Den Begriff „Burn-out“ hat wohl jeder schon einmal gehört. Einige waren auch schon selbst davon betroffen, manchmal auch ohne sich darüber bewusst zu sein. In den vergangenen Jahren hat der Druck im Berufsleben immer weiter zugenommen und es fällt vielen Menschen zunehmend schwerer, Arbeit, Familie und Sozialleben zu vereinen. Wir zeigen Ihnen, woran Sie ein Burn-out-Syndrom erkennen können und geben Betroffenen wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie Sie die Krise überstehen.
Was ist das Burn-out-Syndrom?
Das Burn-out-Syndrom beschreibt einen Zustand, bei dem Betroffene körperlich, geistig und emotional erschöpft und ausgelaugt sind. In den meisten Fällen sind sie nicht mehr leistungsfähig und meiden soziale Kontakte. Der Begriff Burn-out kam bereits 1970 in den USA auf und bedeutet so viel wie „ausgebrannt“, was auf den psychischen Zustand der Erkrankten zurückzuführen ist.
Grundsätzlich gibt es keine einheitliche Definition für die Erkrankung. Sowohl die Symptome wie auch die Ursachen für ein Burn-out sind von Person zu Person verschieden. Der Großteil aller Betroffenen fühlt sich im Berufsleben überfordert und hat das Gefühl, dem steigenden Leistungsdruck nicht gerecht werden zu können. Bei anderen Erkrankten spielen soziale oder familiäre Gründe eine Rolle, beispielsweise wenn sie ein Familienmitglied dauerhaft pflegen müssen.
Sicher ist allerdings, dass Burn-out als eine Folge von chronischem Stress gilt. Überschaubarer Druck und Stress sind gesund und können sogar leistungsfördernd sein. Hält dieser Zustand allerdings an oder nimmt massiv zu, kann daraus ein Burn-out resultieren. Offiziell handelt es sich dabei um keine anerkannte Erkrankung, allerdings wird dem Zustand ein Krankheitsstatus zugestanden.
Wie kann ein Burn-out entstehen?
Jeder Mensch geht anders mit Stress um, weshalb es keine allgemein geltenden Ursachen für ein Burn-out gibt. In vielen Fällen resultiert die Erkrankung aus stark belastenden Stresssituationen heraus, wie sie vor allem in der Arbeitswelt immer weiter zunehmen. Der Leistungsdruck der Angestellten ist hoch und die Anforderungen an die Arbeitsbereitschaft steigen. Wie diese Statistik zeigt, leiden Erkrankte vor allem unter dem Termindruck und der Flut an Informationen. Hinzu kommen mangelnde Stressbewältigungsmaßnahmen und in vielen Fällen auch Probleme im privaten Umfeld.
Symptome eines Burn-out
Ein Burn-out kann sich bei jeder Person anders äußern. Da es sich um kein einheitliches Krankheitsbild handelt, können sowohl psychische wie auch körperliche Symptome auftreten, häufig sogar beides. Wer fürchtet, an einem Burn-out zu leiden, sollte wissen, dass die Anzeichen sich mit der Zeit entwickeln und nicht immer gleichermaßen ausgeprägt sind. Erkrankte können an manchen Tagen nur wenige oder keine Symptome aufweisen, bevor diese wieder zunehmen. Nicht immer sind die Anzeichen leicht zu deuten. Grundsätzlich lassen sich bei einem Burn-out-Syndrom die folgenden Symptome beobachten:
- Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmung
- Muskelverspannungen
- Magenbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Unruhe, Nervosität
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Schlafstörungen
- Herzrasen
- Erhöhte Stressanfälligkeit
Behandlung und Hilfe bei Burn-out
Ein Burn-out sollte so früh wie möglich behandelt werden. Allerdings besteht die größte Schwierigkeit darin, die Krankheit zu erkennen. Betroffene neigen dazu, die Anzeichen zu verdrängen und erst wenn die Symptome stark zunehmen, einen Arzt aufzusuchen. Neben einer begleiteten medizinischen Therapie sollten Erkrankte zunächst herausfinden, worin der Stressauslöser liegt und diesen bestmöglich meiden. In den meisten Fällen bedeutet dies eine Auszeit vom Job.
Auf lange Sicht betrachtet müssen Erkrankte einige Gewohnheiten in ihrem Leben überdenken. Ein Burn-out kann erfolgreich behandelt werden, es besteht jedoch immer ein Risiko des Rückfalls. Wenn der Stressauslöser zwar bekannt ist, aber nicht gemieden wird, werden sich schon bald erneut Symptome des der Erkrankung äußern. Zusätzliche Stressbewältigungsmaßnahmen können dabei helfen, das Burn-out zu lindern und zukünftig zu vermeiden.
Stressbewältigungsmaßnahmen: 3 Tipps gegen Burn-out
1. Körperliche Aktivität
Sport ist eine der effektivsten Möglichkeiten, Stress abzubauen. Nicht nur der Stoffwechsel wird dabei angekurbelt, der Körper schüttet zudem vermehrt Hormone aus, die sich positiv auf die Stimmung auswirken. Vor allem Ausdauertraining und ausgedehnte Spaziergänge helfen dabei, den Kopf freizubekommen und den Stresszustand zu reduzieren.
2. Frische Luft
Wer sich zu viel drinnen aufhält, wird schneller müde und büßt an Leistungsfähigkeit ein. Der Grund dafür ist, dass der Körper Sauerstoff benötigt, um die biologischen Prozesse am Laufen zu halten. Zu wenig frische Luft kann sich daher nicht nur auf physischer, sondern auch auf psychischer Ebene bemerkbar machen. Vor allem bei depressiven Verstimmungen ist es wichtig, mindestens eine Stunde am Tag draußen zu verbringen. Der Sauerstoff kurbelt die Produktion des Glückshormons Serotonin an und bringt wichtige körpereigene Prozesse in Schwung.
3. Gesunde Ernährung
Um sich fit und vital zu führen, benötigt jeder Mensch Vitamine und Nährstoffe. Diese sind wichtig, um eine Balance zwischen Körper und Geist zu halten. Bekommt der Organismus nicht die nötige Energie durch Nährstoffe, stellt er auf Sparflamme um und kann nicht mehr richtig auf Stresssituationen reagieren. Eine ausgewogene Ernährung besteht aus vielfrischem Obst und Gemüse, Kohlenhydraten am besten aus Vollkornprodukten, Eiweiß und gesunden Fetten. Wer sich allerdings eine strenge Diät auferlegt, fördert das Burn-out zusätzlich. Ein Stück Schokolade ab und an oder ein Abendessen beim Italiener schadet dem Körper nicht, tut allerdings der Seele gut.