu erkranken ist eine Angst, die viele Verbraucher begleitet. Wie aus einem aktuellen Kurzdossier der Organisation Alzheimer’s Disease International hervorgeht, ist die Erkrankung weltweit deutlich schneller auf dem Vormarsch als bislang angenommen. Im Zug der Vorbereitungen auf den G8 Dementia Summit kommt die ADI zu dem Ergebnis, dass derzeit weltweit rund 44 Millionen Menschen von Demenz betroffen sind.
Damit liegt die aktuelle Einschätzung deutlich über den bisher prognostizierten Zahlen. Für 2010 gingen die Schätzungen noch von 35 Millionen Demenzkranken und einem deutlich flacheren Anstieg aus. Entwickelt sich das Krankheitsgeschehen im aktuellen Tempo weiter, so werden im Jahr 2030 nicht 66 Millionen Menschen, sondern 76 Millionen Patienten von dem schleichenden Gedächtnisverlust betroffen sein.
Demenz greift rasant um sich
Für das Jahr 2050 gehen die Ergebnisse vergangener Einschätzungen und der aktuellen ADI-Prognosen noch weiter auseinander. Hatte man ursprünglich mit 115 Millionen Demenzpatienten weltweit gerechnet, wird mittlerweile von einem Ansteigen auf 135 Millionen gerechnet. Damit nehmen die Belastungen für Angehörige und die nationalen Gesundheitssysteme deutlich zu.
Auf neue Herausforderungen müssen sich in diesem Zusammenhang vor allem Volkswirtschaften der Schwellenländer einstellen. Laut Alzheimer’s Disease International wird der Anstieg der Demenzerkrankungen in diesen Ländern in den kommenden Jahren besonders steil verlaufen. Während für den Wirtschaftsraum der G-8-Staaten mit einem Anteil von rund 21 Prozent (2050) zu rechnen ist, tragen die G-20-Staaten mit 71 Prozent in Zukunft die Hauptlast der Demenzerkrankungen.
Für die Autoren des Dossiers ist es angesichts der neuen Zahlen und Entwicklungen zwingend notwendig, dass einzelnen Staaten nicht für sich an Wegen gegen das Vergessen arbeiten. Es ist vielmehr notwendig, in einem globalen Maßstab zusammenzuarbeiten, da es gerade Schwellen- und Entwicklungsländern aufgrund fehlender Ressourcen schwerfallen wird, entsprechende Maßnahmenpakete auf den Weg zu bringen.