Zu große Brüste sind häufig nicht nur ein ästhetisches Problem, das zu seelischen Beeinträchtigungen führt. Auch Rückenschmerzen, Verspannungen und eine fehlerhafte Haltung resultieren aus dem Gewicht des Vorbaus. Spätestens dann, wenn medizinische Ursachen einen operativen Eingriff begünstigen, denken Frauen über eine Brustverkleinerung nach. Dieses Verfahren ermöglicht es, das belastende Volumen zu reduzieren und der Brust eine ästhetische Form zu verleihen.
Welche Gründe sprechen für eine Brustverkleinerung?
Im Gegensatz zur Brustvergrößerung stehen bei vielen Frauen nicht rein ästhetische Gründe im Vordergrund. Durchaus gibt es etliche Betroffene, die psychisch unter ihrem großen Vorbau leiden und sich in ihrem eigenen Körper nicht wohl fühlen. Für sie stellen in erster Linie optische Gründe die Ursache für den Entschluss zu einer Brustverkleinerung dar.
Allerdings treten häufig bei Frauen mit einer großen Oberweite Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und Probleme im Alltag auf. Das Gewicht ihres Vorbaus verursacht eine fehlerhafte Haltung, die zu Verspannungen und den daraus resultierenden Spannungskopfschmerzen führt. Zudem ist eine große Oberweite oftmals für Rückenschmerzen verantwortlich, die anhaltende chronische Schmerzen hervorrufen können. Spätestens, wenn die Gesundheit beeinträchtigt ist, sollten Frauen mit einer großen Brust über eine Verkleinerung nachdenken.
Für wen ist eine Brustverkleinerung geeignet?
Die Verkleinerung der Brust kommt für Frauen infrage, die volljährig sind und deren Wachstumsphase der Brüste abgeschlossen ist. Denn die Brust muss für den Eingriff bereits voll entwickelt sein.
Die Frau darf während des Eingriffs nicht schwanger sein oder sich in der Stillzeit befinden. Auch nach der Schwangerschaft wird dazu geraten, für die Operation mindestens acht Monate nach dem Abstillen zu warten. In diesem Zeitraum regeneriert sich die Brust noch von selbst.
Eine Brustverkleinerung kann in folgenden Fällen infrage kommen:
- Hohes Brustvolumen
- Rückenschmerzen und Verspannungen
- Fehlerhafte Haltung
- Psychische Beeinträchtigung
- Ekzeme in der Unterbrustfalte durch schlaffe Brüste
- Starke Überdehnung des Gewebes
Bestimmte Umstände wie die Einnahme von Medikamenten oder Erkrankungen können dazu führen, dass von einer Brustverkleinerung abgeraten wird. Herz- und Autoimmunerkrankungen
beispielsweise stellen für den operativen Eingriff ein stark erhöhtes Risiko dar.
Welche Methoden zur Brustverkleinerung gibt es?
Bei einer Brustverkleinerung reduziert der Arzt das Volumen und formt die Brust neu. Überschüssiges Fett- und Drüsengewebe wird dafür entfernt und die Brustwarzen mitsamt den Nerven und Blutgefäßen nach oben verlagert. Aus dem übrigen Gewebe wird die Brust neu geformt, bevor die Haut gestrafft und die Wunden mit feinen Nähten verschlossen werden.
Es gibt verschiedene Methoden zur Verkleinerung der Brust, welche sich lediglich durch die Schnitttechnik unterscheiden:
· Der T-Schnitt
Dieses Verfahren wird am häufigsten bei einer Brustverkleinerung eingesetzt. Der Arzt schneidet rund um den Warzenhof herum und von dort hinunter bis in die Brustfalte. Dort setzt er einen weiteren diagonalen Schnitt, sodass ein umgekehrtes T entsteht. Mit dieser Methode kann der Arzt große Flächen behandeln und selbst eine sehr üppige Oberweite und stark hängende Brüste in die gewünschte Form bringen. Eine Narbe entsteht im Bereich der Brustfalte.
· Der L-Schnitt
Der L-Schnitt ist eine Erweiterung des T-Schnitts. Der Unterschied liegt darin, dass der Schnitt in der Brustfalte nicht nach links und rechts, sondern nur in eine Richtung geführt wird. Dadurch bleibt eine deutlich kleinere Narbe sichtbar. Allerdings kann der L-Schnitt unter Umständen nicht ausreichend sein, um bei einer großen Brust das gesamte Fett- und Drüsengewebe entfernen und die übrige Haut korrigieren zu können. Dann ist es nötig, den Schnitt in Form eines T zu erweitern.
· Der i-Schnitt oder Lejour-Methode
Beim i-Schnitt schneidet der Mediziner lediglich um den Warzenhof herum und senkrecht nach unten. Es wird kein Schnitt in der Brustfalte nötig. Dadurch entsteht ein sehr großer Hautüberschuss, der als Raffnaht vernäht wird. So soll der Körper zu seinem natürlichen Schrumpfungsprozess angeregt werden. Diese Methode hinterlässt kaum Narben, eignet sich allerdings nur für junge Patientinnen mit einer guten Hautqualität und bei denen keine starke Verkleinerung nötig ist.
Was kostet eine Brustverkleinerung?
Der Preis für die Brustverkleinerung definiert sich anhand der angewandten Technik und der Menge an Gewebe, das entfernt werden soll. Aus diesem Grund lassen sich keine exakten Kosten nennen, da der Aufwand für die Verkleinerung bei jeder Person individuell ist.
Patientinnen können prinzipiell mit Kosten zwischen 4.500 und 7.000 Euro rechnen.
Allerdings besteht bei einer Brustverkleinerung die Hoffnung einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Wenn ein Arzt aufgrund anhaltender Schmerzen und Beeinträchtigungen eine medizinische Notwendigkeit sieht, kann die Patientin einen Antrag auf Kostenübernahme für die Brustverkleinerung bei ihrer Krankenkasse stellen.
Was gilt es nach dem Eingriff zu beachten?
Um eine bestmögliche Wundheilung zu erzielen, ist die Nachsorge besonders wichtig. Nach der Operation legt der Arzt unter Umständen Drainagen ein, die dafür sorgen, dass Blut und Wundsekret abfließen können. Sobald diese gezogen werden, muss die Patientin einen Druckverband und einen Stützbüstenhalter anlegen. Dieser entlastet das Gewebe und unterstützt die Wundheilung, weshalb er für mindestens drei Wochen dauerhaft zu tragen ist.
In den ersten sechs Wochen sollte auf Sport verzichtet werden. Auch Saunagänge, lange Bäder und starke Sonneneinstrahlung sind zu meiden. Um die Brust zu schonen, ist außerdem darauf zu achten, nicht schwer zu heben und auf jegliche körperliche Anstrengung zu verzichten.
Da es nach der Operation zu einer Narbenbildung kommt, sollte in Absprache mit dem behandelnden Schönheitschirurgen entsprechende Vorkehrungsmaßnahmen getroffen werden. Das Auftragen medizinischer Salben und Pflaster hilft dabei, die Narbenbildung zu minimieren.
Welche Risiken birgt die Brustverkleinerung?
Jeder operative Eingriff ist mit Risiken verbunden. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich nur in die Hände eines vertrauenswürdigen und gut ausgebildeten Chirurgen zu begeben.
Zu den allgemeinen Risiken gehören die Wundheilungsstörung, Blutungen, Infektionen und allergische Reaktionen, beispielsweise auf das Narkosemittel. Schlimmstenfalls kann es zu Thrombosen oder einer Sepsis kommen, was allerdings nur sehr selten eintritt.
Im Zusammenhang mit der Operation können kleine Entzündungen und auch Blutergüsse entstehen. Solange das Gewebe noch gereizt ist, handelt es sich dabei um eine normale Reaktion des Körpers. Mit einer regelmäßigen Kühlung und vom Arzt verordneten Salben lassen sich diese meist beseitigen. Wenn die Entzündungen allerdings lange anhalten, es zu massiven Schmerzen oder Nachblutungen kommt, sollte umgehend ein Mediziner aufgesucht werden. Gegen Schmerzen nach dem Eingriff verordnet der Schönheitschirurg im Regelfall entsprechende Schmerzmittel. Während des stationären Aufenthalts können diese auch intravenös verabreicht werden, um eine schnellere und effizientere Wirkung zu erzielen.