Magenkrämpfe, Durchfall und Erbrechen – Symptome, die auf Infektionen mit Lebensmittelkeimen hindeuten. Deutschland werden pro Jahr laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rund 100.000 Fälle gemeldet. Dabei sind es in erster Linie nicht Fälle im Zusammenhang mit mangelnder Hygiene im Gastronomiebetrieb. Oft liegt die Ursache entsprechender Infektionserkrankungen im Umgang mit den Lebensmitteln in der privaten Küche.
BfR-Präsident sieht Problem in Lagerung und Zubereitung
BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel sieht vor allem die Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel im Privathaushalt kritisch. Unterbrechungen der Kühlkette tragen beispielsweise zur Vermehrung von Keimen auf den Lebensmitteloberflächen bei. Aber auch der Umgang kann zum gesundheitlichen Risiko werden. Wer unterschiedliche Produkte mit dem gleichen Küchengerät verarbeitet, erhöht das Risiko sogenannter Kreuzkontaminationen.
Hygiene ist deshalb ein wichtiger Schritt, um Infektionen zu vermeiden. Aus Sicht des Bundesinstituts für Risikobewertung muss darüber hinaus die Zubereitung gewissen Anforderungen genügen. Lebensmittel sind – um einen hohen Grad an Keimfreiheit zu erreichen – über mehrere Minuten auf mindestens 70 Grad zu erhitzen, was auch die Kerntemperatur (die Temperatur im Inneren der Lebensmittel) einschließt.
Häufiges Auftreten von Campylobacter, Salmonellen & humanen Noroviren
Grundsätzlich treten vor dem Hintergrund einer Lebensmittelinfektion sehr häufig Campylobacter, Salmonellen oder Noroviren in Erscheinung. Letztere gehören zur Familie der Caliciviridae und lösen in der Regel nach bis zu 2 Tagen erste Symptome aus. Typische Anzeichen sind Bauchschmerzen, Übelkeit (bis zum Erbrechen), Durchfall usw.
Campylobacter und Salmonellen sind dagegen Bakterien und typische Auslöser von Durchfallerkrankungen, die meist von selbst ausheilen. Problematisch wird eine Infektion allerdings für Patienten mit geschwächtem Immunsystem (ältere Menschen, Kinder, immunsuppressive Personen o. Ä.). Außerdem kann ein hoher Flüssigkeitsverlust im weiteren Krankheitsverlauf Komplikationen nach sich ziehen.