Aufgrund der Regierungspläne, Cannabis zu legalisieren, warnen viele Ärtzevertreter:innen vor Gesundheitsgefahren. Gesundheitsminister Lauterbach hält jedoch dagegen – genau diese sollen mit der Freigabe reduziert werden.
So sei die Legalisierung der Königsweg, den Schwarzmarkt auszutrocknen, so der SPD-Politiker. Es ginge darum, die Gesundheitsgefährdungen durch Cannabis zu reduzieren. Dies sei nur durch die Legalisierung möglich, da man hier den Konsum beschränken und den Jugendschutz verbessern könne.
Hier hält der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, dagegen. Laut seiner Aussage wäre es den Kinder- und Jugendärzt:innen lieber, wenn die Cannabis-Legalisierung nicht kommen würde. Solle die Bundesregierung jedoch eine Lösung für die europarechtlichen Hürden finden, würde es einer zwingenden Nachbesserung der vorgelegten Pläne bedürfen.
Sorge um Hirnschäden
Ebenfalls kritisierte Fischbach unter anderem, dass keine Lösung erkennbar sei, wie die Weitergabe von Cannabis an Jugendliche unter 18 Jahren unterbunden werden könne. Durch die geplante Legalisierung würde dies viel öfter vorkommen, was dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit der Jugendlichen mit sich bringen würde. So sei das menschliche Hirn bis zum 25. Lebensjahr noch nicht vollständig ausgereift und würde gerade auf berauschende Mittel sehr sensibel reagieren. Dies könne von der irreparablen Hirnschädigung hin zu dauerhaften Einschränkungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit oder der sozialen Kompetenz führen.
Nach Lauterbach sei es jedoch möglich, mehr Jugendschutz zu haben, insoweit die Abgabe kontrolliert erfolgen würde. Ebenfalls befürwortet der Gesundheitsminister Aufklärungskampagnen, um den Umgang mit Cannabis verantwortungsbewusst umzusetzen.
Laut dem vorgelegten Eckpunkteplan der Bundesregierung soll ein Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabis zukünftig straffrei bleiben. Ebenfalls sei es dann erlaubt, einen begrenzten Eigenanbau umzusetzen.