Die Brustvergrößerung ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Behandlungen in der plastischen Chirurgie. Für viele Frauen, die ihre Brüste schlichtweg als zu klein empfinden, stellt die operative Vergrößerung die beste Methode da, ihrem eigenen Schönheitsideal näherzukommen. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich allein in Deutschland rund 45.000 Frauen im Jahr in die Hände erfahrener Schönheitschirurgen begeben. Im Folgenden erfahren Sie unter anderem, welche Methoden sich für die Brustvergrößerung eignen und mit welchen Preisen Sie rechnen müssen.
Welche Voraussetzungen müssen Patientinnen für die Brustvergrößerung erfüllen?
In Deutschland müssen Frauen für eine Brustvergrößerung das Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben. Auch ohne Einwilligung des Erziehungsberechtigten führt ein seriöser Schönheitschirurg keine Operationen an Minderjährigen durch, da die Brust bis zur Volljährigkeit noch wachsen kann. Hinzu kommen einige körperlichen wie auch psychischen Voraussetzungen, welche die Patientinnen erfüllen müssen:
- Körperliche Kriterien
Die aktuelle Brustgröße sollte in einem angemessenen Verhältnis zu dem gewünschten Ergebnis stehen. Es ist darauf zu achten, dass die Differenz zwischen der neuen und der alten Körbchengröße nicht zu stark ist. Beispielsweise lässt sich bei einer flachen Brust eine üppige Oberweite nur bedingt realisieren. Es ist nicht genügend Haut verfügbar, weshalb diese unter Umständen zuerst gedehnt werden muss.
Außerdem darf die Patientin nicht schwanger sein und sich nicht in der Stillzeit befinden. Es ist ratsam, mindestens acht Monate nach dem Abstillen zu warten, da sich die Brust in dieser Phase noch in ihrer Regeneration befindet.
Autoimmunerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente können als Risikofaktor für die Brustoperation gelten.
- Psychische Kriterien
Der Arzt sollte genauestens hinterfragen, aus welchem Grund sich die Patientin dem Eingriff unterziehen möchte. Stehen dabei eigene Bedürfnisse im Vordergrund oder gibt sie dem sozialen Druck nach? Viele Frauen lassen sich stark von den Medien beeinflussen, die ihnen das Gefühl geben, nicht dem allgemein anerkannten Schönheitsideal zu entsprechen. Auch lässt sich häufig beachten, dass nicht die Frau selbst, sondern ihr Partner sich die Brustvergrößerung wünscht. Gerade junge Frauen sind gefährdet, sich dem operativen Verfahren nicht aus eigenen Belangen zu unterziehen.
Welche Methoden gibt es für die Brustvergrößerung?
Dem Arzt stehen verschiedene Möglichkeiten für die Vergrößerung der Oberweite zur Verfügung. Welche am geeignetsten erscheint, ist von verschiedenen Faktoren abhängig und sollte für jede Frau individuell entschieden werden.
· Brustvergrößerung mit Eigenfett
Ablauf: Bei dieser Methode entnimmt der Arzt der Patientin unter Vollnarkose einige Fettzellen am Bauch, Po oder an der Hüfte und bereitet diese in einem sterilen Behälter auf. Die gereinigten Zellen werden in Spritzen gefüllt und in die natürlichen Hohlräume hinter den Brustdrüsen injiziert. Dort wächst ein großer Teil der Fettzellen in die Brust ein und sorgt dadurch für ein größeres Volumen. Die Zellen, welche nicht einwachsen, sterben ab und werden vom Körper abtransportiert.
Vorteile: Die Brustvergrößerung mit Eigenfett hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Der größte Vorteil an diesem Verfahren ist, dass dabei auf körpereigene Substanzen zurückgegriffen wird. Der Patientin werden keine Fremdkörper in Form von Implantaten eingesetzt, wodurch sich etliche Risiken stark minimieren lassen. Dieses Verfahren eignet sich daher für alle Frauen, die anfällig für Allergien und Abstoßungsvorgänge sind, keine Fremdkörper in ihrem Körper wünschen und einen natürlichen Brustaufbau bevorzugen.
Nachteile: Mit dieser Methode lässt sich mit einer Sitzung nur eine Veränderung von einer halben Körbchengröße erreichen. Außerdem ist das Ergebnis erst nach zwölf Monaten sichtbar. Der Arzt muss der Patientin mehr Fettzellen injizieren als grundsätzlich nötig, da einige von ihnen wieder abgebaut werden. Dadurch entsteht das Risiko, dass das Volumen der Brust ungleichmäßig groß sein kann oder weitere Eingriffe nötig sind.
· Brustvergrößerung mit Implantaten
Ablauf: Während sich die Patientin in Vollnarkose befindet, setzt der Arzt einen kleinen Schnitt in der Brustfalte (inframammär), um die Brustwarze (periareolär) oder unterhalb der Achsel (transaxillär). Dieser Hautzugang ermöglicht es ihm, das Brustgewebe vorsichtig anzuheben und das Silikonimplantat einzusetzen. Platziert wird dieses entweder über oder unter dem Brustmuskel. Sobald sich das Implantat an der gewünschten Position befindet, wird es modelliert, fixiert und die Haut wieder verschlossen. Gefüllt sind die Implantate mit Kochsalzlösung oder Silikongel.
Vorteile: Die Brustvergrößerung mit Implantaten ist der Klassiker unter den Schönheitsoperationen. Die Patientin kann zwischen Modellen mit 80 Milliliter Flüssigkeit bis hin zu 600 Milliliter je Brust wählen. Das Ergebnis des Eingriffs ist zudem sofort sichtbar und es ist in der Regel keine weitere Operation nötig. Außerdem eignet sich dieses Verfahren auch für sehr schlanke Frauen, die nicht über die entsprechenden Fettdepots für die Eigenfettbehandlung verfügen.
Nachteile: Das Silikonimplantat ist ein Fremdkörper, der vom Organismus abgestoßen werden kann. Es besteht zudem das Risiko einer Kapselfibrose, welche zu einer schmerzhaften Erhärtung der Brust führt. Manche Implantate können außerdem allergische Reaktionen auslösen. Patientinnen sollten sich nur in die Hände erfahrener Mediziner geben und auf günstige Silikonimplantate aus dem Ausland verzichten.
Mit welchen Preisen ist für eine Brustvergrößerung zu rechnen?
Im Endeffekt sind die Preise für die Brustvergrößerung von dem gewünschten Volumen und der Behandlungsmethode abhängig.
Die Kosten für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett beginnen meist ab 7.000 Euro. Allerdings lässt sich das Verfahren auch mit einer Fettabsaugung kombinieren.
Die Brustvergrößerung mit Implantaten kostet zwischen 3.000 und 7.000 Euro, entsprechend dem gewünschten Volumen.
Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist nur dann gegeben, wenn der Eingriff einen medizinischen Hintergrund aufweist. Meist handelt es sich jedoch um ästhetische Gründe, weshalb die Patientin die Kosten für die Brustvergrößerung selbst tragen muss.
Was müssen Patientinnen nach dem Eingriff beachten?
Um das Ergebnis zu optimieren, ist eine umfassende Nachsorge besonders wichtig. Auf Sport sollten die Patientinnen in den ersten sechs Wochen konsequent verzichten und auch schweres Anheben ist zu vermeiden. Um die Haut und das Gewebe nach der Operation zu entlasten, muss für mindestens drei Wochen ein Stützbüstenhalter getragen werden. Dieser fördert auch eine schöne Heilung der Narben. In den ersten Wochen muss außerdem auf Saunagänge, lange Bäder und starke Sonneneinstrahlung verzichtet werden. Wer diese Nachsorge nicht beachtet, gefährdet die Wundheilung, kann Entzündungen hervorrufen und riskiert es, ein unästhetisches Gesamtergebnis zu erzielen.
Um die Narben so gut wie möglich verschwinden zu lassen, ist eine entsprechende Pflege nötig. Die vom Arzt verschriebenen Salben und Pflaster sollten regelmäßig aufgetragen und sanft einmassiert werden. Nur so lässt sich die Bildung von wulstartigen, großen Narben verhindern.